Prag ist immer eine gute Idee. Das gute, deftige Essen, die verwinkelten Gassen, die vielen, geschichtsträchtigen Bauten und Brücken und seine Sagen und Geschichten. Die goldene Stadt MUSS man einfach gesehen haben! Das findet auch TUI Bloggerin Meli, die sich mit ihrer Reisebegleitung für ein verlängertes Wochenende in die tschechische Hauptstadt aufgemacht hat.
[googlemaps]Erste Recherchen ergaben, dass aus Berlin kommend nur ein paar Autostunden durch hübsche, ländliche Gegenden nötig waren, um das goldene Prag zu besuchen. Klar also, dass wir der leuchtenden Stadt einen Besuch abstatten würden. Außerdem schwärmen meine Eltern noch heute von ihren Reisen in die Tschechische Republik zu DDR-Zeiten.
Unser erster Weg führt uns … in eine Kneipe
Passend zu unseren Sightseeing-Plänen versprachen die Meteorologen auch für das verlängerte Wochenende schönstes Herbstwetter. Ich sah mich schon in gemütlichen Cafés der Sonne entgegen blinzeln oder in märchenhaften Parkanlagen durch rot-gelbes Laub rascheln. Tatsächlich landeten wir zu allererst in einer Kneipe. Na gut, vielleicht eher ein Restaurant mit einer riesigen Bierauswahl. Auch wenn das jetzt weniger romantisch klingt, aber selbstverständlich war eines der ausschlaggebenden Argumente für diese Reise die ausgeprägte und äußerst leckere Kneipenkultur der Tschechen. Für unglaubliche Preise konnte man sich hier beste Hausmannskost und eine Vielfalt toller Biere gönnen. Wir stärkten uns mit dem Traditionsgericht schlechthin “Svíčková” und bekamen für nicht einmal 5 Euro zartesten Lendenbraten mit Serviettenknödel nach böhmischer Tradition. Das Pivovarsky Dum ist hier empfehlenswert und nach der Anreise mit Bus oder Bahn auf kurzem Wege erreichbar.
Sightseeingtipps Prag: Zu Fuß und mit der Straßenbahn
Die Stärkung mit Sahnesoße gehörte wieder etwas abtrainiert und unser erstes Ziel war entsprechend erhöht gelegen. Die Erhöhung der Prager Hochburg „Vysehard“, etwas südlich des Stadtkerns, versprach einen tollen Ausblick und Panorama-Ansichten über das herbstliche Prag und die Moldau. Hier verwirklichte sich nun mein Laubraschel-Vorhaben und wir erspähten bereits unser nächstes Ziel: den Aussichtsturm auf dem Berg Petrin, den man etwas bequemer auf der anderen Seite des Flusses ab der Tram Station Újezd weiter mit einer Seilbahn besuchen konnte. Ich fahre gern Straßenbahn, denn oft schlängeln sich ihre Wege durch alle möglichen, noch so kleinen, Gassen und ich kann die Stadt auch bei schlechtem Wetter sehen.
Nach unserem gemütlichen Spaziergang durch die Gärten auf dem Berg Petrin, sollte es noch vor der Dunkelheit zurück zu historischen Gebäuden und auch Kafka gehen. Die Tram brachte uns also weiter nördlich in unmittelbare Nähe von Karlsbrücke und Prager Burg. Hier ging für mich das Märchenhafte erst richtig los. Da sich die Abendbrotzeit näherte, wurden die Straßen westlich des Flusses ruhiger und die Laternen gingen an. Wir schlenderten staunend vorbei an den beeindruckenden Fassaden und durch die Innenhöfe der Prager Burg sowie Veitsdom und näherten uns durch die altertümlichen Gassen auch dem Goldenen Gässchen. In dieser hübschen kleinen Straße mit winzigen Häuschen lebte vor über 100 Jahren auch Franz Kafka.
TUI Hoteltipp: NH Hotel Prague
Das 4-Sterne NH Hotel Prague liegt direkt im Stadtzentrum und die bekannten Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß innerhalb kürzester Zeit erreichbar. Wer lieber zu den Öffentlichen Verkehrsmitteln greift, gleich in der Nähe befindet sich eine Metro- sowie Busstation. Perfekt also, um einen tollen Städtetrip in die goldene Stadt zu unternehmen!
