Warum Surfen auf Fuerteventura einfach rockt

„Spätestens, wenn ich wieder in Boardshorts über die bunten Riffe meiner Lieblingsinsel paddele, macht sich ein großes Glücksgefühl in mir breit.“

Unsere Autorin Christina hatte Deutschlands bekanntesten Surfblogger Julian Siewert (Surfnomade) im Interview: Warum Surfen nicht nur eine Leidenschaft, sondern ein ganzes Lebensgefühl und Fuerteventura eines der Top-Surfreviere ist, lest ihr hier. Viel Spaß 🙂

Fuerteventura: Auf ins Surferparadies!

Perfekte Wellen, schneeweiße Sandstrände und traumhafte Wasserfarben – bei einem Surfurlaub auf Fuerteventura lebst du wie die Made im Speck. Die Insel des ewigen Frühlings ist nicht nur bei Familien und Badegästen beliebt, für Surfer ist sie ein wahres Paradies! Über 100 Kilometer lange Strände und warmes Wasser laden zum Faulenzen, Baden und Surfen ein. Aber auch zu anderen Wassersportarten wie Wind- und Kitesurfen, Segeln, Tauchen oder Schnorcheln. Doch das Beste ist: Weil die beliebte Ferieninsel mitten im Atlantik liegt, vergeht hier kaum ein Tag, an dem sich keine surfbare Welle aus dem türkisblauen Ozean schält. Ob auf den bunten Riffen der weltbekannten „North Shore“ oder auf den seichten Sandbänken der Ostküste – auf Fuerteventura findest du Wellen für jeden Geschmack und jede Könnensstufe.

Let´s go baby: Wann sind die Wellen auf Fuerteventura am besten?

Wegen der exponierten Lage weit vor der marokkanischen Küste ist Fuerteventura eine echte Schatztruhe für Wellenreiter. Besonders an den langen Stränden der Westküste herrschen das ganze Jahr über gute Surfbedingungen.

Trotzdem gibt es Unterschiede: Während sich Surfanfänger in den kleineren Sommerwellen am wohlsten fühlen, beginnt im Herbst die beste Zeit für fortgeschrittene Surfer, die sich in den anspruchsvollen Riffwellen im Norden der Insel ihre Tubes abholen. Die Wellen sind dann am höchsten und die Dünung am konstantesten. Zudem ist es die Zeit, in der den lokalen Passatwinden häufiger mal die Puste ausgeht, was die Qualität der Wellen noch zusätzlich verbessert.

Auf Fuerteventura surfen aber nicht nur die Cracks, sondern auch die, die es noch werden wollen. Wenn du dich also noch nicht zu den geübten Surfern zählst und dir die etwas softeren Wellen lieber sind, solltest du deinen Surfurlaub auf Fuerteventura am besten für die Zeit zwischen Mai und September planen.

Corralejo oder El Cotillo? Die schönsten Surfer-Orte der Insel

Tolle Unterkünfte mit schönen Bade- und Surfstränden in Laufnähe und dazu noch ein buntes Nachtleben – das gibt es selbst auf Fuerteventura nicht überall. Für einen rundum gelungenen Surfurlab solltest du dir also genau überlegen, in welchem der vielen Urlaubsorte du dich einquartierst.

Die größte Auswahl an Surfunterkünften mit guten Wellen in der Nähe hast du im Norden der Insel. Während dich im bekannten Strandort Corralejo ziemlich viele Touristen und ein quirliges Nachtleben erwarten, findest du im idyllischen Fischerort El Cotillo im Nordwesten der Insel vor allem deine Ruhe, aber auch authentische Strandcafés und Fischrestaurants.

Strände mit ruhigen Badebuchten zum Schwimmen und Schnorcheln kannst du von beiden Strandorten aus zu Fuß erreichen.

Reefbreak oder Beachbreak? Die besten Surfspots für Surfanfänger

Die Frage, wo du auf Fuerteventura am besten surfen kannst, steht und fällt mit deinem Surflevel. Je mehr Skills du auf dem Surfboard bereits vorzuweisen hast und je besser du mit Strömungen, Riffwellen und konkurrierenden Locals zurechtkommst, desto größer ist die Auswahl.

Dank der vielen seichten Strände, kommen auf Fuerteventura aber genauso die Surfanfänger und Intermediates auf ihre Kosten. Toll zum Surfen lernen ist beispielsweise die Surfbucht von Punta Blanca. Der anfängerfreundliche Reefbreak liegt an der legendären „North Shore“ der Insel und produziert ideale Anfängerwellen, die extrem sanft über einer langsam ansteigenden Riffplatte brechen. Für die ersten Surfversuche in ungebrochenen Wellen ist das ideal.

Der kleine weiße Sandstrand und das türkise Wasser machen das Surfurlaubsflair perfekt. Weil die guten Anfängerbedingungen von Punta Blanca aber längst kein Geheimnis mehr sind, herrscht an diesem Spot oft ein ziemliches Gedränge. Um trotzdem ein paar schöne Wellen zu erwischen, solltest du daher möglichst früh am Morgen ins Wasser gehen.

