Geheimnisvolles Leuchten am Firmament in dunklen Winternächten – Polarlichter will ich schon mein ganzes Leben lang sehen. Ende November 2019 kann ich endlich ein Häkchen hinter diesen Lebenstraum setzen: Ich darf beim Polarlichtflug von Eclipse-Reisen.de und TUI fly dabei sein. Lies hier, was ich dabei alles erlebe!
Wenn ich an das Nordlicht denke, kommt mir winterliche Stimmung im hohen Norden in den Sinn. In Gedanken wandere ich durch Puderzucker-Landschaften und verschneite Dörfer, höre das leise Klingeln der Glöckchen von Rentierherden und Schlittenhunden. Immer schon wollte ich mal in die Nähe des Polarkreises, um das faszinierende Naturschauspiel der Aurora Borealis am winterlichen Himmel zu erleben.
Eiskalt genießen
So romantisch die Vorstellung, so hart die Beobachtungsbedingungen in den Polarlichtgebieten von z.B. Nordnorwegen, Island, Grönland, Russland, der USA oder Kanada: Erstens ist es dort natürlich kalt. Also richtig kalt. Kälter als kalt! Und zweitens muss man diese Kälte schlimmstenfalls mehrere Nächte lang hintereinander bibbernd durchstehen, bis sich das Polarlicht vielleicht zeigt. Wie viele Naturerscheinungen, kann man Nordlichter nur sehr kurzfristig, ungefähr eine Stunde im Voraus, vorhersagen. Und wie gut man sie dann sehen kann, steht wortwörtlich in den Sternen.
Ja, wo sind denn die Nordlichter?
Ein bewölkter Himmel ist beim Beobachten von Polarlichtern natürlich sehr hinderlich, Lichtverschmutzung durch Umgebungslicht wie Straßenlaternen, Häuser oder Verkehr sowieso. Darüber hinaus kannst du auch nie wissen, in welcher Intensität sich die Polarlichter zeigen. Von einem kaum wahrnehmbaren blassweißen Schimmer über dem Horizont bis hin zum ganz großen „Himmelsfeuerwerk“ mit den typischen vertikalen Schleiern im Farbspektrum von grün bis rot kann alles dabei sein. Lass dich also überraschen und gehe möglichst nicht mit zu hohen Erwartungen auf Polarlichtjagd.
Perfekte Bedingungen!
Statt dir in der Nähe des Polarkreises für das perfekte Foto bei zweistelligen Minusgraden nächtelang die Beine in den Bauch zu stehen, kannst du das Naturphänomen bei einem Polarlichtflug bei bester Sicht von der warmen Kabine aus genießen. Ab/bis Köln-Bonn fliegt eine gecharterte TUI fly Maschine eine Nacht lang zu den Polarlichtern über den Faröer Inseln. Auch du kannst als Polarlichtjäger dabei sein. Möglich machen das die Polarlichtexperten von Eclipse-Reisen.de. Vor Abflug gibt es jedes Mal einen interessanten Vortrag am Terminal. Der beantwortet alle deine Fragen rund um die Aurora Borealis.
Warme Füße, freie Sicht
Der Himmel hier oben über den Faröer Inseln ist extrem klar, sodass du das Polarlicht gut beobachten und fotografieren kannst. Dem Thema Fotografieren von Polarlicht haben wir einen eigenen Blogbeitrag gewidmet, den du hier lesen kannst. Das ist nämlich gar nicht so einfach: Ich habe die ISO-Zahl meiner Kamera auf 6400 eingestellt und im Automatikmodus geknipst. Die Belichtungszeit war dabei fast vier Sekunden! Wenn man mit 800 Stundenkilometern durch die Lüfte rast, das Flugzeug ein bisschen wackelt und man eh nicht so richtig Platz für ein Stativ hat, werden die Aufnahmen zwangsläufig etwas unscharf. Zum Glück sind die Profifotografen Wilfried Bongartz und Peter Oden von Eclipse-Reisen an Bord. Mit viel Erfahrung, Spezialkameras und cleverem Equipment gelingen ihnen atemberaubende Aufnahmen, die sie im Nachgang allen Reiseteilnehmern zur Verfügung stellen. Die atmosphärischen Polarlichtfotos in diesem Blogbeitrag sind auch von den beiden.
Die Polarlicht-Jagd beginnt
Wir fliegen im Luftraum der Faröer Inseln auf der Jagd nach Polarlichtern. Zwischen 23 und 1 Uhr ist die Aktivität hier am höchsten und von November bis April sind die Beobachtungsbedingungen am besten. Heute ist von einer weißlich leuchtenden „Wolke“ über grün-rote „Nebelbahnen“ bis hin zu den typischen „Schleiern“, die sich in sanften Wellen langsam über das Firmament bewegen, alles dabei. Sterne sehe ich so viele und so deutlich wie noch nie vorher in meinem Leben. Sternschnuppen reisen immer wieder durch die Nacht.
Jetzt erst recht!
Nach insgesamt rund sechs Stunden Flugzeit lande ich überglücklich und erschöpft wieder in Köln-Bonn. Ich bin bis oben hin angefüllt mit bleibenden Eindrücken, die ich erst einmal in Ruhe verarbeiten werde. Eines weiß ich aber schon jetzt: Ich habe Lust auf mehr bekommen! Die Polarlichter möchte ich unbedingt auch noch einmal vom Boden aus sehen – kalte Füße hin oder her!
Polarlicht-Fotos: Wilfried Bongartz, Peter Oden