Kleider machen Leute

Alle paar Jahre fand in der Vergangenheit bei Hapag-Lloyd Flug und TUl fly eine Modenschau statt: Dann wurde die neue Uniform-Kollektion vorgestellt. Und die sorgte jedes Mal für reichlich Gesprächsstoff. 

Das Auge fliegt mit: Die Uniformmode ist ein wichtiges Thema für jede Airline. Die aktuelle TUI fly Kollektion stammt ebenso wie die Vorgänger-Uniform vom Star-Designer Guido Maria Kretschmer.

Bequem soll sie sein, aber nicht zu leger. Praktisch und trotzdem repräsentativ. Modern und dennoch zeitlos. Sie soll außerdem das Image des Unternehmens mitprägen. Uniformen einer Airline unterliegen einer Vielzahl von Anforderungen. Jede neue Kollektion wird daher zu einer großen Herausforderung. Schon die damalige Hapag-Lloyd Flug setzte deshalb auf bekannte Designer und Label: Die erste Uniform hat übrigens Heinz Oestergaard entworfen.

Später folgten Kollektionen von Aigner, Nicole Dürr und Windsor. Als die „World of TUI" in der Öffentlichkeit etabliert wurde, stand wieder ein Uniformwechsel an. „Die Kollegen haben damals auf dem Markt umgesehen und sind auf Guido Maria Kretschmer gestoßen, der zu der Zeit noch nicht so bekannt war. Von ihm stammte die Kollektion im dezenten Dunkelblau, das um hellblaue Nuancen ergänzt wurde. Damit wurden innerhalb des TUI-Konzerns insgesamt 18.000 Beschäftigte ausgestattet, darunter auch Mitarbeiter der Reisebüros, Reiseleiter und Animateure. 2007 gab es für die Mitarbeiter von TUl fly einen Relaunch: Von dem dunkelblauen Stoff der Uniform setzen sich Gelb- und Weißtöne ab, die einen interessanten Kontrast darstellten.

Die aktuelle Kollektion besticht durch ihre schlichte dunkelblaue Eleganz.

 

Bis eine neue Kollektion in Auftrag gegeben wird, vergehen etwa fünf bis sieben Jahre - in dieser Zeit hat sich in der Regel die Mode deutlich gewandelt. Der Anstoß für den Kleiderwechsel kommt häuffg intern aus einer Findungsgruppe, in der Personalvertreter sowie jeweils ein Mitarbeiter aus Cockpit und Kabine sitzen. Wenn die Geschäftsführung zustimmt, erfolgt der Auftrag an den Designer, der anschließend Prototypen erstellt. Diese werden der Geschäftsführung von Mannequins vorgeführt und vom Designer erläutert.

Ein Traum in Orange und Blau 

40 Jahre Uniformmode im Urteil des Designers Guido Maria Kretschmer

„Eine Traumuniform! Besonders gefällt mir der konsequente Umgang mit dem Orange - es findet sich überall in der Uniform wieder. Wenn man das sieht, bekommt man richtig Lust, eine Zeitreise zu unternehmen. Mein Fazit: tolle Maschine, toller Look." 

Jede neue Kollektion wird zunächst diskutiert - zumeist überwiegt aber die Begeisterung.

 

Wenn die Kollektion fertig ist, tragen einige Kollegen die Uniformen mehrere Wochen lang zur Probe. Jetzt ist es wichtig, dass sich die Kleidung im Alltag bewährt: So sollten der Tragekomfort und die Qualität stimmen. Blusen und Hemden sollten lang genug sein, damit sie nicht aus der Hose rutschen, sobald sich jemand streckt, etwa um Handgepäck zu verstauen. Da die Mitarbeiter die Uniformen selbst pflegen, legen sie Wert darauf, dass alle Kleidungsstücke leicht zu bügeln sind. 


Das Feedback der Kollegen führt eventuell zu Korrekturen am Schnitt oder am Material. Dann, bis zu zwei Jahre nach der ersten Idee, kann die Kollektion ausgeliefert werden. In der Sommersaison werden damit allein rund 1.200 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter von TUl fly ausgestattet. Hinzu kommen die Piloten und das Bodenpersonal. Jeder Mitarbeiter erhält von jedem Kleidungsstück mehrere Teile. Insgesamt wurden von der aktuellen Kollektion bei der Erstausstattung rund 32.000 Teile produziert. 

Schon bald zeigen wir hier noch mehr Einblicke hinter die Kulissen der aktuellen TUI fly Kollektion.