Schon als kleines Kind weckten Jackie Chan und das Chinarestaurant „Peking Ente“ um die Ecke meine Leidenschaft für China. Ein riesiges Land, fremd und voller Geheimnisse, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Den Traum von meiner China-Rundreise konnte ich mir mittlerweile erfüllen. Ein Highlight dabei ist die Hauptstadt Chinas: Peking, meist auch Beijing genannt. Damit ihr einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Hauptstadt bekommt, stelle ich euch meine Top 8 Peking Sehenswürdigkeiten vor.
TOP 1 Die Chinesische Mauer
Mein Besuch der Chinesischen Mauer ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben. Sie wurde im 7. Jahrhundert zum Schutz vor feindlichen Stämmen gebaut und erstreckt sich über 21.000 Kilometer. Dabei schlängelt sich die Great Wall of China (Große Mauer) durch das bergige Gelände, ohne sich von noch so widrigen Bedingungen aufhalten zu lassen. Es ist kaum vorstellbar, wie hart der Bau für die zahllosen Arbeiter gewesen sein muss. Was sie, vor weit über einem Jahrtausend hier geschaffen haben, ist wirklich bemerkenswert. Ich kann mir ihre harten Arbeitsbedingungen nicht einmal ansatzweise ausmalen.
Beim Schlendern und Klettern über die teilweise recht steile Mauer, machte mich der weite Ausblick in die chinesische Bergwelt sprachlos. Gut, vielleicht auch ein bisschen die Anstrengung ;-).
Der Blick aus einem der vielen Wehrtürme und die Mauer kann wirklich sehr steil sein.
Um zur Mauer zu kommen, haben wir einen Tagesausflug in Pekings Norden gebucht. Der Name Stadt heißt übrigens übersetzt „nördliche Hauptstadt“. Dabei haben wir uns für den Abschnitt Mutianyu entschieden, denn dieser ist gut erhalten und noch ein kleiner Geheimtipp. Daher waren wir auch fast die einzigen Gäste hier. Dies lag jedoch auch an unserem Reisemonat Februar, denn im Winter wird es hier recht eisig. Das hatten wir jedoch nach einigen anstrengenden Metern auf der Mauer bereits vergessen.
Nichts kann die Mauer aufhalten.
TOP 2 Die Verbotene Stadt
Bei meinem Besuch in Peking erinnere ich mich vor allem an eins: Ganz viel laufen. Die Stadt ist, wie das ganze Land, einfach riesig. Allein in der Verbotenen Stadt könnt ihr locker für mehrere Tage auf Entdeckungsreise gehen. Der Name geht auf ihren Ursprung als Kaiserliche Residenzstadt von 1406 zurück und wird deshalb auch als Kaiserpalast bezeichnet. Bis zur Revolution 1911 durfte sie von der normalen Bevölkerung nicht betreten werden.
Die Verbotene Stadt ist ein architektonisches Kunstwerk und nach der Philosophie von Yin und Yang angelegt. Auf 720.000 m² beherbergt sie 890 Paläste, Pavillons, Figuren, Terrassen und vieles mehr. Überall findet ihr wunderschöne Malereien, Verzierungen und Kunstgegenstände.
Zwei von zahlreichen Statuen. Den Löwen kennen die meisten vermutlich vom Chinarestaurant um die Ecke.
So viele Gebäude wie es hier gibt, so viele Geschichten ranken sich um diese beeindruckende Sehenswürdigkeit. So durfte etwa für lange Zeit kein anderes Gebäude die Tempel der Stadt überragen.
Die vielen Gebäude sollen zudem insgesamt 9.999½ Zimmer enthalten – ½ Raum weniger als das Paradies (der Palast im Himmel), denn nur dieser darf 10.000 umfassen.
Zahlreiche prächtige Paläste befinden sich hier.
Die aufwendig verzierten Dächer sind ein Hingucker.
