Mauritius – tropisch, friedlich, paradiesisch

TUI Mitarbeiterin Heide ist eigentlich bekennender Karibik-Fan, hat sich aber nach anfänglichem Fremdeln dann doch in Mauritius verliebt. Allerdings sind ihre Lieblingsorte nicht die, die in vielen Artikeln und Reiseführern als Highlights angepriesen werden. Ihr Tipp: Vergiss die üblichen Empfehlungen, entdeck die Insel auf eigene Faust und freu dich auf die wirklich schönen und teilweise sehr ursprünglichen Ecken von Mauritius.

Pure Entschleunigung und ganz viel Genuss

Unter Fernreise-Liebhabern gibt es eingeschworene Fangemeinden, für die es nur ein einziges Ziel gibt – Alternativen undenkbar. Die einen zieht es immer wieder nach Asien, die anderen in die Karibik. Mauritius liegt, nicht nur geografisch, irgendwo dazwischen und war für mich nach vielen Urlauben in Mittelamerika trotz aller Schönheit und Einzigartigkeit erstmal gewöhnungsbedürftig: so still und zurückhaltend, so beschaulich und unaufgeregt. Aber genau darin liegt der Zauber der kleinen Insel im Indischen Ozean. Sie ist nicht nur geprägt von farbenfrohen Kulissen, traumhaften Stränden und einer spektakulären Unterwasserwelt, sie ist vor allem unglaublich friedlich und eins der sichersten Reiseländer der Welt. In den Gefängnissen der Insel ist nicht viel los, und selbst Taschendiebstähle haben hier Seltenheitswert.

Mauritius: Kopf aus, Sinne an

Du musst auf Mauritius keinen Yogakurs belegen, um komplett abzuschalten. Einfach nur ankommen, die Unbeschwertheit der Insel genießen, den Kopf aus- und die Sinne einschalten. Neben glasklarem Wasser, Korallenriffen und tropischen Bilderbuch-Landschaften bietet Mauritius eine hervorragende und vielseitige Küche – in den Töpfen und Pfannen der Insel brutzelt ein exotischer Mix aus unterschiedlichsten Ländern und Kulturen. Kleine Imbisse und Straßenstände bieten überall preiswerte und leckere Gerichte an, die du bedenkenlos essen kannst.

In Grand Baie gibt’s an jeder Ecke frisch zubereitete Leckereien

Streetfood auf dem Markt in Grand Baie | ©Heide Langner

Ganz schön ungewöhnlich

Auf Mauritius gibt es Fledermäuse mit einer Spannweite von bis zu zwei Metern. Ihre Beliebtheit bei den Insulanern hält sich in Grenzen, weil sie in kürzester Zeit ganze Litschi- und Mango-Plantagen kahlfressen. Sie zu beobachten, ist trotzdem faszinierend, und ihre Landungen auf Palmwedeln sind atemberaubend. Eine weitere Besonderheit in Mauritius ist das friedliche Zusammenleben verschiedenster Kulturen, die auf der kleinen Insel anscheinend gut miteinander auskommen. Hindus bilden den mit Abstand größten Teil der Einwohner, und die könnten schon aus religiösen Gründen keiner Fliege etwas tun.

In der größten Tempelanlage auf Mauritius findest du unzählige bunte Heiligenfiguren

In der Tempelanlage am Grand Bassin | ©Heide Langner

Kleine Insel, kurze Wege

Mit dem Auto kannst du in etwas mehr als zwei Stunden einmal quer über die Insel fahren. Dazu brauchst du nicht unbedingt einen Mietwagen. Taxis sind auf Mauritius ziemlich günstig, und viele Fahrer bieten größere Touren zu allen Sehenswürdigkeiten an. Du solltest aber, wie überall, vor dem Einsteigen nach dem Preis fragen.

