Reisebloggerin Anja Knorr war schon oft in Südamerika unterwegs und weiß, dass mehr nicht immer besser ist. Auf dem riesigen Kontinent lohnt sich das Konzentrieren auf einige wenige Ziele als rasches Hin-und Herreisen und Abhaken auf einer To Do Liste. Ihre drei besten Reiserouten legen sich auf die klassischen Rundreisen fest, für die ihr eine Dauer von je 3 Wochen einplanen solltet.
Ich wurde schon oft gefragt, welche Sehenswürdigkeit man denn bei einem Urlaub durch Südamerika nicht verpassen darf. Und bei welcher Reiseroute man alles in kurzer Zeit so viel wie möglich sehen würde: Machu Picchu, Wandern durch Patagonien, Copacabana und Karibik in zwei Wochen.
Das ist der absolute Reisestress, den ich zumindest in meinem wohl verdienten Urlaub nicht brauche! Alle paar Tage an einen anderen Ort zu fliegen ist weder entspannend noch gut für die Umwelt.
Bedenke: Südamerika ist ein riesiger Kontinent und nicht vergleichbar mit dem eher winzigen Europa.
Alleine Brasilien ist größer als Australien. Ich lege mich daher lieber auf ein paar ausgewählte Länder und Ziele fest.
Frage dich, ob
• Du deine drei Wochen Jahresurlaub in Bussen und Flugzeugen verbringen willst?
• Oder du nicht viel lieber das Land und die Kultur kennenlernen,
• und deine Reise genießen willst?
Meine drei Südamerika Routen geben dir ausreichend Zeit zum Entdecken, Erleben und Entspannen.
Sie eignen sich sogar für Reiseanfänger, die zum ersten Mal alleine unterwegs sind. Natürlich fehlen einige Routen, wie etwa die durch Patagonien auf meinen vorgeschlagenen Touren, aber ich habe es einfach noch nicht geschafft, diese zu bereisen. Naturfreunden sei allerdings gesagt, dass die grünen Fjord-Landschaften und eisigen Gletscher zu den teuersten Gegenden Südamerikas zählen.
1. Südamerika Route – Hot Karibik-Feeling und unvergessliche Naturerlebnisse
Kolumbien und Ecuador: Bogotá – San Gil – Cartagena – Nationalpark Tayrona – Guayaquil – Galapagosinseln
Dauer: 3 Wochen
Beste Reisezeit: Januar bis März
UNSER TIPP: GALAPAGOS INSEL HÜPFEN
Besucht mit unserer TUI Rundreise die einzigartige, endemische Tierwelt auf den Galápagos-Inseln. Los geht es in Quito, von da aus werdet ihr auf die Insel Baltra gebracht und dann nach Santa Cruz. Euer Abenteuer dauert insgesamt 6 Tage, an denen ihr Zeit habt Seelöwen, Galápagos-Schildkröten, Meerechsen, Blaufußtölpel und noch viele weitere Tiere zu bewundern.
Bogotá ist eine echte Metropole: In unzähligen Bars und Nachtclubs können sich Fans heißer Salsa-Rhythmen austoben. Dagegen lockt das im Nirgendwo gelegene San Gil Adrenalinjunkies für Raftingtouren, Abseiling und Höhlentouren an.
Die Altstadt von Cartagena wird von Literaturfans genauso heißblütig geliebt wie von vielen Strandurlaubern, die die alte koloniale Stadt gar nicht auf dem Schirm hatten. Sowohl die engen Gassen mit ihrem alten Kopfsteinpflaster als auch die pulsierende Atmosphäre verführten schon viele Gäste zum Länger-Als-Geplant-Zu-Bleiben.
Santa Marta liegt ebenfalls an der Karibikküste und von dort ist es nur einen Katzensprung zum Nationalpark Tayrona, in dem wohl die schönsten Strände des ganzen Kontinents zu finden sind – so erzählt man es sich zumindest in Kolumbien. Das höchste Küstengebirge der Welt, die Sierra Nevada, zieht sich fast bis zum traumhaften Ufer und lässt die Herzen aller Strandurlauber höher schlagen.