Prag und seine Sagen und Mythen
In mittelalterlicher Umgebung eignen sich Sagen und Mystisches, wie ich finde, so herrlich zum Schaudern, besonders wenn bereits die Herbstwinde gelegentlich zwischen den Häusern entlang pusten und die Straßenlaternen ein wenig Spinnweben-verhangen sind. Dem Goldenen Gässchen wird nachgesagt, hier hätten Alchemisten versucht den Stein der Weisen und Gold herzustellen. Auch Hellseherinnen konnte man hier antreffen. Es lag also ein Hauch von (schwarzer) Magie in der Luft.
An dieser Stelle jedoch ein kleiner Tipp für zukünftige Pragbesucher: Schaut vor 17 Uhr vorbei, um die Ausstellungen über das Leben im Gässchen gegen einen kleinen Eintritt sehen zu können. Auch wenn wir leider nur noch durch verschlossene Gitter-Tore auf die Zlatá ulička (das Goldene Gässchen) lunschen konnten, war unser abendlicher Besuch des ganzen Viertels spannend und lohnenswert.
Blick von der Karlsbrücke auf die goldene Stadt Prag
Wir hatten nun sowieso Hunger. Bevor wir uns östlich der Moldau, im Bezirk „Praha 1“, auf die zahlreichen Restaurants und Kneipen stürzten, mussten wir natürlich die Karlsbrücke überschreiten, um eben die Aussicht genießen zu können, wegen der man von der goldenen Stadt sprach. Ach es war schon herrlich sich aus den stillen Winkeln der „Prager Kleinseite“ langsam den Lichtern und Geigenklängen der Straßenkünstler auf dieser Brücke zu nähern. Zu dieser Stimmung passte dann auch der wirklich tolle Ausblick bei Nacht über die Moldau und ihre Uferseiten.
Die Qual der Wahl: Lokalitäten in Prag
Wir schlenderten noch ein Weilchen zwischen Prager Altstadt und Neustadt hin und her und konnten uns zwischen den ganzen Bierstuben mit traditioneller Küche gar nicht entscheiden. Schließlich ließen wir berühmte Lokale wie U Zlatého Tygra, U Medvídku oder U Fleku hinter uns, denn ich hatte gelesen, dass die besten Lokale in Prag immer die von außen unscheinbarsten sind. So entschieden wir uns spontan für ein Lokal und stellten wieder fest, dass es hier einfach überall schmeckt – wieder unschlagbare Preise, wieder böhmisch Deftiges ganz nach unserem Geschmack, wieder absolut empfehlenswert.
Märchenspaziergang durch Prag
An den folgenden beiden Tagen genossen wir viel Sonne und schlenderten weiter umher oder ließen uns von der Straßenbahn durch alle möglichen Gegenden chauffieren. Passend zu unserem märchenhaften Wochenende starteten wir morgens auf dem Altstädter Ring, freuten uns über Pferdekutschen und das bunte Treiben, aber auch über schöne alte Häuserfassaden. Wir tauchten in das ehemalige jüdische Viertel „Josefov“ ein, denn hier sollte es angeblich den Golem, die Phantasiefigur Kafkas, auf einem der Dachböden in einer der Synagogen geben. Sicherlich handelt es sich hier eher um eine sehr touristische Gegend voller Luxus-Boutiquen. Eure Kaffeepause solltet ihr wahrscheinlich besser außerhalb dieser Straßen planen, um nicht arm zu werden. Ein Spaziergang durch die hübschen Gassen mit viel Geschichte lässt sich dennoch gut in eine Altstadtbesichtigung integrieren. Den passenden Kaffee könnt ihr übrigens etwas günstiger und mit tollem Ausblick auf die Moldau im Café Lávka genießen.
Wir hatten durch das gute Wetter natürlich beste Bedingungen für ein Wochenende voller Spaziergänge. Dennoch bin ich überzeugt, dass Prag auch bei schmuddeligem Wetter oder vielleicht sogar schneebedeckt sehr schön ist. Ich freue mich zumindest schon auf meinen nächsten Besuch auch wenn es mal regnen sollte, denn dann habe ich wenigstens Grund genug endlich mal die wunderschöne Bibliothek im Kloster Strahov zu besuchen.
Martin
schöner Beitrag – macht Lust auf die Stadt im Herbst. Ich war mal Silvester dort: eisig 😉