Wir präsentieren euch die Orte auf der Welt, an denen ihr als Eisfischer definitiv mal gewesen sein müsst. Vorher aber zwei Hinweise.
Bevor ihr den Eisbohrer ansetzt, versichert euch, dass das Eis sicher ist (mindestens 15 Zentimeter dick) und ihr nicht einbrechen könnt – sonst besteht Lebensgefahr! Versierte Eisfischer nehmen sich zur Sicherheit einen oder zwei Eishaken, auch bekannt als Eisdorne, mit – mit denen sie sich im Falle eines Falles herausziehen können.
Achtet auf die gesetzlichen Vorschriften. Meistens müssen Barsch, Hecht, Zander & Co. es auf eine Mindestlänge bringen, um mit nach Hause genommen werden zu dürfen. Ein Angelschein und Zahlungsnachweis für das Angeln in dem gewählten Gebiet sind heutzutage fast immer Pflicht, kleine Fische als Köder sind tabu.
Eisfisch-Ziele: Die Top-Destinationen
Eisfischen in Deutschland
Auch wenn bei uns Eisangeln nicht wirklich verbreitet ist, erlauben manche Vereine oder Pächter den frostigen Sport an ihren Seen. Die Meisten verbieten aber bereits das Betreten der Eisfläche, aus Haftungsgründen.
Das ist aber immer individuell verschieden und ihr solltet vorher einfach in der zuständigen Gemeinde anrufen und euch gegebenenfalls weiterleiten lassen. An Stauseen ist Eisfischen meistens verboten, weil hier der Wasserstand schwankt und das Eis wesentlich instabiler ist.
Einige Eisangel-Reviere in Deutschland:
- Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburgische Seenplatte (zum Beispiel Müritz) und Kölpinsee
- Brandenburg: Oberuckersee
- Berlin: Unterhavel, Tegeler See, Müggelsee
- Niedersachsen: Forellenteich Wedemark, Freizeit-Angelteiche Beverstedt
- Baden-Württemberg: Schluchsee
- Bayern: Weidachsee in Leutasch
Schweiz
Der Melchsee, der Arnensee und der Öschinensee sind besonders beliebt und dank ihrer Höhenlage (vor allem der Melchsee, 2000 Meter über dem Meeresspiegel) auch im Winter zuverlässig gefroren. Alle drei Seen bieten Eisfisch-Abenteuer vor traumhafter Winterlandschaft-Kulisse.
Eisfischen in Skandinavien
In Schweden, Finnland und Norwegen ist Eisfischen eine Tradition. Hier wird fast überall dem Volkssport Nummer eins gefröhnt. Und anders als im Rest Europas müsst ihr euch um Gesetze und Vorschriften keinen Kopf machen, wenn ihr bei eurem Angelabenteuer campen wollt – das „Jedermannsrecht“ gestattet freien Zugang zu den meisten Teilen Skandinaviens.
Norwegen
Mit dem Rentierschlitten zum See, durch traumhaft weiß gekleidete Tannenwälder, vorbei an Elch und Polarfuchs: Das erwartet euch beim Angeln in Norwegen. Egal ob Trondheim oder Tromsø, Seen und Angelgelegenheiten gibt es überall in Norwegen. Sinnvoller ist es deswegen, sich zunächst darüber klar zu werden, was einen sonst noch interessiert (es wird doch nicht nur das Angeln sein … ). Eisfisch-Gelegenheiten werden sich dann immer finden.
Und hier in Westskandinavien müsst ihr euch auch nicht aufs EISfischen beschränken. Eine ganz besondere Erfahrung ist auch das Fjordfischen und – nicht zu vergessen – der legendäre Riesenfisch Skrei, der vor der Küste der Insel Sørøya, auf den Bänken vor Tromsø und rund um die Lofoten auf Jagd geht. Wenn der bei euch anbeißt, werdet ihr das niemals vergessen.