Von Cartagena fliegst du am besten zurück nach Bogotá und weiter nach Guayaquil, einer am Pazifik gelegenen Großstadt in Ecuador. Die Stadt selber ist nicht weiter erwähnenswert, aber es ist das letzte bisschen Festland vor den legendären Galapagosinseln. Als ich damals in der Stadt zu Besuch war, waren mir die Flüge, die heftigen Nationalparkgebühren und die Touristenboote vor Ort zu teuer. Ich entschied mich gegen einen Abstecher und blieb in Guayaquil. Und habe es bis heute bereut. Schließlich kommt man nur selten im Leben nach Ecuador. Und noch seltener in die unmittelbare Nähe unzähliger wilder Tiere wie Haie, Schildkröten, Pinguine und Seelöwen. Durch die isolierte Lage der Inseln lassen sich die Tiere nicht im Geringsten von uns Menschen stören.
Die Galapagosinseln sind einer der besten Orte der Welt, um Tiere zu beobachten. Also mache nicht den gleichen Fehler wie ich!
TUI TIPPS:
► 5 Highlights, die du bei deiner Kolumbien Rundreise nicht verpassen darfst
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2. Südamerika Route – Auf den Spuren der Inka
Peru und Bolivien: Lima – Oase Huacachina – Nasca-Wüste – Arequipa – Colca-Canyon – Titicacasee – La Paz – Cusco – Machu Picchu
Dauer: 3 – 4 Wochen
Beste Reisezeit: Mai – September
Diese Tour ist eine der beliebtesten auf dem südamerikanischen Kontinent, und auch ich habe mit Anfang zwanzig den Kontinent auf diesem Weg zum ersten Mal entdeckt.
Vor fünfzehn Jahren war die Ankunft in Peru ein Schock für mich. Mit dem Bus fuhr ich an tristen Steinlandschaften und noch tristeren baufälligen Hütten vorbei. Ich befand mich zum ersten Mal weit weg von zuhause auf einem anderen Kontinent und hatte noch nie zuvor so viel Armut gesehen. Lima überforderte mich. Daher buchte ich mich die ersten Tage in ein nettes Hostel ein und versuchte, mich mit der Stadt anzufreunden. Ich durchstreifte das In-Viertel Barranco und verliebte mich in Ceviche – frischen Fisch in Zitronensud.
Fünf Stunden südlich von Lima liegt das Städtchen Ica, das vor allen Dingen wegen der nahe gelegenen Oase Huacachina bekannt ist. Die spektakuläre Landschaft dort erinnerte mich stark an die Sanddünen der Sahara, und es werden ebenso Dünen-Wanderungen, Buggy-Touren und Sandboarding angeboten.
Ein paar Tage zum Entspannen reichen aus, und weiter geht es nach Paracas an der Pazifik-Küste. Die Halbinsel ist die aufgrund ihrer Artenvielfalt auch als „Galapagosinseln der armen Leute“ bekannt. Auf Bootsausflügen können Pinguine und Seelöwen beobachtet werden.
Die Nasca-Linien sind weltberühmt und Flüge über die berühmten Formen im Wüstensand ein absolutes Must Do.
Wanderungen in den Anden müssen wegen der Höhe geplant werden: Vom Küstenort Lima direkt nach Cusco zu fliegen, kann durch die Höhenkrankheit zu echten Problemen führen. Daher empfehlen die meisten Tour-Anbieter, sich langsam an den großen Höhenunterschied zu gewöhnen und langsam auf höhere Lagen aufzusteigen.
Mit seinen 2.300 Metern Höhe ist Arequipa ein gutes Basislager: Die Stadt ist von hohen Vulkanen umringt und eine charmante Altstadt wartet darauf, entdeckt zu werden. Chivay ist nicht weit entfernt und liegt mitten im berühmten Valle de Colca, einem der tiefsten Canyons der Welt. Die Terrassen wurden einst von den Inka angelegt und noch heute zum Anbau genutzt.
Eine Wanderung durch den Canyon gehört zu jeder Rundreise: Von 3.300 Meter hohem Cabanaconde wandert es sich gut in zwei Tagen bis ins Tal in Sangalle. Ein besonderes Highlight ist ein Besuch des Mirador Cruz del Condor, in dem morgens Kondore ihre Runden drehen.
Von Arequipa aus geht es nach Puno am Titicacasee. Im höchstgelegene See der Welt können Ausflugstouren zu den schwimmenden Inseln unternommen werden, aber ansonsten gibt es außer ein paar schönen Panoramen für Fotos nicht viel zu sehen. Da lohnt die Überfahrt in Richtung Bolivien nach Copacabana. Schließlich kann man sich auf der Isla del Sol auf den Spuren der einst mächtigen Inka-Kultur bewegen und viel Geschichte entdecken.