Ein weiterer traumhafter Surfstrand auf Fuerteventura liegt im Südwesten der Insel. Am Surfspot La Pared brechen die Wellen auch im Sommer sehr regelmäßig und du kannst den Ort von der beliebten Urlaubsregion Costa Calma aus gut mit dem Auto oder öffentlichen Bussen erreichen.

Empfehlenswert für Surfanfänger ist außerdem Playa del Moro an der Ostküste. Der etwa 300 Meter lange Sandstrand ist vom Ferienort Corralejo aus gut mit dem Auto erreichbar und überzeugt durch die Kombination aus langsam brechenden Wellen, langen Weißwasserwalzen und sandigem Untergrund. Auch wenn Playa del Moro regelmäßig von Lifeguards bewacht wird, solltest du dich hier aber vor den teils kräftige Strömungen in Acht nehmen.

Was kostet ein Surfurlaub auf Fuerteventura?

Was viele Surfurlauber nicht wissen: In Sachen Preisniveau und Steuern haben die Kanaren europaweit einen Sonderstatus. Anders als man es bei einer Insel vielleicht vermuten würde, sorgen die reduzierten Steuersätze der sogenannten ZEC (Zona Especial Canaria) dafür, dass Fuerteventura zu den günstigsten Surfdestinationen Europas zählt.

Eine Woche im Surfcamp kostet im Durchschnitt 350 – 450 Euro. Unterkunft, Verpflegung und Surfkurs sind dabei meistens inklusive. Auch die Flüge nach Fuerteventura sind echt günstig.

Was Fuerteventura außer Wellen noch zu bieten hat

Fuerteventura ist ein Wassersport-Eldorado: Abgesehen vom Wellenreiten kannst du hier das ganze Jahr über Wind- und Kitesurfen, Segeln, Tauchen und Schnorcheln.

Als umweltbewusster Surfer solltest du außerdem unbedingt mal das Clean Ocean Project besuchen. Die lokale Umweltinitiative setzt sich für den Meeresschutz und müllfreie Strände auf Fuerteventura ein. Mit jedem Mitbringsel aus einem der beiden Shops in Lajares und El Cotillo unterstützt du das Engagement für eine plastikfreie Zukunft der Insel. Auch bei den regelmäßigen Beach Clean-Ups der Initiative kannst du dich beteiligen.

„Surfen ist mein Leben!“ Diese Statement trifft ja absolut auf dich zu, Julian.

Ja definitiv, ich surfe seit 20 Jahren und habe für Wind und Wellen sogar meine berufliche Karriere auf den Kopf gestellt. Zwar habe ich nach dem Studium zunächst für einige Jahre als Ingenieur in einer klassischen Festanstellung gearbeitet.

Die Liebe zum Meer und zu den Wellen hat mich aber nie losgelassen. Spätestens seitdem ich meinen festen Job in Deutschland an den Nagel gehängt habe und meinen Lebensunterhalt als Surfblogger bestreite, ist Surfen mein Leben und der Ozean mein Zuhause.

In welchen Gewässern dieser Erde hat man dich schon angetroffen?

Weil ich einen Teil meines Studiums in Brasilien verbracht habe, fühle ich mich in portugiesischsprachigen Surfregionen am wohlsten. Daher bin ich ein großer Fan von Fernando de Noronha – einer brasilianischen Vulkaninsel im Südatlantik. Grundsätzlich surfe ich aber am liebsten in Gegenden, wo ich bereits viele andere Surfer kenne. Denn die schönsten Surferlebnisse habe ich immer, wenn ich Freunde und bekannte Gesichter um mich herumhabe. Dazu passt ein beliebter Slogan unter Surfern: “Happiness is only real when shared”.

Du bist schon in nahezu allen Destinationen weltweit gesurft – was reizt dich so sehr an Fuerteventura?

Wer meinen Surftrips über den blauen Planeten schon etwas länger folgt, dem ist wahrscheinlich aufgefallen, dass ich auch nach dutzenden exotischen Surfexpeditionen einem Reiseziel immer treu geblieben bin: Fuerteventura!

Denn was soll ich sagen – ich liebe diese Insel und verbringe hier so viel Zeit wie irgendwie möglich. Das wellengesegnete Eiland vor der Küste Afrikas ist nämlich mein absoluter Favorit für Surftrips im Winterhalbjahr. Für mich gibt’s nichts Schöneres als dem schlechten Wetter in Deutschland zu entfliehen und nach nur 4,5 Stunden Reisezeit aus dem Flieger zu steigen und die salzige Frühlingsluft einzuatmen. Diese milde Seebrise ist für mich immer eine verheißungsvolle Vorahnung auf die abenteuerlichen Surferlebnisse, die mir auf Fuerteventura bevorstehen. Spätestens, wenn ich wieder in Boardshorts über die bunten Riffe meiner Lieblingsinsel paddele, macht sich ein großes Glücksgefühl in mir breit.

Deine (Surf-) Geheimtipps auf der Insel?

