Wusstest du, dass Berlin eine der nachhaltigsten Städte in Deutschland ist? Das liegt vor allem an den vielen Grünflächen in der Hauptstadt und dem dichten öffentlichen Nahverkehr. Auch außerhalb Deutschlands nimmt das Thema an Fahrt auf und Städte unternehmen große Anstrengungen, um den öffentlichen Nahverkehr auszubauen, Grünflächen und Parks zu entwickeln, Recycling voranzutreiben, Radwege zu bauen und ganz allgemein nachhaltiger zu werden.
Das kommt auch Tourist*innen zugute, die ebenso von mehr Natur in der Stadt und von mehr Infrastruktur profitieren. Zudem gibt es in umweltfreundlichen Städten oft ein größeres Angebot an Hotels und Restaurants, die umwelt- und sozialverträglich wirtschaften. Stockholm wirbt etwa damit, dass acht von zehn Hotels als nachhaltig zertifiziert sind.
Was macht eigentlich eine nachhaltige Stadt aus? Der Arcadis Sustainable Cities Index bewertet Städte auf der Grundlage von drei Säulen: Umwelt, Bevölkerung und Wirtschaft. Die Umwelt-Säule betrifft Aspekte wie erneuerbare Energie, Emissionen, Luftqualität, Grünflächen und Abfallmanagement. Bei der zweiten Säule geht es im Wesentlichen um soziale Aspekte wie die Gesundheitsversorgung, Bildung und Ungleichheit. Die letzte Säule bezieht sich auf die Möglichkeiten für Unternehmen, sei es, was Zugang zu Infrastruktur oder zu Fördermitteln angeht.
Wir haben dir ein Top 8 der nachhaltigsten Städte in Europa zusammengestellt. Die meisten davon lassen sich übrigens auch gut mit dem Nachtzug erreichen. Und wenn du vor Ort noch nicht sicher bist, was du unternehmen möchtest, findest du bei hier zahlreiche Angebote für geführte Touren, Museumseintritte, kulinarische Entdeckungen und vieles mehr. Wir haben dir für jede Stadt ein Beispiel für ein nachhaltiges Erlebnis vor Ort rausgesucht.
INHALTSVERZEICHNIS: NACHHALTIGE STÄDTE IN EUROPA
BerlinOslo
Paris
Amsterdam
London
Stockholm
Kopenhagen
Lissabon
Berlin
In Deutschland steht Berlin auf dem Sustainable Cities Index am besten da und schafft es sogar in die Top 5 im Gesamt-Ranking aus hundert Großstädten. Insbesondere die große Zahl der Grünflächen sorgt für die hohe Einstufung. Für Touristen hat Berlin unglaublich viel zu bieten. Allein in den zahlreichen Museen könntest du Wochen verbringen. Eines der neueren Museen ist das Futurium. In diesem Glasbau in Niedrigenergiebauweise dreht sich alles um die Frage: Wie wollen wir leben?
Dabei spielt natürlich auch das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle. Ein Besuch lohnt sich und der Eintritt ist kostenfrei. Das Museum liegt ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs auf dem Weg zu den bekannten Sehenswürdigkeiten wie dem Brandenburger Tor und dem Reichstag. Ein spannender Weg, um dir einen ersten Überblick zu verschaffen, ist unsere erste Empfehlung für ein nachhaltigeres Ausflugs-Erlebnis. Nämlich eine Spreefahrt mit einem Solarkatamaran, vorbei an zahlreichen Wahrzeichen der Stadt. ►Hier buchst du dein Ticket.
Hoteltipp: Das Riu Plaza Berlin liegt direkt im Herzen von Berlin und ist somit ein toller Ausgangspunkt um die pulsierende Hauptstadt zu entdecken.
Oslo
Auf Platz 1 des Sustainable Cities Rankings steht die norwegische Hauptstadt Oslo. Kein Wunder, liegt sie doch inmitten von wunderschöner Natur und umgeben von Wäldern, Bergen und Fjorden. Zwei Drittel der Fläche der Region Oslo sind Naturgebiete. Das sorgt für eine hohe Lebensqualität und viele Möglichkeiten für Tourismus in der Natur. Doch auch in der Stadt selbst wird viel für Nachhaltigkeit getan mit dem Fokus auf erneuerbare Energie, Radwege und einem ausgezeichneten Netzwerk aus Metro, Tram, Bussen und Fähren. In Oslo solltest du dir die Inseln und vor allem den Fjord nicht entgehen lassen. Umweltfreundlich geht das bei einer Rundfahrt mit dem Elektroboot durch den Oslofjord. ►Buche vorab dein Ticket.
Paris
Paris mit dem Fahrrad? Vor nicht allzu langer Zeit war das Bild der Stadt von Verkehrschaos und vielen Autos geprägt. Doch in den letzten Jahren hat die Stadt massiv in Nachhaltigkeit investiert. In der Innenstadt sind zahlreiche neue Radwege entstanden, viele Parks sind neu gestaltet worden und das jetzt schon große Metronetz wird weiter ausgebaut. Schnapp dir eines der allgegenwärtigen Leihräder und fahre an der Seine entlang bis zum Eiffelturm. Dabei bekommst du schon mal Hunger. Unser Tipp: Einen Kochkurs machen und die Rezepte zu Hause nachkochen und backen. Lerne zum Beispiel, wie man leckere französische Desserts zubereitet, glutenfrei und zu 100 Prozent aus biologisch angebauten Zutaten. ►Zum Kochkurs hier entlang.