Längst ausgestorben – und doch allgegenwärtig

Er war ein ziemlich schräger Vogel, er konnte nicht fliegen und er ist schon vor langer Zeit ausgestorben – trotzdem wird er immer noch heiß geliebt. Der Dodo ist Kult, Wahrzeichen und fester Bestandteil des Lebens auf Mauritius. Du findest ihn auf T-Shirts, Taschen, Mützen und Souvenirs, du kannst ihn als Kuscheltier oder Deko-Objekt mit nach Hause nehmen, und es gibt sogar ein Bier, das nach ihm benannt wurde.

Der Dodo, ein flugunfähiger Vogel, ist ein fester Bestandteil des Lebens auf Mauritius

In jedem Teil der Insel allgegenwärtig: der Dodo | ©Heide Langner

Farbenfrohe Tempel

Hindu-Tempel gibt es überall auf Mauritius, heilige Figuren stehen oft malerisch mitten im Nichts, direkt am Strand oder im Wasser. Normalerweise mache ich einen großen Bogen um religiöse Stätten aller Art, aber auf Mauritius kann ich an keinem der vielen kleinen und großen Tempel vorbeigehen. Sie sind Teil einer rätselhaften fremden Welt, und sie ziehen mich magisch an. Die Tempel sind nicht bombastisch und protzig, sondern quietschbunt, verspielt und liebevoll verziert. Sie haben oft außergewöhnliche Formen und sie wirken friedlich und einladend. Hier ist jeder willkommen, der sich respektvoll verhält und vor dem Betreten der Tempel die Schuhe auszieht.

Bunt und fröhlich: die Heiligenfiguren auf Mauritius

Farbenfrohe Heiligenfiguren … | ©Heide Langner

Sieht aus wie ein Schneemann, ist aber ein Tempel.

… und außergewöhnliche Tempel | ©Heide Langner

Schwimmen im Meer

An vielen Stränden auf Mauritius ist das Wasser extrem flach, und egal, wie lange du läufst es wird einfach nicht tief genug zum Schwimmen. Ich habe leider noch keine Website gefunden, die Infos zur Wassertiefe der einzelnen Strände bietet. Bevor du buchst, frag lieber im Hotel nach. Ebbe und Flut sind auf Mauritius übrigens kaum spürbar und die Gezeiten machen bei der Wassertiefe keinen großen Unterschied.

Auf Mauritius ist es nie weit bis zum nächsten Strand

Auf Mauritius ist das Meer nie weit | ©Heide Langner

Korallenriffe und Strände

Mauritius ist umgeben von einem Ring aus Korallenriffen und bietet eine traumhafte Unterwasserwelt – mit wunderschönen Fischen, die ich in der Karibik noch nie gesehen habe. Durch die Riffe ist die Brandung an den Stränden fast überall sehr sanft und das Baden auch für Kleinkinder völlig ungefährlich.

Ganz wichtig:

Badeschuhe nicht vergessen An vielen Küstenabschnitten auf Mauritius gibt es Seeigel und gut getarnte Steinfische, die von den Korallen kaum zu unterscheiden sind. Eine Begegnung mit ihren giftigen Stacheln ist äußerst schmerzhaft.

All Inclusive oder Halbpension?

Leckereien aus allen Teilen der Welt

Die Küche auf Mauritius ist hervorragend | ©Heide Langner

In vielen Urlaubsländern ist All Inclusive ein Rundum-sorglos-Paket – und unterm Strich fast immer die preiswerteste Alternative. Auf Mauritius nicht. Hier sind Teile des gastronomischen Angebots und einige der Restaurants auch für All Inclusive Gäste gebührenpflichtig, und der Preisunterschied zur Halbpension rechnet sich oft nicht. Ich buche deshalb lieber die günstigere Verpflegung und bleibe dafür ein paar Tage länger.

Meine fünf Lieblingsorte auf Mauritius …

… mit Stränden, an denen du wunderbar schwimmen kannst.

Trou aux Biches

Im Nordwesten von Mauritius findest du einen der schönsten und längsten Strände der Insel. Außerdem einen sehr lebendigen Ort mit vielen Restaurants und Supermärkten – perfekt für alle, die nicht den ganzen Urlaub im Hotel verbringen, sondern Land und Leute kennenlernen möchten.

