Island ist DAS Reiseziel schlechthin derzeit! Auch in TUI Bloggerin Lydia schlummerte längst der Wunsch die wunderschöne Insel zu erkunden und so reiste sie mit einer Freundin für 10 Tage durch das nordeuropäische Land aus Feuer und Eis. Ob sie auf dem Roadtrip ihren Traum erfüllen konnte die Nordlichter zu sehen und was sie sonst noch alles erlebte, lest ihr im ersten Teil ihrer Islandreise.
[googlemaps] Schon lange war die nordeuropäische Insel für mich ein Sehnsuchtsziel. Weite Landschaften, berühmte Filmkulissen, Vulkane, Gletscher – eben die Insel aus Feuer und Eis (sehr, sehr viel Eis wie sich herausstellte). Und besonders einen Traum wollte ich mir dort erfüllen: Einmal die Nordlichter sehen!
Start des Abenteuers Island
Nach der Landung fahren wir auf Islands bekannteste Straße, die Ringstraße, in Richtung Norden zur ersten Übernachtung in dem kleinen Ort Borgranes. Die Stadt nutzt ihr heißes Wasser aus dem Dildartunguhver, der größten Heißwasserquelle der Welt und unser erster Stopp am nächsten Morgen. Aus dieser Quelle entspringen 180 Liter Wasser in der Sekunde, das 95 Grad heiß ist. Es riecht stark nach Schwefel und nach einem fixen Besuch machen wir uns zum ersten von unzähligen Wasserfällen auf. In eisigen Temperaturen bewundern wir das Farbspiel des Hraunfossar, der direkt aus dem Lavafeld hervorströmt.
40 Kilometer bis zum Polarkreis
Immer weiter fahren wir in Richtung Norden zum nächsten Übernachtungsstopp in Blönduos. Während wir um den langen Ausläufer Vatnsness herumfahren, verändert sich die Landschaft zunehmend und tauscht Grün, Braun und Blau gegen klares, kaltes Weiß ein. Immer verschneiter, windiger und eisiger wird die Umgebung.
Am nächsten Tag durchqueren wir bizarre Landschaften – nun mitten im Schneegestöber. Zur einen Seite geht es tief nach unten zum Meer, während sich auf der anderen Seite die Berge auftun, deren Gipfel weiß verhüllt in den Wolken liegen. Mit unserem kleinen Geländewagen sind wir jetzt nur noch 40 Kilometer vom Polarkreis entfernt. Langsam schleichen wir die verschneiten Straßen entlang ohne einer Menschenseele zu begegnen. Nur die toughen Islandpferde begleiten uns, die bei jedem Wind und Wetter mit wallender Mähne auf den Feldern stehen. In Siglufjörður, einem Örtchen vor beeindruckender Bergkulisse, legen wir eine gemütliche Kaffeepause ein. Früher wurden hier Heringe im Akkord gefangen, heute ist es ein etwas verschlafenes Skigebiet.
Jagd auf die Polarlichter
Unser nächster Stopp ist Akureyri, das kulturelle Zentrum des Nordens und die erste wirkliche Stadt seit langem. Hier herrscht ein reges Nachtleben, Bars und Clubs reihen sich aneinander. Ein starker Kontrast nach der langen Einöde. Am nächsten Morgen geht es zum Myvatn See und endlich in die erste heiße Quelle zum Baden. Es ist ein seltsames Gefühl, bei 3 Grad im heißen Schwefelwasser zu sitzen, während einem die Haare gefrieren. Die Ausblicke und die Wärme sind eine willkommene Erholung zu den eiskalten Ausflügen und den vielen Autostunden. Rund um den See erwartet uns wieder eine menschenleere Weite.
Auch unser Hotel liegt mitten im Nichts, perfekt jedoch zur anstehenden Nordlichter-Jagd, für die wir uns per Weckservice zweimal in der Nacht rufen ließen. Dafür schaut der Empfangsmitarbeiter alle 15 Minuten in die Kälte, ob der Himmel klar ist. Danach weckt er alle Gäste, die sich für den Service angemeldet haben. Puh, was für ein anstrengender Job! Leider waren die Lichter in dieser schlaflosen Nacht sehr schwach und der Himmel sehr verhangen, sodass wir hinter den wolkenähnlichen Gebilden die Lichter nur erahnen können. Hoffentlich haben wir noch einmal Glück!
Auf dem See wurde übrigens gerade „The Fast and the Furious 8“ gedreht, was nicht verwunderlich ist, denn Island hielt schon für unzählige Filme her. Leider ließen sich die Schauspieler nicht für die Nordlichtbeobachtung wecken…
Wir haben Glück! Die Polarlichter Islands
Weiter geht es die Ostküste hinunter in den Süden nach Höfn. Erwartungsvoll schauen wir am Abend hinauf, die Bedingungen scheinen gut: Wolkenloser Himmel und eine Voraussage von Nordlichtern der Stufe vier. Wir fahren hinaus aus der Stadt, weg von den hellen Lichtern die den Blick auf die Nordlichter überstrahlen würden. Und plötzlich tauchen sie vor uns auf! Verschiedene grüne Schleier ziehen sich über den Sternenhimmel und tanzen auf und ab. Wir positionieren uns allein auf einem weiten Feld und starren begeistert in den klaren Nachthimmel. Die Lichter sind noch viel eindrucksvoller als ich es mir ausgemalt hatte. Die Kamera klickt und versucht einzufangen, was einen wirklich inne halten lässt. Wieder fühle ich mich als wäre ich auf einem anderen Planeten. Stundenlang stehen wir auf dem Feld und können uns an den magischen Lichtern einfach nicht satt sehen. Als die Finger langsam taub werden, brechen wir schweren Herzens auf.
Das war der erste Teil meiner Islandreise. Polarlichter check! Wie es ist den größten Gletscher Europas zu entdecken, wie der schönste Wasserfall aussieht und was der Golden Circle ist, erfahrt ihr hier im zweiten Teil meiner Rundreise. Unbedingt reinlesen!
Sarah
hat lustige Augen der Esel 🙂