Amsterdam
Die Niederlande sind schon lange als Fahrradnation bekannt. Und die Hauptstadt Amsterdam ist da keine Ausnahme. Überall führen Radwege an den Grachten entlang und man kann sogar in einem Fahrradparkhaus unter dem Wasser parken. Die Stadt mit ihren vielen Kanälen lässt sich also super mit dem Fahrrad erkunden. Vom Hauptbahnhof geht es durch die Altstadt über zahlreiche Brücken bis zum großen Rijksmuseum und dann weiter in den schönen Vondelpark.
Amsterdam verfügt nämlich auch über zahlreiche Grünflächen zum Picknicken, Entspannen und Erholen. Davon profitieren nicht nur menschliche Bewohner. Ein Ziel der Stadt ist es, die Artenvielfalt zu fördern und sogenannte Öko-Korridore zwischen den Grünanlagen einzurichten, sodass auch Insekten, Vögel und andere Tiere einfach umherreisen können. Und auch im Umland von Amsterdam gibt es zahlreiche Möglichkeiten, der Natur nahezukommen. Beispielsweise bei einer geführten Kanutour durch die niederländische Feuchtlandschaft. ►Hier buchst du die Kanutour.
Hoteltipp: Mit der zentralen Lage in der Altstadt ist das NH Collection Amsterdam Flower Market eine gute Adresse für deinen Amsterdam Städtetrip.
London
2019 wurde London zur Nationalparkstadt erklärt. Das Label würdigt die große Zahl an Parks, Gärten und Lebensräumen für die Tierwelt. Neben den großen Grünanlagen wie dem Hyde-Park verbergen sich zwischen den Hochhäusern des modernen Londons auch zahlreiche kleinere Gärten sowie alte Ruinen aus dem Mittelalter und der Römerzeit. Auf einer geführten Tour kannst du ihnen nachspüren. ►Tickets gibt es hier.
Auch in London kommst du einfach und emissionsfrei von A nach B. Die Stadt hat in den letzten Jahren seine Fahrradinfrastruktur ordentlich weiterentwickelt. Es gibt an allen Ecken Räder und E-Bikes zu leihen und auch das Radwegenetz wurde zunehmend ausgebaut. Mit der Tube gibt es natürlich auch ein ausgezeichnetes Metronetz.
Stockholm
Direkt hinter Oslo steht mit Stockholm eine weitere skandinavische Hauptstadt in den Top fünf des Arcadis Sustainable Cities Rankings. Und das ganz zurecht, denn die Stadt tut einiges für eine umweltfreundliche Entwicklung. Zwei Beispiele sind das ausgedehnte Radnetzwerk und der öffentliche Nahverkehr auf 100 Prozent Ökostrombasis. Auch der Tourismussektor in Stockholm ist aktiv beim Thema Nachhaltigkeit. Viele Restaurants in der Stadt legen etwa großen Wert auf regionale und saisonale Zutaten und achten darauf, möglichst wenig Abfall zu erzeugen. Eine tolle Möglichkeit, die grüne Seite Stockholms zu erfahren, ist bei einem thematischen Stadtrundgang. Dabei erklären die Stadtführer alles von Recyclinginitiativen über die Innovationspolitik der Stadt bis zur grünen Lunge Stockholms auf der Insel Djurgården. ►Tickets für die private Führung hier.
Hoteltipp: Das Hotel Skeppsholmen liegt direkt am Wasser und in idealer Lage für Erkundungen der grünen Seite von Stockholm.
Kopenhagen
Skifahren im flachen Dänemark und was hat das mit Nachhaltigkeit zu tun? Eine ganze Menge! Vor Kopenhagen steht das Müllverbrennungskraftwerk Copenhill. Im Gebäude wird grüner Strom erzeugt und auf dem Dach befindet sich eine 450 Meter lange Piste, wo Besucher ganzjährig auf grünen Matten hinabsausen können. Auch sonst ist Kopenhagen ein Spitzenreiter bei der Umweltfreundlichkeit und steht nicht umsonst auf Platz vier des Städterankings. Als ausgesprochene Fahrradstadt führen gut ausgebaute Radwege in jeden Winkel der Stadt. Ein idealer Weg, Kopenhagen zu erkunden, ist daher bei einer geführten Fahrradtour zu den Sehenswürdigkeiten und versteckten Ecken der Stadt. ►Buche hier deine Radtour.
Lissabon
Als Grüne Hauptstadt Europas im Jahr 2020 hat Lissabon einige Schritte getan, um nachhaltiger zu werden. Neben einer Reduzierung ihres CO2-Ausstoßes um 50 Prozent zwischen 2002 und 2014 hat die portugiesische Hauptstadt in ein Radwegenetz und in grüne Korridore zwischen ihren Naturflächen investiert. Lissabon ist recht hügelig, daher kann es auf einem normalen Fahrrad schnell anstrengend werden. Dafür geht es auf dem E-Bike umso schneller über die sieben Hügel der Stadt.
Zum Beispiel bei einer geführten Tour durch die historischen Viertel von Alfama, Mouraria und Bairro Alto. ►Tickets vorab hier. Hunger bekommen? Dann lohnt sich der Besuch in der LX Factory, das ist ein ehemaliges Industriegelände, das jetzt zahlreiche Restaurants, Shops und Galerien beherbergt. Hier findest du tolle nachhaltige Restaurants.
Du interessierst dich mehr für Nachhaltigkeit? Dann lass dich weiter inspirieren…
►Nachhaltiger Reisen – mit dem Nachtzug durch Europa
►Nachhaltige Städtereise: Kopenhagen mit dem Zug
►Tipps für deinen nachhaltigen Reiseplan