Meine Lieblingsrestaurants: Traditionelle Küche: La Cabane du Pêcheur. In einem kleinen Bauwagen direkt am Meer zaubern Nathalie und ihre Familie aus fangfrischen Zutaten unwiderstehliche Leckereien. Wer Fisch, Langusten und Curry liebt und auf Mauritius nicht nur Touristen treffen möchte, ist hier genau richtig. Italienisch: La Voglia Matta. Hier gibt‘s super freundlichen Service, leckere Pizza und Pasta und erstklassigen Ceasar‘s Salad.

Grand Baie

Grand Baie ist einer der vielseitigsten und lebendigsten Orte auf Mauritius, mit tollen Stränden, Fotomotiven, Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Nordöstlich des Zentrums versteckt sich ein kleiner Traumstrand, der definitiv ein Foto wert ist: La Cuvette. Entspannter schwimmen kannst du im westlichen Teil der Bucht. Den feinen Sandstrand, der am Eden Beach Restaurant beginnt, hast du oft für dich allein.

Mein Lieblingscafé auf Mauritius: im ,Pains et Moulins‘ gibt‘s den besten Cappuccino der Insel, leckere hausgemachte Brote – und Törtchen, die aussehen wie kleine Kunstwerke.

Blue Bay

Die Blue Bay auf Mauritius ist ein Traum für Schnorchelfans

Traumhafte Unterwasserwelt in der Blue Bay | AdobeStock/Venko

Die kleine Bucht im Südosten ist einer der besten Unterwasser-Spots auf Mauritius, am Strand gegenüber des Parkplatzes warten zahlreiche Schnorcheltour-Anbieter auf Kundschaft. Allerdings fahren sie mit ihren Booten oft nur bis zum nächsten Hotelstrand – den du in wenigen Minuten bequem zu Fuß erreichst. Spazierengehen, schwimmen und schnorcheln ist an allen Hotelstränden auf Mauritius erlaubt, und solange du dein Handtuch nicht am Strand ausbreitest, stört das niemanden.

Pointe d‘Esny

Tropische Postkarten-Idylle in Pointe d’Esny

Pointe d’Esny: mehr Paradies geht nicht | ©Heide Langner

Gleich neben der Blue Bay liegt der vielleicht schönste Strandabschnitt von Mauritius. Hier gibt es keine Hotels, nur private Villen und Gärten – und einen schmalen Durchgang von der Straße zum Strand, der inzwischen sogar beschildert ist. Auch hier kannst du wunderbar schwimmen, schnorcheln und die tropische Postkarten-Idylle genießen. Ein schattiges Plätzchen ist aber schwer zu finden. Wenn du länger bleiben möchtest, solltest du einen Sonnenschirm oder eine Strandmuschel dabei haben.

Le Morne

Der Berg, Le Morne Brabant, ist das beliebteste Fotomotiv der Insel

Le Morne: Hotspot für Kitesurfer und Strandliebhaber | ©Heide Langner

Der Ort im Südwesten von Mauritius bietet viele zauberhafte Strände und ideale Bedingungen für Kitesurfer. Außerdem findest du hier den höchsten Berg und das berühmteste Postkartenmotiv der Insel: den Le Morne Brabant. Ein Wanderweg führt dich über 550 Höhenmeter bis ganz nach oben – bei tropischen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit eine echte Herausforderung. Zur Belohnung genießt du eine paradiesische Aussicht.

Fünf besondere Ausflugsziele auf Mauritius

Vorweg: Viele Orte, die in Reiseführern als Sehenswürdigkeiten angepriesen werden, fand ich enttäuschend. Einige haben ihre besten Tage längst hinter sich, andere sind inzwischen völlig überlaufen – und die Wasserfälle sind nur dann einen Ausflug wert, wenn es vorher ausgiebig geregnet hat, sonst stürzen sich dort bestenfalls ein paar Tröpfchen in die Tiefe. Trotzdem gibt es sie: einzigartige Orte auf Mauritius, die Lust auf mehr machen. Hier meine Highlights:

