8 gute Gründe für einen Besuch auf Fuerteventura

Lange Zeit war Fuerteventura für mich eine der Inseln, die ich zwar schon immer auf dem Schirm hatte, aber dennoch nie besuchen wollte. Zu sehr stellte ich mir rotgebräunte Touristen auf reservierten Sonnenliegen an Hotelpools vor. Doch eines Tages sah ich an einem grauen Novembertag durch Zufall Fotos von endlosen Kraterlandschaften, die nicht von dieser Welt zu sein schienen und mich magisch anzogen. Keinen Monat später überwinterte ich zum ersten Mal auf dieser Insel. Das war vor drei Jahren und seitdem komme ich jedes Jahr zurück. Denn für mich ist Fuerteventura der einzige Ort in Europa, auf dem man wirklich dem grauen, kalten Wetter in Nordeuropa entfliehen kann. Daher habe ich hier meine 8 absoluten Must-Dos und Sehenswürdigkeiten auf Fuerteventura zusammengestellt.

1. Digitaler Nomaden-Hotspot Corralejo

Ganz im Norden der Insel liegt das quirlige Städtchen Corralejo, in dem digitale Nomaden und Surfer aus aller Welt überwintern. Der Ort ist bekannt für seine wunderschönen Strände und spektakulären Sanddünen, die sich über mehrere Kilometer am Ortseingang erstrecken. Die Strände von Corralejo gehören zu den Besten auf Fuerteventura und sind ein Paradies für Wellenreiter, Kiter- und Windsurfer. Ruhesuchende können an den langen Stränden entspannen und die wunderschöne Aussicht genießen.

Corralejo bildet auch den idealen Ausgangspunkt, um die wilde und unbebaute Nordküste der Insel zu entdecken. Von hier aus gibt es Fahrten mit dem Wassertaxi zur unbewohnten Nachbarsinsel Lobos und Fahrradtouren entlang unwirklicher Kraterlandschaften

2. Tagesausflug nach Lobos

Die Isla de Lobos liegt nur zwei Kilometer nördlich der Insel Fuerteventura. Mit ihrem angenehm warmen Klima beherbergt Lobos eines der vielfältigsten Ökosysteme Europas und zählt über 130 Pflanzenarten sowie eine große Vielfalt an Seevögeln und Fischen. Aus diesem Grund wurde die Insel als Schutzgebiet und besonderes Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Dank ihrer atemberaubenden Natur ist die Insel Lobos das perfekte Reiseziel für alle, die Ruhe und Entspannung suchen.

Lobos ist ganz anders als die umliegenden Inseln wie Fuerteventura oder Lanzarote. Die flache Landschaft beherbergt einzig einen Gipfel, und zwar den Caldera de Lobos, der nur 126 Meter über dem Meeresspiegel liegt.

Das macht das Wandern auf der Insel einfacher als auf anderen Vulkanen der Kanaren. Neben der unberührten Vulkanlandschaft ist Lobos auch für seine traumhaften Strände bekannt, die sich hervorragend zum Schnorcheln, Schwimmen und Sonnenbaden eignen. Der berühmteste ist hier zweifelsohne der Playa de la Concha mit seinen kristallklaren Traumstränden.

3. Majanicho und die wilde Nordküste

Das kleine Dorf Majanicho an der Nordküste Fuerteventuras verfügt zwar nicht über die gleiche touristische Infrastruktur wie andere Teile Fuerteventuras, doch machen seine landschaftliche Vielfalt und Ruhe es zu einem attraktiven Reiseziel für alle, die einen ruhigeren Ort abseits der ausgetretenen Pfade suchen.

Majanicho gewährt einen Einblick in die traditionelle kanarische Lebensweise mit einigen wenigen traditionell einfachen Häusern, die mitten im Sand und Stein gebaut wurden. Das Dorf liegt direkt an der von Lavasteinen zerklüfteten Küste und ist in rund fünfzehn Minuten Fahrzeit von Corralejo auf einer Schotterpiste zu erreichen. Hier findet sich auch der Popcorn Beach, dessen weiße Korallensteinen die Strände wie Popcorn aussehen lassen.

4. Vulkan Calderon Hóndo

Vulkane, Wüste, unglaubliche Küsten und wunderschöne Strände sind nur einige der Attribute von Fuerteventura.

Um die einzigartige Insellandschaft Fuerteventuras am besten zu genießen, gehört eine Wanderung auf einen der vielen Vulkane als Aussichtspunkt dazu. Dazu eignet sich wunderbar der Gipfel des Vulkans Calderon Hóndo. Der Auftsieg aus dem Hippiedorf Lajaraes ist kinderleicht in einer halben Stadt erledigt und bietet einen der schönsten Ausblicke der Insel, vor allem bei Sonnenauf- und -untergang.

5. Auf Spurensuche in Betancuria

Betancuria ist eine der schönsten, ältesten und geschichtsträchtigsten Städte der Kanarischen Inseln und außerdem die ehemalige Hauptstadt von Fuerteventura. Nach einem Piratenüberfall im Jahr 1593 wurde die Hauptstadt dem Erdboden gleichgemacht, bevor sie wieder aufgebaut wurde und bis 1834 Hauptstadt von Fuerteventura blieb. Heute ist die Stadt aufgrund ihrer zahlreichen historischen Gebäude und der zahlreichen Cafés einer der beliebtesten Orte der Insel.

