„Müllverbrennungsanlage“, Amager Bakke, Kopenhagen (Dänemark)
Es ist der Traum eines jeden Menschen: Skiurlaub auf der Müllverbrennungsanlage. Na gut, heute träumt wahrscheinlich niemand davon, aber vielleicht ja in der Zukunft. Und in Kopenhagen auf der Müllverbrennungsanlage Amager Bakke ist diese Zukunft schon heute. Die Idee ist ziemlich genial.
560.000 Tonnen Abfall werden hier jedes Jahr zu Energie für die Hauptstadt Dänemarks umgewandelt. Und mehr als 300.000 Menschen düsen hier seit 2019 auf dem Dach des futuristischen Gebäudes über die 450 Meter lange Skipiste. Das Beste, sie kann auch ohne Schnee genutzt werden.
4 Skilifts, ein Slalom-Kurs, ein Freestyle-Bereich, ein Areal für Kinder und auch eine Bar für Après-Ski finden auf dem Dach Platz. Plus eine spektakuläre 80 Meter hohe Kletterwand an der Fassade!
Wenn ihr also in Kopenhagen seid und Lust auf einen verrückten Tagestrip habt, legen wir euch „Copenhill“ ans Herz. Und falls euch der rauchende Schlot des Komplexes irritiert, da könnt ihr unbesorgt sein. Also ganz ruhig bleiben und tief durchatmen (*hust*).
Bei der Verbrennung kommen meist nur Dampf und CO2 aus dem Schornstein, da fast alle Schadstoffe aus dem Rauch gereinigt werden. Daher können wir auch eine Skipiste und ein Erholungsgebiet auf der Dachfläche haben, von dem die Bürger profitieren.
Amager Bakke-Internetseite„De Markthal“, Rotterdam (Niederlande)
Der erste Indoor-Markt der Niederlande verblüfft seit 2014 seine Besucher. Von außen sieht die „Markthal“ aus wie ein gigantisches gläsernes Hufeisen.
Wer eintritt, riskiert eine Genickstarre beim staunenden Blick nach oben: Über die komplette Innenseite erstreckt sich auf 11.000 Quadratmetern das farbenfrohe „Füllhorn“ von Arno Coenen. Es ist das größte Kunstwerk der Welt. Wie eine sixtinische Kapelle zur weihevollen Präsentation der angebotenen Lebensmittel und Snacks an den Marktständen.
Die Fenster im Gebäude verraten: hier wohnen Leute. Sogar an der Decke sind Fenster. Und unter dem Gebäude hat auch noch ein Museum seinen Sitz. Gezeigt werden in „De Tijdtrap“ die mittelalterlichen Überbleibsel, die beim Graben des Fundaments der „Marktal“ gefunden wurden. Wohngebäude, Shopping Center und Museum in einem – das magische Hufeisen erfüllt quasi alle Wünsche.
„Museum of Tomorrow“, Rio de Janeiro (Brasilien)
Rio de Janeiro: Die brasilianische Küstenmetropole ist legendär wegen ihrer Strände von Copacabana und Ipanema und der gigantischen Christusstatue Cristo Redentor.
Aber kaum ein Tourist kennt das spektakuläre Raumschiff Schrägstrich Wissenschaftsmuseum in Rio de Janeiro. Das „Museum of Tomorrow“ freut sich auf euren Besuch: Gezeigt werden Astronomie, die Einflüsse des Menschen auf die Erde, Zukunftsvisionen für die nächsten 50 Jahre in Bezug darauf, wie wir leben (gigantische Städte, Hyperkonnektivität), aber auch indigene Kunstwerke.
Es geht auch viel um Nachhaltigkeit. Unter anderem sind Shell und ein Stahlhersteller Partner des Museums.
„The Line“, am Roten Meer (Saudi-Arabien)
Die Zukunftsstadt „Neom“ im Nordwesten Saudi Arabiens besteht hauptsächlich aus einem Objekt: dem 170 Kilometer langen Megagebäude „The Line“. Es zieht eine Schneise durch die Wüste und ragt bis ins Rote Meer hinein. In den oberen Etagen ist eine atemberaubende Aussicht also garantiert. 2026 sollen schon 450.000 Menschen in dem Glaskasten wohnen. Der Höchstwert von neun Millionen Einwohnern soll 2045 erreicht werden.
Die Idee ist: Städte, die eher zweidimensional gebaut sind, beziehungsweise deren Gebäude kaum in den Himmel ragen, verschenken Platz. Deswegen wird bei „The Line“ komplett dreidimensional gebaut.
Jedes Segment der Linie ist 200 Meter Breit und bis zu 500 Meter hoch und es finden sich darin Bereiche für alle Facetten des Lebens: Büros, Krankenhäuser, Kulturangebote, Schulen, Wohnungen Spas und – Hotels! Je nachdem wo ihr unterkommt seid ihr in weniger als fünf Minuten in der malerischen Küstenwüste, in den Bergen oder im Tal dahinter.
Der Strom für all das soll zu hundert Prozent mit erneuerbarer Energie erzeugt werden. Wie kostspielig ein Wohnen und Urlaubieren in „The Line“ werden, hat Schirmherr Kronprinz Mohammed bin Salman noch nicht beziffert. In dieser frühen Bauphase ist „The Line“ eh noch eher ein Luftschloss.
Zu den anderen magisch-futuristischen Orten könnt ihr aber definitiv schon reisen. Und vielleicht habt ihr ja noch ein paar auf Lager, die ihr in den Kommentaren empfehlen könnt