Fernreisen mit Kindern – Ja oder Nein? Diese Frage stellten sich TUI Mitarbeiterin Alexandra und ihr Mann. Ihr gemeinsamer Urlaub in Thailand mit ihren Kindern zeigt ihnen, dass es möglich ist, gemeinsam die Welt zu entdecken und unvergessliche Abenteuer in der Ferne zu erleben. In ihrem Reisebericht teilt Alexandra ihre Erfahrungen und gibt Tipps für einen entspannten und aufregenden Urlaub mit Kindern in Thailand.
Jedes Jahr stellten wir uns erneut die gleiche Frage: Ist eine Fernreise mit Kindern jetzt eine „gute Idee“ oder eine „eher nicht so gute Idee“? In diesem Jahr haben wir uns für ein klares „gute Idee“ entschieden und sind im Nachhinein auch so unglaublich glücklich über diese Entscheidung. Nun muss man dazu sagen, dass unsere Kinder bereits 8 und 12 Jahre alt sind.
Mit dem Wissen von heute, hätten wir schon viel früher eine Fernreise mit unseren Kindern unternommen.
Thailand mit Kindern: Unser Abenteuer Urlaub beginnt
Die Osterferien starten und wir sind alle voller Vorfreude auf unsere erste gemeinsame Fernreise. Die Anreise mit der Bahn nach Frankfurt verlief ohne größere Zwischenfälle. Nach ein wenig Sightseeing in Frankfurt und einer Übernachtung in einem nahe gelegenen Flughafenhotel ging es auch schon am nächsten Morgen auf die große Reise: mit dem Gepäck, einmal quer über die Straße und direkt zum Terminal 1.
Erstes Highlight: der Priority Family Check-in der Fluggesellschaft – ohne Wartezeiten für Familien, einfach großartig! Für noch mehr Begeisterung und Jubelschreie sorgte nach Betreten des Flugzeuges das umfangreiche Board-Entertainment! Es gab eine Riesen-Auswahl an Filmen, Musik und Spielen. Für unsere Kinder, Zoe und Jonah, hätte der Flug ruhig noch länger dauern dürfen. Die Frage „wann sind wir endlich da?“ gab es einfach nicht! Auch die anderen Kinder an Board schienen sehr zufrieden.
Nach sechs Stunden Flug bescherte uns ein Zwischenstopp in Abu Dhabi den ersten „WOW-Effekt“. Ein wahnsinnig großer und moderner Flughafen, echte Scheichs, fremde Gerüche und viele Shops mit einem bunten Angebot. Nach kurzer Zeit ging unser Flug auch schon wieder weiter, und zwar direkt nach Phuket. Endlich wurde nach der nächsten umfangreichen Mahlzeit und der dritten Runde „Barbie“ dann auch mal ein wenig geschlafen. Weitere sechs Stunden später, diese sind wörtlich „vergangen wie im Flug“, sind wir auf der thailändischen Halbinsel Phuket gelandet.
Im Paradies angekommen
Den ersten Moment an Thailands schwül-warmer Luft vergisst man nie! Von dem 50-minütigen Transfer zum Hotel bekamen Zoe und Jonah allerdings nicht mehr viel mit, da hätte auch kein Board-Entertainment die beiden vom Schlafen abhalten können. Müde aber überglücklich erreichten wir wenig später das wunderbare Khao Lak Merlin Resort. Ein Paradies inmitten des Naturschutzgebietes, terrassenförmig angelegt und direkt am Traumstrand South Beach gelegen. Die Eindrücke, die warme Luft, die Gerüche und die Urwaldgeräusche waren unbeschreiblich und diese werden wir garantiert nie vergessen.
Noch bevor wir unsere Zimmer bezogen, hieß es Badehosen an und ab ins erfrischende Wasser!
Gebucht hatten wir zwei Doppelzimmer mit Verbindungstür, mit genügend Platz für uns Vier. Das war einfach perfekt! Gleich am ersten Tag begrüßte uns ein riesiger Waran direkt vor unserem Balkon und viele Zikaden. Das war besser als jeder Zoobesuch. Die Zikaden stimmen hier übrigens immer alle gleichzeitig in ihren Gesang ein, eine wahnsinnige Geräuschkulisse!
Eine abendliche Tour zeigte uns viele weitere nächtliche Besucher des Merlin Resorts: Der bekannte aber scheue Slow Loris hat sich leider vor uns in den riesigen Bäumen versteckt. Im Merlin Resort wird übrigens sehr viel Wert auf das Wohlergehen aller menschlichen und tierischen Bewohner gelegt. Nicht umsonst ist es als Eco-Resort ausgezeichnet.
