Inselliebe: Mutter-Sohn-Urlaub in Island

Island stand nie auf Christines Reiseliste. Erst als ihr Sohn über das nächste Urlaubsziel entscheiden durfte, dachte sie über die größte Vulkaninsel der Erde, über die in den sozialen Medien so viele wunderschöne Fotos umhergeistern, als Reiseziel nach. Und das sollte sie nicht bereuen…

TUI Hoteltipp: Fosshotel husavik

Fosshotel Husavik

Das neu eröffnete 3-Sterne-Fosshotel Husavik in Reykjahlíð ist sehr zentral gelegen und eigenet sich bestens für eure Rundreise durch Island. Der See Myvatn liegt nur 45 Fahrminuten entfernt, auch zum Whalewatching ist es nicht weit. Das Hotel ist sehr modern, das Essensangebot großzügig und reichhaltig.

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Als ich meinen 17jährigen Sohn fragte, wo er denn nach dem Abi gerne mit mir hinreisen würde, sagte er spontan: Island – wegen der Gletscher!

„Island?“, dachte ich und beschäftigte mich zum ersten Mal richtig mit dem Land weit im Norden, das sich durch den Schlachtruf „Huh“ bei der Fußball-EM in Europa so beliebt gemacht hatte.

Kurze Zeit später ging die Reise los: 9 Tage Island. Schon beim Anflug auf die Insel, hatten wir eine fantastische Aussicht auf den größten Gletscher Europas – den Vatnajökull. Wir starteten wie die meisten, die mit dem Flugzeug anreisen, in Reykjavik. Geld tauschen könnt ihr noch am Flughafen oder direkt in Reykjavik, aber ihr benötigt gar nicht viel Bargeld, denn in Island kann man wirklich fast alles mit der Kreditkarte bezahlen – selbst den Toilettengang am Vulkankrater. Vielleicht wichtig: Alkohol ist sehr teuer. Also am besten gleich am Flughafen im Duty Free noch etwas mitnehmen.

Mit Blick auf den Hvannadalshnúkur
Island: Haltet eure Kamera stets bereit (Hier mit Blick auf den Hvannadalshnúkur)

1.Station Reykjavik

Uns reichte für Reykjavik ein Tag, um zu Fuß die Stadt zu erkunden. Abgesehen von ein paar Straßenzügen mit bunten Holzhäusern, der neuen Konzerthalle „Harpa“ am Hafen und der Hallgrimskirche auf einem Hügel, ist die Architektur meist zweckmäßig-modern. Zwei der Hotels, die architektonischen Charme besitzen und sehr zentral in der Stadtmitte liegen, sind das Borg und das Apotek Hotel. Im Borg kocht jetzt Jamie Oliver. Da mein Sohn auf handfestes Essen steht, gingen wir zum besten Hot Dog Stand der Stadt, dem Bajarins Pylsur, an dem schon Bill Clinton einen Hot Dog aß, reihten uns in die Schlange ein und nahmen einen mit allem – eina med öllu. Der Hot Dog beinhaltet hier neben den gerösteten auch rohe Zwiebeln und eine wirklich leckere Soße.

Ich fand die kleinen Läden in der Adelstraeti schön, die Wollwaren und Schmuck anboten, meinem Sohn gefiel das Modell der Stadtentwicklung im Rathaus von Reykjavik. Hier befindet sich auch die Touristeninfo und wir erfuhren, dass die Papageientaucher schon Ende August die Insel verlassen haben. Abends gingen wir ins Grillmarkadinn und konnten von der Theke den Köchen bei der Arbeit zusehen. Das Lamm war richtig lecker und sehr zu empfehlen.

Panoramablick über Reykjavik
Panoramablick über Reykjavik

Schafe laufen auf der ganzen Insel frei herum, bis sie im Herbst zusammengetrieben werden. Wir machten uns auf die Tour auf der N1, der Ringroute um die Insel. Auf dem „Golden Circle“, den man auch als Tagesausflug von Reykjavik buchen kann, sieht man den Strokkur, den Geysir, der alle 5- 10 Minuten eine 17 Meter hohe Wasserfontäne ausprustet, den mächtigen Gulfoss Wasserfall und den Pingvellir Nationalpark, der Grenze von eurasicher und amerikanischer Kontinentalplatte und gleichzeitig der Ort, an dem sich im Jahr 930 die Isländer zum ersten Mal zum Ting, ihrem Parlament, versammelten.

Mit dem Mietwagen nach Eyvindarholar und Hornafjordur

Wer nicht in die Berge fahren möchte, dem reicht ein normaler Mietwagen völlig aus. Vierradantrieb benötigt nur, wer abseits der Ringroute oder in die Berge fährt. Tankstellen gibt es in regelmäßigen Abständen. Beim Bonus Supermarkt in Selfoss deckten wir uns noch mit Lebensmitteln ein, da wir für zwei Nächte eine Hütte am Fuße des Eyjafjallojökull, des Vulkans der es 2010 durch seinen Ausbruch zu Berühmtheit gebracht hat, gemietet haben. Ein kleines Besucherzentrum zeigt diesen Ausbruch und seine Folgen in einem eindrucksvollen Film, der von der Familie der Thorvaldseyri Farm gedreht wurde. Was es bedeutet, am Fuße eines Gletschers und aktiven Vulkans zu leben, wird hier sehr deutlich.