Von dort aus ist es nur ein kurzer Weg nach La Paz, dem höchstgelegenen Regierungssitz der Welt. Neben der üblichen Sightseeing Tour sollten Mutige sich auf der Death Road vom tropischen Yungas bis nach Coroico mit ihren Mountainbikes wagen.
Zurück geht es nach Lima über Cusco, der ältesten, ständig bewohnte Stadt des Kontinents. Sie war die wichtigste Stadt des Inka-Reichs und ist aufgrund ihrer zahlreichen Kolonialbauten selbst eine echte Perle. Allerdings nutzen viele die Stadt nur als Ausgangslager für den Inka-Trail, der sie zur weltberühmten Inka-Ruine Machu Picchu führt.
TUI TIPPS:
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► Peru – Im Land der Inka: Gabriela berichtet von ihrer Reise zum Machu Picchu
3. Südamerika Route – Karneval und Dschungel-Fieber
Brasilien, Uruguay und Argentinien: Rio de Janeiro – Manaus – Iguazu-Wasserfälle – Punta del Diablo und Montevideo – Colonia del Sacramento – Buenos Aires
Dauer: 3 Wochen
Beste Reisezeit: Februar – März
Latinos lieben ihren Karneval und einige der Heißesten finden im brasilianischen Salvador da Bahia und kolumbianischen Barranquilla statt. Der legendärste und größte allerdings ist immer noch der Karneval in Rio de Janeiro. Dazu ist die ganze Stadt außer Rand und Band und schon monatelang vorher wird trainiert und getanzt bis zum Umfallen.
Von Rio geht es mit dem Flieger in rund vier Stunden nach Manaus. Dort wartet die Superlative an allen Ecken: Im größten Regenwald der Welt erstreckt sich der wasserreichste Fluss der Erde – der Amazonas – über neun südamerikanische Länder. Die meisten zieht es nach Manaus, um auf Wanderungen oder Bootstouren den Amazonas zu entdecken und unfassbar viele Tiere und Pflanzen bei tropisch-schwülen Temperaturen zu entdecken.
Die Entfernungen in Südamerika sind einfach riesengroß. Daher wirst du bei einem dreiwöchigen Urlaub nicht darum herumkommen, von Manaus nach Foz do Iguacu zu den mächtigsten Wasserfällen der Welt zu fliegen: Die Iguacu-Wasserfälle breiten sich auf einer stolzen Gesamtbreite von 2.700 Metern aus und gelten zu Recht als eines der Sieben Natur-Weltwunder. Sie erstrecken sich sowohl auf argentinischer als auch brasilianischer Seite aus und können von beiden Seiten bewundert werden.
Anschließend geht es in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires zum Tango Tanzen, Steak essen und europäisches Flair genießen. Auf der anderen Seite des mächtigen Rio de la Plata ist Uruguays charmantes Kolonialstädtchen Colonia del Sacramento in wenigen Stunden per Fähre zu erreichen.
Mich hat Uruguay positiv überrascht. International ist das Land nicht oft in den Medien vertreten und gilt als Schweiz Lateinamerikas. Gerade weil das Leben dort einen Gang ruhiger ist und die Menschen lieber an ihrem Mate-Tee schlürfen als ständig hitzige Debatten zu führen oder leidenschaftlich zu sein. Das kam meinem Naturell sehr entgegen.
Orte wie Punta del Diablo erinnern mit ihrem verträumten Küstendorfcharme an Gedichte von Salvador Allende. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein und nur in den Ferienzeiten der Argentinier kommt etwas Leben auf.
TUI TIPPS:
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► Argentinien entdecken! Hier geht es zu den Rundreisen und Hotelangeboten
► Auch Chile ist ein ganz wunderbares, vielfältiges Land. TUI Bloggerin Miriam zeigt es dir im Artikel.
Ich hoffe, dass meine Südamerika Routen bei der Planung deiner Reise helfen und du eine genauso unvergessliche Zeit haben wirst wie ich sie auf meinen vielen Trips hatte. Hast du noch weitere Tipps zur Zusammenstellung einer unvergesslichen Reise? Dann rein damit in die Kommentare!