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Nach einer ordentlichen Runde Schlaf, genossen wir am nächsten Morgen im „The Garden Restaurant“ ein köstliches Frühstück, umgeben von einem der Pools und einer atemberaubenden, grünen Kulisse. Es gab eine große Auswahl frischer Leckereien und für die ganz Mutigen: Suppe und warmes thailändisches Essen. Jonah testete seine ersten Englischkenntnisse und bestellte von jetzt an jeden Morgen selbst sein 6-Minuten Ei. Zoe erfand eine neue Mischung aus Würstchen mit Muffin – alles eine reine Geschmackssache!
In den nächsten Tagen erfreuten wir uns einfach nur an der wunderschönen Anlage mit ihren alten Bäumen, Lianen und exotischer Flora und Fauna, vielen verschlungenen Wegen, Bächen und Teichen und für die menschlichen Bewohner viele versteckte Poollandschaften mit Wasserfällen.
Die Kinder waren total happy! Ihnen reichte das lauwarme Meer mit den tollen Wellen oder einer der Pools. Keinerlei Nachfragen nach Kinderanimation und Wasserrutschenpark. Zugegeben, eine Wasserrutsche im abgetrennten Kinderpool gab es sogar tatsächlich. Genau diesen Pool besuchte am Nachmittag regelmäßig ein Waran zum Erfrischen und Baden. Jeden Tag wieder ein Highlight für die Gäste!
Unsere Mahlzeiten genossen wir total entspannt im Strandrestaurant des Hotels oder einfach barfuß am Strand in einem der vielen, typischen Thai-Küchen. Die Gastgeber freuten sich immer über Besuch und man kann hier sehr gut und günstig essen und natürlich einiges ausprobieren. Okay, unsere Kinder haben sich zwei Wochen überwiegend von Crispy Chicken mit Reis oder Pommes ernährt. Aber zumindest die Bestellungen wurden fortan in einem Mix aus Englisch, Thai und Deutsch von den Kindern aufgegeben.
Am Ende kam auch immer etwas an und alle waren anschließend satt und zufrieden. Nur zwei Gehminuten vom Hotel erreicht man „das Zentrum“ des Ortes. Man kann es aber besser als eine kleine Geschäftsmeile bezeichnen. Hier kann man sich an Restaurants, kleinen Supermärkten, Souvenirshops, Massageläden und diversen Ständen mit Crêpes (thailändischer Style – aber original Nutella), Fruchtsäften, Obst und Schmuck erfreuen. Wie überall in Thailand – viele Mopeds, Tuk Tuks und ein buntes, fröhliches Treiben.
Ausflüge – wir erkunden Thailand mit Kindern
Nachdem wir die ersten Tage überwiegend im Hotel verbracht hatten, wollten wir nun unbedingt Phuket entdecken. Die erste Tour führte uns zur berühmten Phang Nga Bucht oder besser bekannt als die James Bond Bucht.
Phang Nga Bucht – die James Bond Bucht
Mit dem Longtailboat ging es vorbei an den berühmten Karstfelsen und den Hong Inseln. Unser Guide war super und die Kinder durften immer an besonderen Plätzen sitzen und den Fahrtwind und die Aussicht genießen. Die James Bond Bucht mit besonderen Aussichtspunkten – besser gesagt „Influencer Hotspots“ ist eine absolute Augenweide. Allerdings zu bestimmten Zeiten sehr voll.
Auch der zweite Teil der Tour fand auf dem Wasser statt. Die einheimischen Bewohner des Koh Panyee-Dorfes warteten bereits mit ihren Kanus auf uns. Kaum angekommen, ging es ab auf die Kanus und hindurch durch imposante Höhlen. Nicht selten musste man hier den Kopf einziehen. Diese Art Touren können nur zu bestimmten Zeiten durchgeführt werden, da sich sonst die Grotten mit Wasser füllen und man diese erst wieder bei Ebbe verlassen kann. Zum Mittagessen fuhren wir das berühmte, auf Stelzen erbaute Fischerdorf Koh Panyee an. Die Lebensweise der Dorfbewohner hat uns alle sehr beeindruckt, besonders die Schule, mit dem schwimmenden Sportplatz, stieß auf großes Staunen.
Am Ende besuchten wir noch die Affenhöhle mit dem bekannten liegenden Buddha. Viele Gedenkstätten und Treppen zieren diese Höhle. Oben angekommen, befanden wir uns direkt am gut besuchten Affenberg. Zum Schluss knüpfte Jonah auch noch einen persönlichen Kontakt zu den Affen auf der Toilette.