TOP 3 Der Platz des Himmlischen Friedens
Unweit vom Eingang der Verbotenen Stadt liegt der Platz des Himmlischen Friedens, auch als Tiananmen-Platz bekannt. Auf diesem solltet ihr vor allem eins tun: Kurz innehalten und seine Größe wirken lassen, denn er gilt tatsächlich als der größte befestigte Platz der Welt. Seit 1911 ist er der Bevölkerung zugänglich. Mao Zedong ließ ihn als Versammlungspunkt erbauen und benannte ihn nach dem Eingangstor der Verbotenen Stadt. Bekannt ist der „Platz des Himmlischen Friedens“ vor allem als Ort politischer und oft gewaltsam niedergeschlagener Demonstrationen. Doch auch viele andere bedeutsame Ereignisse wie die Ausrufung der Volksrepublik China, fanden hier statt. Das imposante Mao Zedong Mausoleum befindet sich seit 1977 im südlichen Teil des Tiananmen-Platzes und beeindruckt mit einer Fläche von 57.000 Quadratmetern und einer 3,5 Meter großen Statue von Mao Zedong, die in der Mitte der Gedenkhalle steht. Um und auf dem Platz findet ihr viele beachtenswerte Gebäude wie die große Halle des Volkes, das Nationalmuseum, das Denkmal für die Helden des Volkes.
Der Platz mit dem "Denkmal für die Helden des Volkes" und der "Halle des Volkes" im Hintergrund.
TOP 4 Der Neue Sommerpalast
Weiter ging unsere Tour zum Neuen Sommerpalast. Diese große Parkanlage gehört seit 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe und begeisterte uns vor allem durch ihre schöne Natur, auch wenn es im Winter etwas karger war.
Das fand ich übrigens generell sehr schön an Peking – es gibt viel große Flächen und Parks . Wir fühlten uns trotz der vielen Menschen nie eingeengt.
Die Anfänge der Anlage reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, in welchem die ersten Gärten entstanden. Sie bieten im heißen Pekinger Sommer, zusammen mit dem Kunming-See, eine willkommene Abwechslung. Der Sommerpalast selbst wurde allerdings „erst“ ab 1751 gebaut. Leider wurde der Garten durch Kriege mehrfach zerstört, erstrahlt jedoch dank umfangreicher Restaurationen in neuem Glanz. Hier könnt ihr einen ganzen Tag zwischen den vielen Hallen, Tempeln, Pavillons, Skulpturen und Brücken verbringen.
Mein Tipp: Im Winter könnt ihr auf den Seen Eislaufen. Im Sommer werden Bootstouren angeboten.
Der Longevity Hill mit dem "Turm des buddhistischen Weihrauchs."
TOP 5 Der Himmelstempel
Mehrere Jahrhunderte lang galt der Himmelstempel als die heiligste Tempelanlage des Landes. Heute gehört er zum UNESCO Welterbe. Die Anlage symbolisiert die Verbindung zwischen Himmel und Erde und ist eine der TOP Peking Sehenswürdigkeiten.
Damals beteten hier die Kaiser der Ming- und Qing-Dynastien jährlich für eine erfolgreiche Ernte und opferten u. a. Nahrung und Tiere. Heute treffen sich in den Tempeln gern die Einheimischen zum gemeinsamen Sportmachen am Morgen.
Der Himmelstempel in Peking.
Der Himmelstempel liegt in einem Park im südlichen Teil der Stadt. Die Anlage ist von mehreren dicken Mauern umgeben und beherbergt verschiedene Tempel, darunter die bekannte Halle der Ernteopfer. Die Halle wurde Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut, brannte jedoch 1889 ab und wurde im darauffolgenden Jahr neu errichtet. Ein besonderer Hingucker in der Anlage sind die uralten, majestätischen Bäume.
China ist bekannt für seine Mega-Metropolen. TUI Produktmanagerin Christiane Thoma-Ratnasiri war mit dem Hong Kong Tourism Board in Hongkong unterwegs und berichtet euch die wichtigsten Facts über Hongkong.
