Namibia und Südafrika – die optimale Kombination für Afrikaanfänger

Afrika lockt mit seiner Andersartigkeit und unglaublichen Vielfalt. Im Fernsehen sieht man Berichte über Wüstenebenen, die völlig unbewohnt scheinen, einzigartige Tierarten, die diesen Kontinent bevölkern, faszinierende Kulturen und unterschiedlichste Menschen und Lebensstile. Afrika fasziniert und das kommt nicht von ungefähr.

Umso begeisterter war ich, als mir eine gute Freundin im Frühjahr vorschlug, eine gemeinsame Reise nach Namibia und Südafrika zu unternehmen. Ich war sofort Feuer und Flamme und so waren Flüge, Unterkünfte und Mietwagen für insgesamt zwei Wochen schnell gebucht. Schon im Juni ging es ab Berlin los in Richtung Süden – unser Ziel war Windhoek, die Hauptstadt Namibias. Nach Zwischenstopps in Frankfurt und Johannesburg kamen wir nach 24 Stunden Reise in Namibia an. Angenehme Temperaturen um die 24°C, strahlender Sonnenschein und ein Fahrer, der uns zum Hotel brachte, erwarteten uns. Schon auf dem Weg zum Hotel konnten wir die Landschaft Namibias bestaunen – endlose Weiten durchmixt mit grünen und sandfarbenen Flächen.

Ankunft in Windhoek: 3 Tage Safari im Etosha Nationalpark

Am nächsten Morgen wartete gleich das erste Highlight auf uns. Wir hatten uns als Auftakt unserer Reise eine 3-tägige Safari durch den Etosha Nationalpark im Norden des Landes gebucht. Es ging pünktlich los und nach einer kurzen Inforunde durch den Veranstalter fuhren wir im großzügigen Safari SUV Richtung Norden. Unsere Gruppe war super international – von Norwegern über Japaner und Australier waren ziemlich viele Nationen vertreten. Was folgte waren drei wirklich wunderbare Tage mit Tierbeobachtungen, die ich mir genauso erträumt hatte. Kaum im Park angekommen, standen links ein Nashorn, rechts drei Zebras, in der Ferne zwei Giraffen und und und. Das Highlight waren eindeutig die Elefanten, die wir hautnah beobachten durften und bei deren Anblick sich jeder die Finger wund knipste.

Um den Geldbeutel zu schonen, hatten wir eine Campingsafari gebucht und so hieß es jeden Abend: Zelte aufbauen, Schlafsäcke raus, Essen vorbereiten und dann wurde am Lagerfeuer gemeinsam das Abendbrot genossen. Obwohl es tagsüber angenehm warm war, wurde es nachts umso kälter und wir waren froh, auch Mütze und Schal eingepackt zu haben.

TUI Blogtipp: Unsere Autorin Anja Knorr hat eine Safari der etwas anderen Art ausprobiert. ► Zu Fuß durch den südafrikanischen Busch: Ein Erfahrungsbericht

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Mit dem Mietwagen von Windhoek nach Swakopmund

Die Tage flogen nur so dahin und ehe wir uns versahen, waren wir wieder zurück in Windhoek und holten unseren eigenen Mietwagen ab. Das Linksfahren war am Anfang eine Umgewöhnung, aber schnell keine Herausforderung mehr. Ziel war nun die Westküste des Landes, wo wir uns in der Küstenstadt Swakopmund eine Unterkunft für 4 Tage gebucht hatten. Je näher wir dem Meer kamen, desto mehr veränderte sich die Landschaft um uns herum. Es wurde karger, das Grün verschwand und wich Sand und Stein. Swakopmund ist eine niedliche Küstenstadt, die noch sehr von deutscher Geschichte geprägt ist. So findet man neben Hotels wie dem „Hotel zum Kaiser“ auch einige deutsche Restaurants, in denen deutsche Hausmannskost serviert wird und viele weitere Gerichte, die uns schmunzeln ließen.

Wir nutzten das riesige Angebot an Meeresfrüchten und aßen mehrere Male im „Ocean Basket“, einer Restaurantkette, die unfassbar günstiges und gutes Seafood anbietet.

Erdmännchen, die sich ganz entspannt von uns fotografieren ließen.

Actiongeladen in Swakopmund: Mit dem Quad durch die Wüste, eine Boatcruise und eine SUV Tour

Von Swakopmund aus unternahmen wir einige Ausflüge. So ging es mit dem Quad auf eine Living Desert Tour, auf der uns unser Guide Chris zeigte, was so alles in der scheinbar toten Wüste lebte – Spinnen, Salamander, Schlangen – die Liste ist lang. Natürlich war auch einmal Sandboarden für alle mit im Preis inklusive. Auf einer Boatcruise mit anderen Touristen vor Walvis Bay durften wir Delfine und Seelöwen hautnah beobachten. Die Seelöwen wurden sogar angefüttert und kamen aufs Boot – wer schnell genug war, nutzte die Chance für ein einmaliges Selfie mit dem Meeresbewohner. Nebenbei gab es Sekt und Austern, die allerdings nur salzig schmeckten und gar nicht mein Ding waren.

