TUI Bloggerin Meli ist ein wahrer Naturfan. Sattes Grün macht sie glücklich und friedliches Gewässer lässt sie entschleunigen. Daher ging es für sie für einen Kurztrip nach Schottland. Und hier warteten so einige schöne Überraschungen auf sie.
Hättet ihr mich vor nicht allzu langer Zeit nach meinen Vorlieben im Urlaub gefragt, hätte ich Strand und Sonne mindestens in den Top 3 meiner Antworten platziert. Als Sommerkind blühe ich eigentlich erst mit Sonnenschein richtig auf. In den letzten Reisejahren habe ich aber vor allem eins für mich erkannt: Ich liebe die Natur zu jeder Jahreszeit. Und so ging es für mich, meinen Freund und eine Freundin für einen Kurztrip nach Schottland.
Guido, Anne und ich waren uns darüber im Klaren, dass Schottland wettertechnisch nicht gerade Strandurlaub bedeuten würde. Das war ehrlich gesagt ja auch keine große Veränderung für uns, verglichen zum deutschen Wetter aus dem wir kamen – und auch nicht unser Ziel.
Grundsätzlich sind alle Jahreszeiten in Schottland dank des Golfstroms durch mildes Klima geprägt, was zu einer einzigartige Vegetation führt, deren Flora und Fauna auch im Winter nur selten mit Frösten kämpfen muss. Naturliebhaber freut das besonders und ein Trip nach Schottland lohnt sich ganzjährig. Zwischen Mai und September kommen Outdoor Fans jedoch besonders auf ihre Kosten.
Also schnappten wir uns einen Mietwagen und starteten mit dem ambitionierten Ziel, einmal quer durch Schottland zu fahren inklusive Nessi, Highlands und Burgen – und das an nur einem Tag. Das klappte auch ohne Probleme, wir würden aber mindestens eine Nacht zusätzlich auf diesem Roadtrip empfehlen.
Ein bisschen muss man solche Roadtrips schon mögen. Auch wenn euch das Wetter im Auto nichts anhaben kann und ihr viel Land in kurzer Zeit seht, man fährt eben doch nur vorbei und hält an ausgewählten Punkten an. Nehmt euch aber unbedingt diese Freiheit spontan zu stoppen, wenn es euch gefällt. Oder hängt noch ein paar Tage an den Trip dran. Ihr habt dann einfach mehr Zeit mal etwas zu wandern, Sehenswürdigkeiten zu erkunden oder auch einfach mal den Moment zu genießen.
Ruhe, Atmen, an Nichts denken – Cairngorms National Park
Einer dieser Orte, an denen man viele Tage noch hätte bleiben können, ist der Cairngorm National Park nördlich von Edinburgh. Wir düsten direkt an Perth vorbei, hätten zu gern noch einen Abstecher in das sehenswerte Küstenstädtchen Dundee eingebaut – Wir kommen wieder, bestimmt! – folgten aber unbeirrt der A9 ins Grüne. Die Straße Richtung Norden führt euch zwar „nur“ durch den westlichen Rand des Parks, dafür aber über Flüsse, natürliche Bachläufe und durch hügelige Lande, die weit ins Grüne blicken lassen und kleine Schaf- oder Rinderherden glücklich machen.
Schon als Kind rüstete sich meine Familie für so große Reisen, zum Beispiel in Richtung Ostsee via Trabbi, mit ordentlich Proviant. Entsprechend gut vorbereitet, hatten wir unseren ersten Stopp für die geschmierten Brote und landeten noch vormittags spontan im schnuckeligen Pitlochry. Ein absolut malerischer Ort mit Laubwäldchen und kleinen alten Häuschen. Wir bestaunten ein wenig den hübschen Ort, verputzten unsere Snacks und fuhren weiter. Nächster Halt: Drumnadrochit, also Loch Ness.