Besonders gefallen hat uns auch der Ausflug zum Seljalandsfoss, einem Wasserfall, den man in einer Höhle hinter dem Schleier umrunden kann. Wie einmal geduscht, kommen wir auf der anderen Seite des Vorhangs wieder raus.

Seljalandsfoss
Seljalandsfoss

Auch der Skógafoss ist ganz in der Nähe von Eyvindarholar. Hier stiegen wir neben dem Wasserfall eine ca. 100 Meter lange Treppe hinauf bis zu dem Strom, den man dann 26 km lang wandern kann. Die Landschaft hier oben war überwältigend und erinnerte uns an die Serie Game of Thrones. Welche Szenen wohl hier gedreht worden?

Während der nächsten Tage blieb der Vatnajökull immer auf unser linken Seite, als wir weiter entlang der Küste fuhren, vorbei an den schwarzen Stränden von Vik und der wilden Küste der Halbinsel Dyrhólaey. Unser nächstes  Ziel: Eine Übernachtung auf einer Schaffarm in Hornafjordur. Am Abend gab es hier ein isländisches Buffet und wir waren froh, als es Kabeljau und Lamm gab und nicht Schafkopf und Gammelhai.

Ein absolutes Highlight unserer Islandreise war die Gletscherlagune Jökulsárlon, in der bläulich-schimmernde Eisberge treiben und Robben auf Fischfang gehen. Stundenlang könnte ich hier sitzen und zuschauen, wie das Licht und die Farben sich ändern.

Die letzten Tage in Reykjahlíð, am Myvatn See und in Varmahlid

Für uns ging es aber weiter zum Myvatn See, wo wir eine Kraterwanderung unternahmen und anschließend in heißen Quellen badeten. Beim Verweilen im milchig-blauen Wasser roch es doch merklich nach Schwefel und mein Sohn zeigte sich merkwürdig zimperlich. Der anschließende Burger im Cowshed Café schmeckte aber. Die Rinder stehen gleich nebenan im Stall und auf der Weide. Wir fuhren nach Akureyri, der zweitgrößten Stadt Islands, wo wir in einem sehr netten Café mit Buchladen Tee tranken und durch die isländische Trollliteratur stöberten (oder im Internet surften). Von hier aus starten viele Boote zur Walsafari, aber wir hatten noch einen Weg bis Varmahlid vor uns.

Baden in der heißen Quelle
Baden in der heißen Quelle

Das nahe gelegene Freilichtmuseum Glaumbaer zeigte gut erhaltene Grassodenhhäuser, die aus Ermangelung an Holz entstanden sind. Die letzte Nacht verbrachten wir in der Nähe des Flughafens in Grindavik, da unser Abflug sehr früh startete. Ansonsten kann ich auch die Blaue Lagune gleich in der Nähe empfehlen, um noch ein warmes Bad zu nehmen oder ein paar tolle Pflegeprodukte zu kaufen.

Grassodenhäuser beim Freilichtmuseum Glaumbaer
Grassodenhäuser beim Freilichtmuseum Glaumbaer

Am Ende unseres Urlaubs sind wir beide uns einig – Island ist faszinierend und es gibt noch so viel mehr zu sehen. Wie gut, dass mein Sohn mich von einem Urlaub hier überzeugen konnte. Wer weiß, ob ich sonst jemals hier gelandet wäre?! Wir kommen definitiv wieder!

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2 Kommentare
  1. Sunnihilt Wellmer

    Liebe Christine, da kamen viele Erinnerungen bei mir hoch an überwältigende Erlebnisse und Ausblicke. Es ist ein wunderbar erhaltenes Natur-Reservat mit Menschen darin. (Aber sehr viele Kontakte zu Menschen hatten wir nicht! Sind eben auch nicht so viele dort.)
    Die Wohnungen waren nicht so sehr gepflegt, wie wir es hier gewohnt sind. Aber das sind ja nur Nebensachen. Die Natur war einfach ganz toll und riesengroß.
    Wir hatten uns mit dieser Reise unseren gemeinsamen Jugendtraum (von 1957/58/59/60) erfüllt. Ob wir das noch einmal machen, weiß der Himmel ????
    Vielen Dank für die schönen Aufnahmen. Sunne

    13.12.2017, 17:12
    • TUI Mitarbeiter

      Liebe Sunne,
      danke für Deinen Kommentar. Ich freu mich, dass ich schöne Erinnerungen auffrischen konnte. Bezüglich der Unterkünfte ist in den letzten zwei Jahren sehr viel passiert auf Island. Jeder Bauernhof investiert in Unterkünfte und es sind einige schöne neue Hotels entstanden, die sich gut in die Natur einpassen. Das Fosshotel Myvatn zum Beispiel ist als Niedrigenergiehaus gebaut mit Lärchenholz und Grassdach und großen Glasfenstern zum See.
      Herzlichen Gruß,
      Christine

      14.12.2017, 09:12
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