Wir konnten gar nicht genug von den Tieren und der Natur kriegen! Ein Abstecher nach Cape Cross durfte deshalb nicht fehlen. Hier bewohnen tausende Seelöwen einen Küstenstreifen und der Anblick ist einfach einmalig!

Allein die Anzahl der Tiere und die Geräuschkulisse werde ich wohl nie vergessen: alles meckerte, rülpste, schrie und blökte sich an.

Seelöwe am Cape Cross – dieser genießt anscheinend voll und ganz die Sonne.

An der Westküste Namibias trifft die Namib Wüste auf den Atlantischen Ozean und auch diesen Anblick wollten wir uns nicht entgehen lassen, weshalb wir eine „Where the desert meets the sea“ SUV Tour buchten. In kleiner Runde ging es mit dem Geländewagen in die Wüste und rauf auf die Dünen. Was soll ich sagen? Es wurde nicht zu viel versprochen – der Anblick der Wüste, wie sie aufs Wasser trifft, war einfach magisch! Passend in dem Moment zog eine Schar Pelikane vorbei. Kommentar meiner Freundin dazu: „Jetzt fehlt nur noch ein Einhorn!“ Wie Recht sie hatte…

Wo der Atlantik auf die Namib Wüste trifft.

Die TOP To-Dos in Kapstadt

TAFELBERG: verspricht wundervolle Ausblicke auf ganz Kapstadt

BOULDERS BEACH: schöner Küstenstreifen auf der eine Brillenpinguin-Kolonie beheimatet ist

ROBBEN ISLAND: die ehemalige Gefängnisinsel, auf der Nelson Mandela knapp 20 Jahre verbringen musste

KAP DER GUTEN HOFFNUNG: der südwestlichste Punkt Afrikas mit traumhafter Aussicht

LIONS HEAD: schöner Aussichtsberg in der Tafelbucht mit einmaligen Ausblicken

KAP AGULHAS: südlichster Punkt Afrikas und Grenze zwischen Atlantischem und Indischem Ozean

Sightseeing in Kapstadt

RUNDREISEN DURCH NAMIBIA

Ihr habt Lust bekommen Namibia selbst zu entdecken? Macht es wie Britt und erkundet das Land auf eigene Faust oder bucht eine Rundreise:

Unsere Namibia Rundreisen 

Viel zu schnell ging unsere Zeit in diesem wunderbaren Land vorbei und ehe wir uns versahen, saßen wir wieder in unserem Mietwagen auf dem Weg nach Windhoek, von wo aus es nach Kapstadt gehen sollte.

Nach zwei angenehm kurzen Flugstunden landeten wir in der Stadt am Tafelberg, die uns mit kühlen 15°C und Regen begrüßte. Auf der Südhalbkugel war jetzt im Juni Winter und das bekamen wir hier sehr viel deutlicher zu spüren als in Namibia. Fix war unser Mietwagen abgeholt und es ging zu unserer Unterkunft.

Die nächsten Tage passten wir uns dem ziemlich schlechten Wetter an und machten einen Ausflug in die Innenstadt. Hier nahmen wir an einer „Free Walking Tour“ zum Thema Apartheid teil und erkundigten uns zu weiteren Möglichkeiten, die Umgebung zu entdecken. Ein Besuch auf Robben Island stand auch ganz oben auf unserer To-Do-Liste. In regelmäßigen Abständen fuhr eine Fähre auf die Insel und vor Ort wurde man im Reisebus mit Guide rumgeführt. Es folgte eine Führung durch das Gefängnisgebäude von einem ehemaligen Gefangenen, der detailliert und eindringlich von seiner Haft erzählte und uns auch die Zelle zeigte, in der Nelson Mandela 18 Jahre verbracht hatte.

Einer unsere ersten Ausflüge außerhalb der Stadt führte uns dann an die Spitze der Kap-Insel ans Kap der guten Hoffnung – ein unglaubliches Gefühl, wenn man auf der Spitze steht und weiß, dass Richtung Süden nur noch Meer und die Antarktis kommt. Was nicht fehlen durfte, war natürlich ein Abstecher nach Simon’s Town, wo man am Boulder’s Beach neben Klippschliefern eine Kolonie niedlicher Brillenpinguine beobachten kann.