Loch bedeutet Gewässer – in Schottland hat jedes seine Legenden
Erst in Iverness verlassen wir die A9 und biegen ab in Richtung Südwest zu den langgezogenen Lochs. Leider nicht selbst gesehen, aber nur Gutes gehört, haben wir von Urquhart Castle in Strone direkt am Ufer der A82 gelegen. Auch wenn ihr nicht die allergrößten Burgen-Fans seid, in jedem Fall ist der Ausblick hier extrem gut geeignet, um den großen See nach Nessi abzusuchen. Entlang der nicht zu verfehlenden Straße werdet ihr ansonsten ununterbrochen von der schönen Szenerie des Loch Ness begleitet.
Und dann wurden wir von der Landschaft wirklich überrascht: Irgendwo zwischen den Lochs fanden wir uns mit einmal im tiefsten und wunderschönen Märchenwald mit erstaunlichen Baumriesen wieder. Ein Anblick auf den wir im Land der Highlands so gar nicht eingestellt waren und Grund genug für das ein oder andere Päuschen zum Chillen am Wasser. Wäre es nicht gerade Sonntag gewesen, hätte sich der kleine Laden „The Well of the seven Heads“ perfekt für ein Picknick geeignet, denn Kaffee und Kuchen kommen hier mit Ausblick auf den malerischen Loch Oich.
Wir machten wegen der idyllischen Ausstrahlung des Ufers auch ohne Kaffee Halt und entdeckten mitten in der friedlichen Umgebung ein mystisches Detail. Das Denkmal „The Well Of The Seven Heads“ steht für eine blutige Legende über die hiesigen Morde im 17. Jahrhundert. Die Inschrift des 1812 errichteten Monuments verweist auf die darunter fließende Quelle des Sees, die einst das Blut einer enthaupteten Familie wegspülte. Passend zur unheimlichen Stimmung lag der wunderschöne See absolut still und tiefdunkel vor uns.
Unser Weg führte uns weiter entlang des nächsten Sees Loch Lochy und über Fort Williams Richtung Küste. Nächster Stopp: Atlantik. Auch wenn wir uns am Strand in Onich nur kurz von der A82 erholten, einfach die Luft am Meer zu atmen bringt schon Energie und Entspannung zugleich. Eine Unterkunft direkt an der Küste lässt sich hier mit Sicherheit finden und wäre absolut geeignet, um einen Roadtrip zu entschleunigen. Bis dato fühlte sich Schottland jedoch noch nicht so richtig nach Schottland an. Irgendetwas fehlte.
Die Natur der Highlands – Grün für alle Sinne
Auf dem Rückweg nach Edinburgh erreichten wir aber endlich die Landschaften, die wir als Sinnbild für Schottland einmal durchqueren wollten. Die sanften Hügel und grünen Erhebungen des Trossachs Nationalparks wirken so saftig und die frische Luft so klar, dass wir einfach nur aus dem Auto raus wollten und daher immer wieder anhielten. Hier gibt es natürlich einige Wanderwege, diese genießt man jedoch besser mit ausreichend Zeit und der geeigneten Ausrüstung.
Die kurzen Einblicke in diese Natur aus unserem Auto heraus genügten mir aber, um so einen Nationalparkbesuch fest für die Zukunft einzuplanen. Ich hoffe die Bilder geben diesen Eindruck der Klarheit und Frische ein wenig wieder.
Meine Empfehlung an euch ist aber ganz klar: Schottland muss man selbst “erfahren”. Ob in den Städten oder unterwegs in den grünen Landschaften – es gibt so vieles zu entdecken. Ganz besonders kommen Natur- und Geschichtsinteressierte auf ihre Kosten. Mit recht kurzer Anreise ist man schnell im Land der Mythen, Seen und saftigen Wiesen und Burgen. Also gibt es keine Ausreden mehr 😉
Tipps zum Weiterlesen: Was ich in Edinburgh erlebt habe, erfahrt ihr in meinem Artikel: ► Edinburgh in 24 Stunden – zu Fuß durch eine sagenhafte Altstadt
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