Schweden
In der Heimat von Michel aus Lönneberga und Pippi Langstrumpf könnt ihr beim „pimpelfiske“ vor allem auf Barsch hoffen, weiter im Norden auch auf Saibling. Hoffen könnt ihr auch auf die Vermietung von „pimpelark“ oder „lakabusar“ – Mini-Hütten „to-go“ für Eisfischer. Ohne Angelschein erlaubt ist das Angeln in allen öffentlichen Gewässern, darunter in den fünf größten Seen Vänern, Vättern, Mälaren, Hjälmaren und Storsjön.
Besonders empfehlenswert ist Eisfischen mit einem Guide im Norden Schwedens, in Schwedisch Lappland, ab März. Bei den Eisangel-Touren erfahrt ihr viel über die samische Tradition – denn die Samen, die hier leben, pflegen schon seit Jahrhunderten das Eisfischen. Entspannt euch im gemütlichen Angel-Lager auf Rentierfellen, der Fisch brutzelt über dem Lagerfeuer, der Selbstgebrannte zeigt erste Wirkung…
Finnland
Im Norden, in den Bergseen Lapplands, stehen die Chancen auf den schmackhaften Seesaibling sehr gut. Im Süden treibt der Zander sein Unwesen. Ansonsten finden sich überall so einige große Hechte und natürlich ist der Barsch allgegenwärtig – der ist nicht umsonst der Nationalfisch Finnlands.
Nach dem Eisfischen geht es ab in die Dampfsauna und dann direkt in den kalten Schnee. Danach haben sich auch all jene einen Fisch verdient, die nichts gefangen haben. Übrigens: Die Region Kuusamo an der russischen Grenze bietet eine besonders unberührte Natur.
Mittel- und Osteuropa
Daneben wissen auch die Bewohner der östlichen Nationen das Eisangeln zu schätzen. In Polen bieten sich Ermland und Masuren für den Sport an. In Tschechen ist das Eisfischen erstmal grundsätzlich verboten. Möp. Reviere wie die ostböhmische Gemeinde Lípa nad Orlicí haben aber eine gesonderte Zulassung erhalten und es darf dort auf so manchen zugefrorenen Teichen gefischt werden.
Russland ist ein regelrechtes Eisfisch-Eldorado und seine Bewohner lieben den Sport. Jedes Jahr gibt es zahlreiche Winterfischerei-Wettbewerbe, die im Fernsehen übertragen werden. Natürlich darf hierbei auch der Wodka nicht fehlen.
Kanada
Das Eisfischen ist in Kanada sehr beliebt, vor allem in den Provinzen Québec und Ontario. Teilweise mieten Fisch-Verrückte hier gleich mehrere Eisfisch-Hütten, zwischen denen sie alle zehn Minuten mit dem Geländewagen pendeln, wie ein Angelladen-Betreiber vom Lake Bernard in Ontario berichtet.
Weiter oben im Norden friert die gigantische 1.230.000 Quadratkilometer große Hudson Bay im Winter teilweise zu. Die besten Mondfische und Seeforellen warten hier.
Am Großen Sklavensee im Nordwesten des Landes geht es artenreicher zu: Hecht, Goldbarsch, Felchen und Quappen finden sich hier und in den über 5.000 Seen und Buchten im Umkreis – und machen die Region zum must-see für Angler.
USA
In den Vereinigten Staaten wird insbesondere in den nördlichen Bundesstaaten, wie Michigan und Wisconsin, ge-eisangelt. In Minnesota findet der größte Eisangel-Wettbewerb der Welt statt: 10.000 Teilnehmer werden jedes Jahr erwartet!
Und natürlich gehört Alaska zu DEN Eisfisch-Destionantionen. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten haben sich sogar natürlich besonders komfortable Hütten etabliert, die der Eisangler zum Loch schiebt und die das Eisfischen behaglicher machen.
Nun aber raus mit euch in die Kälte Und wenn ihr dann durchgefroren, aber zufrieden euer Tagewerk beendet, denkt daran, euer Loch sichtbar zu markieren (zum Beispiel mit Schilf oder Tannenzweigen). Ach ja und: Petri Heil!