Der Unterwasser-Wasserfall

Mit dem Wasserflugzeug Mauritius aus der Vogelperspektive erleben

Flugtaxi zum Wasserfall | ©Heide Langner

Er liegt in der Nähe von Le Morne, ist weltweit einzigartig und wirklich atemberaubend. Genau genommen ist er nur eine strömungsbedingte Illusion, aber das tut seinem Zauber keinen Abbruch. Zu sehen ist der Wasserfall nur aus der Luft, dabei hast du die Wahl zwischen Helikopter und Wasserflugzeug. Nicht ganz billig, aber unvergesslich. Die preiswertere – und charmantere – Wahl ist das Flugzeug. Es kann überall an der Küste landen, um dich abzuholen, also auch direkt am Strand deines Hotels. Ich finde, das hat was!

Port Louis

Viele Einheimische nennen sie die ,hässlichste Hauptstadt der Welt‘. Da ist was dran – trotzdem gibt es in Port Louis zwei Dinge, die du nicht verpassen solltest: den Central Market gleich neben dem zentralen Busbahnhof und den Kailassam (oder Kaylasson) Tempel. Beide Orte sind ein Fest fürs Auge und bieten Fotomotive ohne Ende. Im Tempel solltest du nur fotografieren, wenn du niemanden damit störst.

Albion

Malerisch, sturmerprobt und gut erhalten: der Leuchtturm auf Mauritius

Der einzige Leuchtturm auf Mauritius | ©Heide Langner

Der kleine Ort an der Westküste von Mauritius ist wenig spektakulär, hat aber den einzigen Leuchtturm der Insel, und der ist wirklich hübsch. Offiziell darf er nicht besichtigt werden, der Leuchtturmwärter lässt sich aber mit ein paar kleinen Scheinen und einem netten Lächeln schnell umstimmen. Etwas außerhalb des Ortes findet jedes Jahr im Dezember ein ganz besonderes Naturschauspiel statt. Wenn du Richtung Flic en Flac fährst, kommst du automatisch an einer Flamboyant-Allee vorbei. Zum Jahresende bilden die Baumkronen einen dichten Schirm aus leuchtend roten Blüten.

Am Ende des Jahres bildet die Flamboyant-Alle einen leuchtend roten Schirm aus Blüten

Im Dezember ist diese Straße ein einziges Blütenmeer | ©Heide Langner

Chez Tante Athalie

Bei Tante Athalie auf Mauritius gibt’s Oldtimer und gutes Essen

Oldtimer im Garten von Tante Athalie | ©Heide Langner

Tante Athalie hat immer gern und gut gekocht und ihren Nachkommen erstklassige Rezepte hinterlassen. Und die bieten die kreolischen Köstlichkeiten jetzt in einer umgebauten Garage an – etwas versteckt an der A2. Das Ambiente ist wunderschön und der Garten voller gut erhaltener Oldtimer. Auch wenn du nichts essen möchtest, kannst du dich dort in aller Ruhe umsehen und fotografieren. Kleine Kinder sind zwischen den wertvollen Autos allerdings nicht ganz so gern gesehen.

Curious Corner

Voller Überraschungen: das Curious Corner , das Museum der Illusionen.

Im Curious Corner ist alles ein bisschen anders | ©Heide Langner

… und last, but not least: ein wirklich witziges und spannendes kleines Museum in Chamarel, das auf sehr kreative Weise mit deiner Wahrnehmung spielt. Nichts ist wie es scheint, und wenn mal kein Strandwetter ist – oder du einfach Lust auf eine bisschen Magie hast, kannst du hier in die wundersame Welt der Illusionen eintauchen.

Friede, Freude, Abenteuer

Auch wenn Mauritius wirklich winzig ist, gibt es dort jede Menge zu entdecken. Und wenn du zwischendurch einen Adrenalinkick brauchst, steig einfach in einen Bus. Die Fahrer donnern in einem schwindelerregenden Tempo durch die engen Ortsstraßen – trotzdem bin ich immer und überall heil angekommen. Und hellwach 🙂

Viel Spaß beim Träumen, Staunen und Genießen auf Mauritius!

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