In der Stadt gibt es viele Museen, die Einblicke in die Geschichte und Kultur von Fuerteventura geben. Dabei lohnt ein Besuch in der Kirche von Santa Maria de Betancuria, die eine der ältesten Kirchen auf den Kanarischen Inseln ist. Die Stadt ist von beeindruckenden Bergen umgeben und bietet eine wunderschöne Aussicht auf die umliegende Landschaft.

6. Instagram-Moment am Arco de las Peñitas

Wer sich schon einmal Fotos von einzigartigen Felsformationen auf Fuerteventura angeschaut hat, stößt mit Sicherheit auch auf den Arco de las Peñitas im Westen der Insel. Der natürliche Torbogen wurde im Laufe der Jahrtausende von Sonne, Wind und Regen in den Fels gehauen und ist heute eines der beliebtesten Fotomotive auf den Kanarischen Inseln.

Der Arco befindet sich nur wenige Kilometer von Betancuria entfernt im Barranco de las Penitas, der Schlucht der kleinen Felsbrocken. Unzählige kleine Felsbrocken und einzigartige Gesteinsformationen, die von der Zeit und den Elementen aus dem Vulkangestein herausgearbeitet wurden, bilden eine mondähnliche Landschaft.

Mein Tipp: Frühes Kommen lohnt hier auf jeden Fall, da der Spot mittlerweile ziemlich überlaufen sein kann.

7. Die Piratenhöhlen von Ajuy

Die Ajuy-Höhlen sind einer meiner Lieblingsorte auf Fuerteventura. Vom schwarzen Sand bis hin zum Klang der Wellen, die gegen die Felsen prallen und in den dunklen Höhlen widerhallen.

Die Höhlen von Ajuy, auf Spanisch Cuevas de Ajuy genannt, sind eine atemberaubende geologische Formation auf der Westseite von Fuerteventura, etwa sieben Kilometer von Pajara entfernt. Sie entstanden in der Kreidezeit vor etwa 100 Millionen Jahren und sind die ältesten Felsformationen der Kanarischen Inseln mit einer immensen geologischen und paläontologischen Bedeutung. Im Laufe der Zeit dienten die Höhlen verschiedenen Zwecken, unter anderem als Versteck für Piraten und als Sturmschutz.

Vom malerischen Ajuy folgen Besucher den den Felsen in nördlicher Richtung und laufen gut fünfzehn Minuten an den Klippen entlang, bis eine Treppe in die Höhlen hinunterführt.

8. Fuerteventuras abgelegenster Strand in Cofete

Die spanischen Inseln sind bekannt für ihre herrlichen Playas mit kristallklarem Wasser und weißem Sand. Cofete hat all das zu bieten, allerdings ohne überfüllte Touristenströme. Stattdessen ist Cofete ein authentisches Erlebnis für Naturliebhaber und diejenigen, die es gerne abgelegen haben. Das kleine Dorf an der Südwestküste von Fuerteventura mitsamt dem längsten Sandstrand der Insel gilt als das Highlight der Insel und besticht durch seinen atemberaubenden Blick auf den Atlantik.

Der Zugang zum Playa de Cofete ist schwierig und aufgrund starker Strömungen ist Schwimmen hier keine gute Idee. Dafür ist der Strand wild, rau und unbeschreiblich schön.

Die Zufahrt auf einer holprigen Schotterpiste von Morro Jable entlang der Bergkette im Naturpark Jandia im Süden dauert rund eine halbe Stunde und fühlt sich an wie das Ende der Welt. Bis auf ein paar verstreute Häuser ist die Gegend menschenleer und unbebaut. Die endlosen Sandflächen und der schwierige Zugang zum Strand sorgen dafür, dass der Strand alles andere als überlaufen ist.

Die beste Jahreszeit für einen Besuch auf Fuerteventura

Die Insel bietet das ganze Jahr über angenehme Temperaturen. Die Temperaturen schwanken nur wenig nach Jahreszeit und eigentlich gilt es nur, entgegen den Touristenströmen zu reisen.

Die Sommermonate von Juni bis September sind die heißesten Monate auf der Insel, mit Temperaturen, die oft über 30 Grad Celsius liegen. Dies ist die beliebteste Zeit für Touristen, da die Strände und Sehenswürdigkeiten voller Leben sind und es viele Aktivitäten und Veranstaltungen gibt. Allerdings gehen dann auch die Preise in ungeahnte Höhen.

In den Herbst- und Frühlingsmonaten ist das Wetter immer noch warm und sonnig, aber nicht so heiß wie in den Sommermonaten und eignen sich daher ideal, um Menschenmassen zu vermeiden. Die Wintermonate von Dezember bis Februar sind die kühlste Zeit auf der Insel, aber bestechen immer noch mit angenehmen Temperaturen um die 20 Grad Celsius. Ab und zu fällt im Winter sogar Regen und die Wüste erweckt in den buntesten Farben zum Leben. Ruhig und entspannt mit vielen digitalen Nomaden besticht die Jahreszeit mit vielen kulturellen Veranstaltungen, wie Weihnachtsmärkte und Karnevalsfeiern.

Mein Fazit zu Fuerteventura

Fuerteventura war für mich Weitgereiste die Überraschung schlechthin. Die Insel ist noch sehr wild und ursprünglich wie man das nicht von einer europäischen Urlabsdestination erwarten würde. Es gibt kaum große Hotelanlagen, nur einige wenige gute ausgebaute Straße und kilometerweiter Strände, an denen man teilweise alleine ist!

Für mich ist Fuerteventura die wahre versteckte Perle der Kanarischen Inseln. Und genau aus diesem Grund sollten Sie Ihre nächste Reise auf diese unglaubliche Insel planen.

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