Gewürze in Pekings Straßen und die Opfergaben in einem Tempel.
TOP 6 Der Olympiapark
Für die Austragung der Olympischen Spiele muss sich eine Stadt natürlich herausputzen. So auch Peking.
Für die Olympischen Sommerspiele 2008 wurde daher der Olympiapark Olympic Green erschaffen.
Seine Architektur orientiert sich an der „Verbotenen Stadt“. Sogar eine eigene U-Bahn-Linie wurde gebaut und führt von der Innenstadt zur Haltestelle „Olympic Green“.
Das Nationalstadium ist dabei das Herzstück. Durch seine besondere Architektur ist es auch als Vogelnest bekannt. Beim Bau kam es zu großen Kostenüberschreitungen (insgesamt kostete der Bau 325 Millionen Euro), weshalb das Stadium auch vereinzelt in die Kritik geraten ist. Doch es kann sich sehen lassen. Unweit davon steht das Nationale Schwimmzentrum, dessen Fassade an Seifenschaum erinnert und auf vielfältige Weise genutzt werden kann. So lassen sich zum Beispiel Videoprojektionen abbilden und das einfallende Sonnenlicht als Energiequelle nutzen.
Das Stadion in Peking ist auch als "Birdsnest" bekannt.
Neben den beiden auffälligsten Gebäuden gibt es noch viele weitere, wie das Nationale Hallenstadium, das Olympic Green Messezentrum, die Bogenschießanlage sowie das Olympische Dorf.
TOP 7 Die Ming-Gräber
Etwas außerhalb von Peking lohnt sich der Besuch der Ming-Gräber. Die Anlage besteht aus den einzelnen Gräbern Zhaoling-Grab (oberirdisch), Changling-Grab (oberirdisch) und Dingling-Grab (unterirdisch) und führt entlang des Berges Tianshou und stammt aus dem 15. Jahrhundert. Hier liegen 13 von 16 Ming-Kaisern begraben.
Die Ming-Gräber, nördlich von Peking. | Adobe Stock | Afonso Farias
Zu den Gräbern leitet der sieben Kilometer lange Weg der Seelen, welcher mit Statuen gesäumt ist. Sie sind ein Symbol für die Ehrengarde der damaligen Kaiser. Nur das Dingling-Grab kann unterirdisch besucht werden, wobei es nicht viel zu sehen gibt. Dennoch lohnt sich ein Besuch, denn die Gräber gehören aufgrund ihrer harmonischen Einbettung in die Natur zum UNESCO Weltkultur- und Naturerbe.
Die Gräber sind oft in Kombinationstouren zur Mauer enthalten. Allerdings wird dabei der „Weg der Seelen“ meist nicht besucht. Ihr könntet die Gräber aber auch auf eigene Faust entdecken.
TOP 8 Parks besuchen
Ich war überrascht, dass die Stadt doch recht grün ist. Es gibt zwar innerhalb Pekings wenig wilde Natur, dafür aber einige Parks. Um dem Trubel der Großstadt zu entfliehen, solltet ihr daher einen Besuch einplanen. Einige Beispiele sind hier der Jingshan Park, der Beihai Park Beijing oder der Zhongshan Park. Sie alle befinden sich in unmittelbarer Nähe der Verbotenen Stadt und lassen sich daher super kombinieren. Vor allem der Beihai Park ist sehr beliebt, da er einer der typischen chinesischen Gärten repräsentiert. Eine wirklich wunderschöne Kulisse mit Tempeln, Pavillons und Hügeln für tolle Fotos.
Oft gibt es in den Parks verwinkelte Ecken, verschiedene Brücken, Seen und Pavillons. Sie spiegelten für mich, an vielen Orten, das alte, mystische China wieder. Ganz so, wie man es sich vorstellt. Auch hier treffen sich die Pekinger gern für gemeinsame Aktivitäten wie Sport, zum Spielen oder Musizieren.
