In Deutschland gibt es viele dieser geheimnisvollen Locations, auch in Niedersachsen. Und wenn ihr euch jetzt fragt, was genau sind eigentlich Lost Places, warum sind sie so beliebt und was sollte bei einem Besuch unbedingt beachtet werden? Dann kommt mit TUI Mitarbeiterin Nina auf eine Abenteuerreise der etwas anderen Art.
Was sind eigentlich Lost Places?
Es sind die Fenster der Vergangenheit und sie stecken voller spannender Geschichten: „Lost Places“ oder auch „vergessene Orte“: Verwilderte Gebäude oder Plätze, die ausgedient haben. Sie sind nutzlos geworden, oft schon seit vielen Jahren verlassen und achtlos zurückgelassen worden. Mal sind sie von Pflanzen überwuchert, mal von oben bis unten mit Graffiti beschmiert. Wieder andere sehen aus, als wären sie erst gestern verlassen worden. Das Innere eines Lost Place kann von relativ intakt bis hin zu absolut verwüstet sein. Überall in Deutschland findet ihr noch solche Überbleibsel, mehr oder weniger gut versteckt, auf zugewachsenen Grundstücken: ehemalige Krankenhäuser, Industrieruinen, aufgegebene Militärstützpunkte.
Warum sind Lost Places so beliebt?
Etwas Neues entdecken, der Reiz des Unbekannten, des Mysteriösen, Geheimnisvollen – Lost Places faszinieren immer mehr Menschen. Sie aufzusuchen wird immer häufiger zum schaurig-schönen Hobby. Hinter jedem „verlassenen Ort“ steht eine spannende Geschichte. Besonders beliebt ist ein Lost Place dann, wenn seine ursprüngliche Verwendung etwas Unheimliches ausstrahlt. Abenteuerlustige Entdecker, geschichtsinteressierte „Urban Explorer“, Fotografen – sie alle schwärmen vom überwältigenden Charme der Lost Places.
Was solltet ihr beim Besuch von Lost Places beachten?
Bevor ihr euch auf Entdeckungsreise begebt, müsst ihr euch an einige Spielregeln halten. Denn obwohl sie völlig verlassen aussehen, sind viele Lost Places in staatlichem oder nicht öffentlichem Besitz. Das einfache Betreten kann daher rechtlich gesehen einen Hausfriedensbruch darstellen. Auf der sicheren Seite seid ihr, wenn ihr euch eine Genehmigung einholt. An bekannteren Lost Places werden teilweise auch geplante Führungen angeboten, in deren Rahmen ein Betreten natürlich erlaubt ist. Lasst uns unsere Abenteuerrreise zu den Lost Places in Niedersachsen, die ihr nicht verpassen solltet, starten.
Die TOP 5 Lost Places Niedersachsen
1. Continental-Werk Hannover
Der wohl bekannteste verlassene Ort Hannovers sind die längst verlassenen, riesigen Produktionshallen des Continental Werks. Auf dem gigantischen Komplex wurden hundert Jahre lang Reifen und andere Gummiteile gefertigt. Im Jahr 1999 wurde der Betrieb in den Produktionshallen eingestellt. Die meisten Gebäudeteile wurden bereits abgerissen, andere stehen unter Denkmalschutz. Heute sind die noch erhaltenen Gebäude verrammelt und Kameras überwachen das Areal. Eingeschlagene Scheiben, ein löcheriges Dach, Graffiti auf fünf Etagen – eine etwas gruselige, aber auch echt coole Location.
Unser Hoteltipp: Das Radisson Blu Hotel Hannover**** liegt nur circa 20 Autominuten vom alten Conti-Werk entfernt.
2. Geisterstation, Hannover
Die Geisterstation ist eine stillgelegte U-Bahn-Station in der Innenstadt von Hannover. Der Untergrund-Bahnhof wurde 1975 gebaut, konnte aber aus verschiedenen Gründen nie in Betrieb genommen werden. Die Station ist seitdem geschlossen und für die Öffentlichkeit nicht frei zugänglich. Deshalb ist die Bahnhaltestelle unter dem Raschplatz in Hannover genau genommen auch gar kein richtiger Lost Place. Es gibt allerdings immer wieder Führungen und Veranstaltungen, bei denen ihr die dunklen, unterirdischen Tunnel besuchen könnt.
3. Waisenhaus, Barsinghausen
Das ehemalige Waisenhaus in Barsinghausen ist bekannt für seine gruselige Atmosphäre und seine lange Geschichte. Das Gebäude wurde 1902 erbaut und bis in die 1970er Jahre als Kinderheim genutzt. Seit dem Jahr 2000 steht das Gebäude leer, verfällt immer mehr und ist ein bekannter Lost Place mit vielen Graffiti- und Street Art Werken. Besucher berichten von paranormalen Ereignissen im Waisenhaus, was es für die Urban-Explorer und „Geisterjäger“ noch attraktiver und spannender macht.
4. Geisterdorf, Lopau
Das Dorf Lopau in der Lüneburger Heide ist ein echter Lost Place, denn in dem hübschen Heidedorf lebt heute keine Menschenseele mehr. Da sich der kleine Ort in der Sicherheitszone eines Truppenübungsplatzes befand, mussten die letzten Bewohner im Jahr 1980 umgesiedelt werden. Ein alter Bauernhof, die Dorfschule und einige verfallene Dorfhäuser erinnern aber heute noch an die verlorene Heimat. Auf eurer Wandertour könnt ihr das rätselhafte Dorf besuchen. Aber Achtung: Die Ortschaft darf nur betreten werden, wenn die Schranken zum Truppenübungsplatz geöffnet sind!
Unser Hoteltipp: Das Hotel Park Soltau*** liegt circa 30 Autominuten von Lopau entfernt.
5. Justizvollzugsanstalt, Celle
Dicke, hohe Gefängnismauern mit Massen an Stacheldraht, Sicherheitsschleusen und ganz viele Kameras: Es ist schon ein schauriger Ort, in dem vor wenigen Jahren noch über 200 Häftlinge „gesessen“ haben. Das gigantische Gelände der ehemaligen JVA Celle mit Zellentrakt, Wachturm, Innenhof und Verwaltungsgebäuden hat eine lange Geschichte – 1860 erbaut war es während des Zweiten Weltkrieges das Gefangenenlager für sowjetische Kriegsgefangene. Seit der Schließung 2014 ist das Gebäude verlassen und ungenutzt und wurde nach und nach zu einem beliebten Lost Place in Niedersachsen.
Lust bekommen auf ein Abenteuer der etwas anderen Art?
Hinter den Lost Places in Niedersachsen verbergen sich spannende Geschichten und schaurige Mythen, die nur darauf warten, von euch entdeckt zu werden! Wenn ihr Lust bekommen habt, diese verlassenen Orte zu erkunden, dann verbindet euren Erkundungs-Trip in Niedersachsen doch einfach mit einem Hotelaufenthalt. Habt viel Spaß und jede Menge Gänsehaut-Feeling!
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Kai
Welche Lost places gibt es aktuell in Hannover?
TUI Bloggerin Miriam
Hallo Kai, aktuelle Lost Places in Hannover können wir dir hier nicht nennen. Am besten du gehst selbständig auf die Suche vor Ort oder schaust dich in den entsprechenden Foren zum Thema Lost Places um. Liebe Grüße, Miriam
Holger Bade
Der Holländische Pavilion Hannover, Villa Eichengrund Wietze und das Waldkrankenhaus wintermoor sind abgerissen