Think Pink: Faszinierende pinke Seen dieser Welt

Meistens sind sie flach und salzig, immer sind sie wunderschön: Seen so pink wie ein Kaugummi. In vielen dürft ihr sogar baden. Wir zeigen euch die pinksten Reiseziele.

Türkisblaues Meer ist schon was Schönes. Aber so ein Ausflug in die rosarote Welt der pinken Seen hat auch was für sich. Dort, wo die Bedingungen stimmen, siedeln sich Mikroalgen oder „Archaeen“ an, die rote Pigmente speichern. Fertig ist der pinke Spaß. Aber genug Wissenschaft, Hosenbeine hochgekrempelt und bitte folgen – wir starten in Frankreich.

1. Salins du Midi, Frankreich 

Der rosa See "Salins du Midi" und dessen weiße Salzberge in Frankreich.

Entdeckt den rosa See „Salins du Midi“ und bestaunt die strahlend weißen Salzberge in Frankreich. | Ricochet64/AdobeStock

Salins du Midi: Hier in der südfranzösischen Camargue findet ihr die berühmten Salzgärten. Wie in einem surrealen Gemälde von René Magritte zeichnet sich das ruhige pinke Wasser gegen die grüne Uferböschung ab. Und wie so oft lockt das Pink auch die Flamingos an. Sie wissen, dass die Mikroorganismen im Wasser ihre Leibspeise auf den Plan rufen – Kleinkrebse. 

Übrigens: In den Salins du Midi wird in aufwändiger Handarbeit das weltberühmte Fleur de Sel, eine hauchdünne Salzschicht auf der Wasseroberfläche, abgeschöpft. Gönnt euch vor Ort das Salz, das bei Feinschmeckern auf der ganzen Welt beliebt ist, weil es im Mund fein knistert! 

2. Die Salzseen von Torrevieja, Spanien 

Blick auf Las Salinas de Torrevieja, dem pinken Salzsee von Torrevieja, Spanien.

Ein farbenfröhlicher Blick auf den Pinken Salzsee „Las Salinas de Torrevieja“ in Spanien. | Brastock Images/AdobeStock

Das 82.000 Einwohner-Küstenstädtchen Torrevieja liegt an der Costa Blanca, im östlichen Süden Spaniens. Es wartet nicht nur mit einem Salzsee auf, sondern gleich mit mehreren Salzlagunen. Und das Beste: Ihr dürft in den rosa Oasen auch noch baden! Die Einheimischen schwören auf die heilende Wirkung eines Salzbades. 

Hunderte Vogelarten, darunter natürlich rosaweiße Flamingos, brüten hier. Aber auch die Salzgewinnung, für die die Stadt landesweit bekannt ist, wird hier im großen Stil betrieben: Berge aus weißen Kristallen türmen sich in der Landschaft auf, eine halbe Million Tonnen Salz kommen so jedes Jahr zusammen. Alles zur Geschichte der Salzgewinnung in der Provinz Alicante könnt ihr im kleinen „Museo del Mar y de la Sal“ erfahren. 

3. Masazirgol, Aserbaidschan 

Pinker See "Masazirgol" in Aserbaidschan.

Der pinke See „Masazirgol“ in Aserbaidschan. | kerenby/AdobeStock

Der See liegt auf der Absheron-Halbinsel versteckt, an der Westküste des Kaspischen Meeres. Nur von Juni bis September herrschen Bedingungen, die den See rosa leuchten lassen. Und auch dann ist der Masazirgol eher für die lokale Salzindustrie reserviert, als für lustwandelnde Touristen.  

Praktisch: Von hier aus sind es nur 20 Minuten bis ins Zentrum der Hauptstadt Baku. Wer also eh in Baku ist, kann mal einen Blick ins rosa Industriegebiet riskieren 😉 

4. Lake Retba, Senegal 

Pinker Salzsee "Lake Retba" in Senegal.

Blick auf den rosa-roten Salzsee „Lake Retba“ in Senegal. | Дмитрий Леонов/AdobeStock

Man nennt ihn auch „Lac Rosé“, hier, 35 Kilometer vor der senegalesischen Hauptstadt Dakar. Der See leuchtet besonders während der Trockenzeit von November bis Juni in intensivem Pink. Aber wer weiß, wie lange noch … 

Lac Rosé ist in den letzten Jahrzehnten um einen Quadratkilometer geschrumpft. Ihm geht langsam das Wasser aus. Gründe: Mehr und mehr Dürreperioden und die immer schlechtere Anbindung ans Meer, da der Zufluss immer mehr versandet. Wir berichteten bereits über diesen und andere bizarre Orte

5. Dusty Rose Lake, Kanada 

Rosa Seen gibt es vor allem in warmen Regionen, weil dort die Seen Salze anreichern und viel Wasser verdunstet. Eine Ausnahme ist der Dusty Rose Lake, der im atemberaubend schönen Tweedsmuir Park, Britisch-Columbia, liegt. Hier ist es weder außergewöhnlich warm (durchschnittliche Tageshöchsttemperatur von 11 Grad übers Jahr gesehen) noch hat der See viel Salz. Trotzdem ist er rosa. 

Das Rätsel ist schnell gelöst: Das Gesteinsmehl des Gletschers, dessen Schmelzwasser in den „Dusty Rose“ sickert, färbt ihn rosa. Aber zurück zum Tweedsmuir Park: Wenn ihr schon mal da seid, schaut euch auch die 260 Meter hohen „Hunlen Falls“ an, paddelt auf dem spiegelnden „Turner Lake“ und genießt die wirklich unberührte und endlose Natur hier in Westkanada

6. Laguna Colorada, Bolivien 

Blick auf den rosa See "Laguna Colorada" in Boliviens Nationalpark.

Bestaunt den rosa See „Laguna Colorada“ mit all seinen Flamingos im Nationalpark Boliviens. | elleonzebon/AdobeStock

Der 60 Quadratkilometer große See ist pink bis rostrot wie der Mars. Verantwortlich für die spezielle Färbung ist die vorherrschende Algenart und natürlich der hohe Mineralstoffgehalt des Wassers.  

Wenn ihr eine der Jeeptouren bis hierher bucht, könnt ihr auch die riesigen Flamingobestände bestaunen. Wahrscheinlich müsst ihr euch aber erstmal an die Luft hier oben gewöhnen – Die Laguna Colorada liegt in den Anden, auf 4.278 Metern Höhe … 

7. Pink Lakes wie Sand am Meer, Australien 

Die Pink Lakes im Süden von Victoria – der Name ist Programm. Verdammt pink hier! Der Autor dieser Zeilen kann es bezeugen, ich watete selber durch einen von ihnen😉 

 

Es muss nicht unbedingt Victoria sein: Neben gleich mehreren in diesem australischen Territorium gibt es noch Pink Lakes in South Australia und Western Australia. Australien setzt euch also so richtig die rosa Brille auf. Der bekannteste ist der Lake Hillier, der wiederum auf der abgelegenen Insel Middle Island liegt, die wirklich Abgeschiedenheit bietet. Ein Rezensent auf Google Maps schrieb zur Insel:

Habe in zwei Tagen niemanden gesehen. Ein wundervoller und magischer Ort!

Egal, welcher der vielen pinken Seen Australiens es sein soll, ob nun Lake Hiller oder Lake Bumbunga, Lake Eyre, Lake MacDonnell, Lake Hart … bitte nehmt was zu trinken mit! 

Nun aber raus mit euch in die Salzseen dieser Welt und kommentiert, was euch am besten gefallen hat.

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