Schöne Strände sind das eine, aber dazu gigantische Küstenfelsen im Hintergrund, das garantiert Gänsehaut.
Spektakuläre Küsten der Welt
Faraglioni-Felsen – Italien
Für so eine kleine Insel lockte Capri schon erstaunlich große Geister an: Philosoph Walter Benjamin war vernarrt in das Eiland vor Neapel, der Dichter Rainer Maria Rilke und der Künstler Joseph Beuys ließen es sich hier gut gehen. Es gibt sogar ein ganzes Buch über berühmte intellektuelle Deutsche, die auf Capri wandelten. Kein Wunder: Die steilen Küsten von Capri bieten spektakuläre Ausblicke, darunter einen auf die berühmten, dünnen und spitzen Faraglioni-Felsen. Die Kalkriesen ragen bis zu 100 Meter aus dem Meer. Bootsfahrten werden um die Nadelfelsen angeboten. Mit dem Boot könnt ihr ebenso die Blaue Grotte erreichen. Der Eingang zur Höhle ist fast komplett unter dem Meeresspiegel, deswegen scheint die Sonne größtenteils durchs Wasser herein. Der kleine See in der Höhle, 52 Meter lang und 30 Meter breit, erstrahlt deswegen in Indigoblau.
Cap de Formentor – Spanien
Das Kap ist der nördlichste Punkt Mallorcas und weit entfernt von den Haupttouristenattraktionen. Hier ragt eine riesige Landzunge aus Felsformationen ins Meer. 15 Kilometer kurvenreiche Straße führen zum Leuchtturm von Formentor, der im Sommer aber nicht mit dem Auto erreichbar ist. Doch ob ihr nun mit dem Auto oder mit dem Bus anreist oder vom Strand aus hochwandert – die Anreise lohnt sich. Die Aussicht vom Leuchtturm auf die zerklüfteten Berge und das endlose Mittelmeer ist atemberaubend. Kühlt euch danach an einem der wunderschönen Strände und Buchten ab, wie Platja de Formentor, Cala Figuera und Cala Murta.
Cliffs of Moher – Irland
Doolin liegt im ruhigen Westen von Irland. Von hier aus gehen Besucher in den Burren Nationalpark: Wer auf dessen schwindelerregend hohen Klippen auch noch erntet, muss verrückt sein. Aber genau das tun die Landwirte hier. Die bis zu 214 Meter hohen und erschreckend vertikalen Klippen bäumen sich auf einer Länge von acht Kilometern gegen das Meer auf. Noch mal: 214 Meter hohe, zerklüftete Felswände, auf die ihr in mancher Biegung blickt, das ist mehr als doppelt so hoch wie der Bahntower am Potsdamer Platz in Berlin! Einheimische wie Pat Sweeney führen euch den Doolin Cliff Walk entlang, der mit seinem sanften Grasplateau sehr lieb auch zu unerfahrenen Wanderern ist.
Giant’s Causeway – Irland
Schon wieder Irland, die Insel hat einfach eine begnadete Küstenlinie. Zum Beispiel eine einzigartige Formation von etwa 40.000 Basaltsäulen, entstanden beim langsamen Erkalten von Lava, die wie eine Treppe zum Meer hinabführen. Oder wie ein Damm, der von Riesen erbaut wurde – was der Felsenzunge ihren Namen verlieh. Noch spektakulärer ist aber ihr steinerner Artgenosse in Schottland:
Fingal’s Cave – Schottland
Wenn ihr die Formationen aus Basalt auch so faszinierend findet, empfehlen wir euch auch einen Besuch der Mini-Insel Staffa vor Westschottland, Teil der Inneren Hebriden. Hier türmt sich der Basalt in der Fingal’s Cave. Die schmale Höhle ist fast komplett von Wasser überflutet, aber an der Seite kann man auf den Basaltsäulen tiefer hineinlaufen. Der Weg in dieser Basaltkathedrale – die Wassergeräusche hallen melodisch – endet jäh an einer Felswand. Mitten in einer Höhle, irgendwo auf dem Nordatlantik. Schon skurril. Übrigens: Sehenswert sind auch viele andere, wesentlich größere Inseln der Inneren Hebriden: Auch die Schotten lieben Ausflüge nach Mull und Iona, Islay und Jura, Skye, Coll, Tiree …
Hopewell Rocks – Kanada
Wenn euch Kajakfahren Spaß macht, solltet ihr auf keinen Fall einen Besuch der Hopewell Rocks in New Brunswick, Kanada, verpassen. Diese Perle ist nicht nur eine der schönsten Küsten der Welt, sondern auch eines der besten Kajakziele weltweit – bei Flut! Denn der Unterschied zwischen Ebbe und Flut beträgt hier sage und schreibe 16 Meter, weswegen die Felsen erst in dieser Höhe von den typischen Nadelbäumen bewachsen sind. Bei Flut ragen sie wie fantastische Inselchen aus dem Wasser und Kajaken macht erst so richtig Spaß. Unter dem Höchstwasserspiegel sind die Inseln komplett kahl. Wartet also, bis die Flut abläuft und klettert dann hinunter, um die atemberaubenden Küstenklippen zu erkunden und zwischen den unglaublichen Felsformationen zu spazieren.