Der südlichste Punkt des Afrikanischen Kontinents, das Kap Agulhas, liegt ca. drei Autostunden von Kapstadt entfernt und auch das ließen wir uns nicht entgehen. Hier trifft der Atlantische auf den Indischen Ozean, was mit einem Markierungsstein am Strand gekennzeichnet ist. Auf dem Weg zum Kap verbrachten wir einige Zeit an der Pringle Bay und sammelten Unmengen an Muscheln, die teilweise handgroß waren. Die Straße wand sich immer am Meer entlang und wir knipsten gefühlt alle drei Meter ein Foto von den Ausblicken, die sich uns boten. Links von uns grün-braune Anhöhen, rechts von der Straße das Meer, dazwischen Baboons – einfach einmalig.

Am nächsten Tag schien nach Tagen mit Nebel und Regen endlich mal die Sonne und wir nutzten das gute Wetter, um auf den Tafelberg zu fahren. Die Fahrt mit der Seilbahn kostete knapp 17 Euro und dauerte nur wenige Minuten. Oben angekommen, hatten wir einen wunderbaren Blick auf die ganze Stadt. Ein bisschen wandern wollten wir aber dennoch, deshalb folgte dann am Nachmittag der Aufstieg auf den knapp 700m hohen Berg Lion’s Head. Nach knapp 2 Stunden Gekraxel wurden wir mit einem atemberaubenden Blick auf‘s Meer und die Bergkette „12 Apostel“ belohnt.

Whale Watching in Gansbaai

Unsere Reise neigte sich leider dem Ende zu und wir beschlossen, zum Ende hin noch mal Tiere zu beobachten und dieses Mal vom Wasser aus. Deshalb buchten wir kurzentschlossen eine Whale Watching Tour von Gansbaai aus. Unsere Entscheidung stellte sich als richtig aus – wir verbrachten 3 sonnige Stunden auf dem Boot und sahen mehrere Buckelwale. Schneller als uns lieb war, waren unsere Tage in Südafrika vorbei. Am Abreisetag ging unser Flieger zurück nach Deutschland erst am Nachmittag, weshalb wir davor noch ein wenig Zeit hatten.

Ich hatte vom Kirstenbosch Botanical Garden gehört, der im  Osten auf der „Rückseite“ des Tafelbergs liegt. Also packten wir unsere Koffer zusammen und genossen die letzte Fahrt mit unserem Mietwagen. Der Garten gilt als einer der schönsten botanischen Gärten der Welt und das nicht umsonst. Auf 36 Hektar bestaunten wir Pflanzen aus aller Welt, die von Kolibris und allerlei Insekten umschwirrt wurden. Dieser Besuch war genau das Richtige vor unserem langen Flug und so stiegen wir ganz entspannt einige Stunden später in den Flieger.

Fazit: Nambia und Südafrika ist die perfekte Kombi aus Safari und Großstadtfeeling

Für uns als Afrikaneulinge war die Kombination von Safari in Namibia und dem Großstadtfeeling in Südafrika genau das Richtige. Durch den Mietwagen konnten wir ganz unabhängig reisen und auch das Fahren auf der linken Straßenseite war nur am Anfang etwas ungewohnt, daran hatten wir uns schnell gewöhnt. Unsere gewählte Reisezeit war auch optimal – wenn ihr die Hitze meiden möchtet, dann ist die Reisezeit zwischen März und September genau die richtige Reisezeit für euch. Das Preis-Leistungs-Verhältnis in Namibia und Südafrika ist ungefähr vergleichbar mit dem in Deutschland, hängt aber natürlich auch von der Reisezeit ab. Im Sommer, also Oktober bis Februar, ist in der Regel gerade in Südafrika Hauptsaison und die Preise für Unterkünfte sind entsprechend hoch.

Die Vielfalt an Natur und Tieren war in beiden Ländern wirklich überwältigend und wir wären gerne noch ein wenig länger geblieben. Beim nächsten Mal wollen wir die Garden Route, die Straße im Süden von Südafrika zwischen Mossel Bay und Plettenberg Bay und weiter bis nach Port Elizabeth abfahren – ich freu mich schon drauf!

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1 Kommentare
  1. Karl-Heinz Dahlke

    Ich kann die positiven Eindrücke über Namibia nur bestätigen, rate aber dringend davon ab, im Dezember / Januar zur Robbenkolonie nach Cape Cross zu fahren. Heuler werden im November / Dezember mit Schwerpunkt 10. Dezember geboren. Einige hundert der Neugeborenene überleben die ersten Tage offensichtlich nicht und liegen dann (wir waren Ende Dezember dort) tot am Strand. Neben einem traurigen Anblick verstärkt der Verwesungsgeruch den ohnehin von den Robben ausgehenden strengen Geruch, so dass der Gesamteindruck eher ein äußerst trauriger ist.

    13.01.2019, 10:01
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