Mit Geheimtipps beim Surfen ist es so eine Sache. Unter Surfern herrscht nämlich so eine Art Ehrenkodex, dass man die sogenannten „Secret Spots“ besser für sich behält. 🙂

Was ich aber jedem Surfer auf Fuerteventura unbedingt empfehlen kann, ist eine Fährfahrt auf die unbewohnte Nachbarinsel Los Lobos, wo bei bestimmten Surfbedingungen eine wirklich beeindruckende Welle bricht. Außerdem ist es der perfekte Ort, um auf einen der schönsten Vulkane der Region zu wandern. Vom Gipfel aus kannst du dann den echten Surfcracks bei ihren Kunststücken zuschauen und den Blick auf Fuerteventura genießen.

Was sollte ich bei der Planung meines allerersten Surftrips beachten?

Um entspannt in deinen ersten Surfurlaub zu starten, solltest du dir bereits vor der Abreise einige Gedanken über die passende Reisezeit, die Wahl deiner Surfunterkunft und deines Surfequipments machen.

Und auch wenn es viele Surfanfänger nicht wahrhaben wollen: Die Kunst des Wellenreitens ist einfach zu komplex und zu anspruchsvoll, um sie sich in Eigenregie beizubringen. Das A und O bei der Planung eines Surfurlaubs ist es daher, bereits frühzeitig ein passendes Surfcamp zu finden. Dort wirst du von Profis angeleitet, die dir am besten vermitteln können, worauf es beim Surfen lernen ankommt.

Doch ähnlich vielfältig, wie die Surfspots auf Fuerteventura, sind auch die vielen Surfcamps, bei denen sich Leistungen und Preise teilweise erheblich voneinander unterscheiden. Neben der Sprache, in der die Surfkurse stattfinden, spielt auch die Entfernung zum nächstgelegenen Surfspot eine wichtige Rolle. Aber auch auf den Zustand der Surfboards und das Durchschnittsalter der Gäste kommt es an, um sich in einem Surfcamp wirklich wohl zu fühlen.

Mein Tipp: Ein hilfreicher Indikator für die Qualität eines Surfcamps ist der Betreuungsschlüssel. 5-6 Kursteilnehmer pro Surflehrer ist ideal, auch wenn einige Surfkurse sogar noch mit 8 Surfschülern pro Surfcoach durchgeführt werden.

Bei der Suche nach dem passenden Surfcamp bietet mein Surfguide Fuerteventura eine gute Orientierung. Neben exklusiven Rabatt-Codes für die besten Surfcamps der Insel, findest du darin auch einen umfangreichen Preis-Leistungsvergleich, mit dem du die verschiedenen Angebote der Surfcamps auf Fuerteventura am besten vergleichen kannst.

Du bist viel unterwegs. Was darf in deinem Koffer niemals fehlen?

Das richtet sich vor allem nach dem Reiseziel. Doch im Grunde bestimmen drei Faktoren darüber, was am Ende in meinem Boardbag landet: Die Wassertemperatur, die Reiseform und die Art der Unterkunft. Für Fuerteventura dürfen die folgenden Surf-Gadgets auf keinen Fall fehlen:

  1. Sunblocker: Fuerteventura liegt fast in den Tropen. Für Surfer gilt, dass die ohnehin schon starke Sonnenstrahlung von der Wasseroberfläche noch mal zusätzlich reflektiert und verstärkt wird. Eine wasserfeste Sonnencreme mit LSF 50 ist also Pflicht.
  2. Boardshorts & Surf Bikini: Die südliche Lage der Ferieninsel hat aber auch sein Gutes: In ganz Europa findest du kaum eine andere Surfdestination, in der das Wasser ganzjährig so angenehm warm ist, wie auf Fuerteventura. Bei Wassertemperaturen von über 22 Grad kannst du zwischen August und Oktober sogar in Surf Bikini oder Boardshorts surfen gehen.
  3. Wetsuit: An windigen Tagen mit wolkigem Himmel oder in der kühleren Nebensaison führt aber selbst auf der Sonneninsel Fuerteventura an einem Neoprenanzug kein Weg vorbei. Im Winter solltest du einen Wetsuit mit 3 mm Neoprendicke dabeihaben, für die kühleren Tage im Sommer reicht aber auch ein sogenannter Neopren-Shorty mit kurzen Ärmeln und Beinen.
  4. Wetsuit Cleaner: Dieses bei Surfern sehr beliebte Gadget gehört vor allem dann in deinen Koffer, wenn du deinen Surfurlaub in einem Surfcamp planst. Das spezielle Pflegemittel beseitigt alle Bakterien, die sich durch den häufigen Gebrauch in deinem Neoprenanzug angereichert haben.

Außerdem gut zu wissen: Bei TUIfly kannst du dein Surfbrett mit in den Flieger nehmen. Vorausgesetzt du verpackst es in einem gut gepolsterten Boardbag und meldest es spätestens beim Checkin als kostenpflichtiges Sportgepäck an.

Vielen lieben Dank für das tolle Interview, Julian!

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