Besonders schön sind die Parks während des „Chinesischen Neujahrs“. Dann gibt es viele Veranstaltungen und Märkte. Außerdem ist alles toll geschmückt.
Chinesisches Neujahr im Park, Peking.
Top 9 Die Hutongs
Die Peking Hutongs sind etwas ganz Besonderes und ein idealer Ort, um den Lebensstil und die Geschichte Pekings kennenzulernen. Es erwarten euch graue Häuser mit engen Gassen und authentischem Ambiente, wo sich die Menschen auf der Straße treffen. Es gibt leckere Garküchen, Friseure oder ältere Herren, die sich beim Brettspiel duellieren. Lohnenswert ist ein Besuch im Shijia Hutong-Museum, welches sich im Viertel Chaoyang in der Nummer 24 befindet und euch auf eine Reise ins „Alte-Beijing“ mitnimmt. Ein unvergessliches Erlebnis und sehenswert sind die Peking Hutongs mit ihrer Einzigartigkeit für viele Touristen.
Die berühmten Peking Hutongs. | Adobe Stock | claudiozacc
Top 10 Der Lama Temple
Der Lama Temple Peking ist auch bekannt als Yonghe Temple und zählt zu den wichtigsten Tempeln Chinas. Der sogenannte Palast der Harmonie und des Friedens steht für den Lamaismus und ist die größte und am besten erhaltene Tempelanlage in China. Seit 1981 hat der Yonghe Temple seine Pforten für Touristen und Pilger aus aller Welt wiedereröffnet. Noch heute leben in der heiligen Stätte 70 Mönche in gelber Robe den tibetisch-mongolischen Buddhismus. Besucher können in den frühen Morgenstunden an religiösen Zeremonien im Tempel teilhaben und beim Gebet und Gesang der Mönche mitmachen. Einheimische besuchen häufig den Lama Temple, um zu beten, dennoch ist der berühmte Yonghe Temple im Vergleich zu anderen Peking Sehenswürdigkeiten in der Regel nicht überfüllt. Ein friedlicher Ort der Begegnungen!
Der Lama Temple in Peking auch als Yonghe Temple bekannt. | Adobe Stock | venemama
Das waren meine Top Peking Sehenswürdigkeiten, die ihr einfach gesehen haben müsst. Ich hoffe, ich konnte euch mit meiner Liebe zu China ebenfalls anstecken und euch für einen Besuch in dieser bunten Hauptstadt begeistern. Meine Leidenschaft für Jackie Chan ist übrigens nach wie vor ungebrochen – im Gegensatz zum China Restaurant um die Ecke. China ist in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnliches Land. Besonders natürlich, wenn es ums Essen geht. Das riesige Land hat eine äußerst exotische und vielseitige Küche. Dabei wird wirklich einfach alles gegessen.
Peking Sehenswürdigkeiten Karte
Häufige Fragen zu Peking
Wie viele Tage braucht man für Peking?
Ein Besuch in Peking bietet viele verschiedene Facetten und ein Aufenthalt von 3-4 Tagen ist empfehlenswert. Allein die Chinesische Mauer oder auch die Verbotene Stadt nehmen Zeit in Anspruch.
Was kostest Essen in Peking?
Eine Mahlzeit oder ein Abendessen in Peking kostet rund 30-60 chinesische Yuan (CNY), d.h. etwa 4-8 Euro umgerechnet. Geht man in ein etwas schickeres Restaurant der Mittelklasse so bezahlt man etwa 100-200 Yuan (CNY), etwa 13-26 Euro.
Warum heißt Peking die Verbotene Stadt?
Der Name geht auf ihren Ursprung als Kaiserliche Residenzstadt von 1406 zurück. Bis zur Revolution 1911 durfte sie von der normalen Bevölkerung nicht betreten werden, nur der Kaiser aus eigener Machtvollkommenheit besaß Zutritt.
Ornella Schmitt
Das sind wirklich sehr schöne Orte.
Wen ich mal dort bin dann besuche ich auch mal diese Orte.