Nāpali Coast – Hawaii
Kauai, eine der acht Hauptinseln Hawaiis, hat unter ihnen die meisten Strände und ist berühmt für seine dramatische Berglandschaft an der Nāpali Coast. Spitze, smaragdfarbene Bergrücken, von denen Wasserfälle herunterstürzen, prägen die Landschaft und natürlich traumhafte Strände zu Füßen von Felsriesen. Und erst das Wasser, das zwischen Türkis und Mintgrün changiert und mutige Kayak-Paddler in die Höhlen der Küste führt …
Worauf wartet ihr noch: Knapp 180 Kilometer Küste wollen erkundet werden. Inspirieren lassen könnt ihr euch auch von den Drehorten: Hier wurden unter anderem „Jurassic Park“ und „Baywatch“ gedreht!
Skelettküste – Namibia
Vor allem der Norden der Skelettküste ist nur etwas für extrem Verrückte – also euch? Hunderte Schiffswracks machen diesen unwirtlichen Ort zwar extrem interessant – zeugen aber auch davon, wie gefährlich heftige Brandung, undurchdringlicher Nebel und unberechenbare Strömungen für den Menschen sein können. Im Süden der Küste ist man sicherer aufgehoben, vor allem in Henties Bay. Das Dorf ist ein Mekka der Angler – der Fischreichtum ist hier extrem groß. Letzteres hat sich schon länger bei den Robben herumgesprochen, die ihr hier tausendfach beobachten könnt. Haltet euch aber die Nase zu, wenn ihr die sogenannte Cape-Cross-Kolonie besucht. Tipp: 70 Kilometer südlich tummeln sich Einheimische und Touristen in Swakopmund, Namibias beliebtestem Ferienort mit Bauten in Wilhelminischen Stil.
Halong Bucht – Vietnam
Ein Meer von Felseninseln, überwuchert mit Regenwald – das ist die weltberühmte vietnamiesische Halong-Bucht. Auf etwa 1500 Quadratkilometern, doppelt so groß wie Hamburg, gibt es viel zu entdecken. Tropfsteinhöhlen wie der Halong-Star „Überraschungshöhle“ („Hang Sung Sot“) auf der Insel Bo Hòn werden auch von Ausflugsschiffen angesteuert. Eine traumhafte Aussicht bietet euch die Plattform auf Ti Top Island – vor allem bei Sonnenuntergang. Vergesst aber nicht, dass ihr noch aufs Festland zurückmüsst. Wohl dem, der eine zweitägige Kreuzfahrt gebucht hat und direkt in der Bucht unterkommt.
Twelve Apostles – Australien
Wer einen Roadtrip in Australien macht, kommt an ihnen nicht vorbei: die Säulen aus Kalk, die bis zu 45 Meter hoch in den Himmel ragen und der stürmischen Brandung trotzen. Die Twelve Apostles sind das Aushängeschild der Great Ocean Road, der berühmtesten Küstenstraße Australiens. Wen stört es bei diesem Anblick, dass … es eigentlich nur acht Säulen sind? Die Twelve Apostles sind Teil der Shipwreck Coast. Dazu gehören außerdem die ähnlich beeindruckenden Felsen der Loch Ard Gorge und der Bay of Islands und der Felsenbogen London Arge. Das alles könnt ihr mit einem Hubschrauber-Flug vom Meer aus sehen, aus einem noch beeindruckenderen Blickwinkel!
Also dann: Abflug zu den spektakulärsten Küsten dieses schönen Planeten!