Die nächsten Ausflüge unternahmen wir mit einer befreundeten Familie aus unserem Heimatort, die mit ihrem neunjährigen Sohn ebenfalls in Khao Lak ihren Urlaub verbrachten. Allerdings circa zehn Tuk Tuk Minuten von uns entfernt. Apropos Tuk Tuk. Das ist mein persönliches Highlight, ich liebe es! Kurz verhandeln, hinten aufsteigen, festhalten, los geht es! Abends sogar noch begleitet von Musik und Diskolicht. Ein Abstecher auf einen Night Market ist ein absolutes „Muss!“ Der bunte Trubel, die vielen Köstlichkeiten, die es zu probieren gibt, eine wahre Reizüberflutung der Sinne und nur eine kurze Tuk-Tuk-Fahrt entfernt.
Erlebnis Similan Inseln
Sehr zu empfehlen ist ein Ausflug auf die Similan Inseln – eine Inselgruppe bestehend aus insgesamt neun Inseln. Ein Traum – die Karibik kann kaum schöner sein! Jonah und ich haben zusammen mit unseren Freunden einen ganztägigen Schnorchelausflug inklusive Baden und Mittagessen unternommen. Frühmorgens um fünf Uhr fuhren wir mit dem Speedboot zu den Inseln. Die meisten Inseln stehen unter absoluten Naturschutz und dürfen nicht betreten werden und das ist auch gut so!
Vor einer dieser Inseln hatten wir das unfassbare Glück, mit riesigen, wunderschönen Schildkröten im offenen Meer zu schwimmen. Ein Erlebnis, das ich bestimmt nie vergessen werde! Jonah wohl auch nicht, denn der hat sich so erschrocken, dass ich ohne Schwimmweste wohl untergegangen wäre. Der letzte Stopp bot uns nochmal eine unglaubliche Unterwasserwelt mit Korallen und vielen verschiedenen bunten Fischen. Am späten Nachmittag kehrten wir erschöpft, aber überglücklich zum Hotel zurück und hatten den Zurückgebliebenen viel zu berichten. Wir erzählen übrigens heute noch von unseren Erlebnissen.
Ausflugstipp – Floßtour und Eco Elefantenresort
Nach ein paar weiteren Sonnen- und Meer-Badetagen unternahmen wir noch einen letzten Ausflug. Hier waren wieder alle mit dabei! Zuerst besichtigten wir eine imposante Tempelanlage und danach folgte ein Stopp an dem bekannten Tsunami Polizeiboot, dass 2004 circa 500 Meter ins Landesinnere gespült wurde und heute eine Gedenkstätte ist. Die hier ausgestellten Bilder sind nichts für schwache Nerven, aber wichtig, um das Ausmaß dieser Naturkatastrophe zu verstehen. Auch das gehört leider zu Thailands Geschichte.
Im Anschluss stand eine Floßfahrt durch die Mangroven auf dem Programm. Jeweils zu zweit mit einem Floßführer auf einem Floß.
Die unglaubliche Stille wurde nur durch das Knarzen der riesigen Bambushölzer unterbrochen. Unterwegs gab es gleich mehrere bunte Schlangen zu bewundern. Nach der Floßfahrt erwartete uns das absolute Highlight der Tour, auf das nicht nur die Kinder hin gefiebert haben: ein Besuch im Eco Elefantenresort! Elefanten füttern und baden!
Hier wird sehr auf die Bedürfnisse der Tiere geachtet, Reiten ist absolut Tabu. Und wenn ein Elefant nicht mehr baden möchte, darf er natürlich einfach aufstehen und gehen. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man sich zu diesem Zeitpunkt im Wasser, zwischen diesen großen Tieren befindet. Als kleine Erfrischung erhielten wir auch eine regelmäßige Dusche aus dem Elefantenrüssel. Ein wortwörtlich „großer“ Spaß für alle! Am Ende besuchten wir noch das bekannte Meeresschildkrötenschutzzentrum. Die Eier werden von den Similan Inseln hierher gebracht und die geschlüpften Schildkröten aufgezogen und später wieder ins Meer frei gelassen. Der König selbst hat die Aufzucht dieser besonderen Tiere zur Chefsache ernannt.
Der Abschied naht
Die letzten Tage vergingen viel zu schnell und spätestens hier haben wir uns die Frage gestellt: Warum haben wir nicht schon viel früher einen Urlaub mit Kindern in Thailand gemacht? Es war auf jeden Fall nicht unsere letzte Familien-Fernreise und wer weiß, vielleicht geht es auch bald noch einmal nach Thailand. Schließlich gibt es hier noch so viel mehr zu entdecken!