BIOSPHÄREN UND TROPENBÄDER IN DEUTSCHLAND:
1. Biosphäre Potsdam2. Gondwanaland Leipzig
3. Tropical Island Spreewald
4. Aqua Mundo im Center Parc Allgäu
5. Amazonienhaus der Wilhelma Stuttgart
6. Palmengarten Frankfurt
1. Biosphäre Potsdam
Jedes Jahr strömen Erlebnishungrige aus aller Welt nach Berlin. Doch kaum jemand hat die Hauptstadt Brandenburgs vor den Toren Berlins auf dem Schirm: Potsdam. So konnten die Potsdamer zwischen 2001 und 2002 in aller Seelenruhe eine einzigartige Biosphäre schaffen: Bäume wurden aus Neuseeland beschafft und 20.000 Tropenpflanzen klammheimlich angepflanzt.
Noch heute wird in der Biosphäre besonderer Wert darauf gelegt, den Besuchern zu vermitteln, wie empfindlich ein Ökosystem auf Veränderungen reagiert. Deswegen hagelt es auch jede Stunde Blitz und Donner – die putzigen Weißbüscheläffchen stört das anscheinend nicht mehr wirklich. Mein Besuch mit der Familie im Sommer 2021 hat sich definitiv gelohnt. Wir haben extrem viel gelernt und erlebt: Wir konnten die Welt durch die Augen einer Schlange sehen, haben dem farbenprächtigen Grünen Leguan bestaunt und sind im Schmetterlingshaus majestätischen Atlasspinnern ausgewichen. Naja, nicht alle: Unsere einjährige Tochter hätte fast einen Himmelsfalter verspeist – sorry noch mal dafür.
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2. Gondwanaland Leipzig
Gondwana, so nennen Wissenschaftler den riesigen Urkontinenten auf der Südhalbkugel, der vor Jahrmillionen noch Gebiete unter anderem von Afrika, Südamerika, Australien und Teile Asiens vereinte. Heiß war es dort, beziehungsweise ist es heute noch in Godwana: Denn die Tropen Afrikas, Asiens und Südamerikas kannst du nun wiederentdecken. In Sachsen.
Das Godwanaland ist eine riesige Tropenhalle im Zoo Leipzig: Seine Größe von 16.500 Quadratmetern entspricht zweieinhalb Fußballfeldern! Trotz der Größe ist es hier selbst im Winter durchschnittlich 25 Grad Celsius warm.
Gondwanaland (Shutterstock/Brita Seifert)
Im Video zum zehnjährigen Jubiläum 2021 verraten die Tierpfleger ihre Lieblingsorte. Tierpfleger Timo ist am liebsten bei den Tapiren und da ist er scheinbar nicht der einzige:
“Für die Besucher, die im Boot vorbeikommen, ist es sowieso immer ein Highlight, die Tapire mal von so nah in Aktion zu erleben.”
Tierpfleger TimoAktion ist das Stichwort, denn Tapir und Co. könnt ihr hier bei der Fütterung beobachten. Und hat Timo gerade „Boot“ gesagt? Eine Bootstour quer durch den Dschungel – wo kann man sowas schon erleben! Neben diesem elf-Minuten-Abenteuer auf dem hauseigenen Fluss Gamanil zählt auch der 90 Meter lange Baumwipfelpfad und Deutschlands einziger Komodowaran (2,3 Meter Länge) zu den Dingen, die man in Sachsen einfach gesehen haben muss – und die Schwibbögen aus dem Erzgebirge natürlich.
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3. Tropical Island Spreewald
Hier in Krausnick, 60 Kilometer südlich von Berlin, geht es weniger lehrreich zu, als in den vorherigen zwei Tropen-Paradiesen. Ein Besuch im Tropical Island ist eben keine Forschungs-Expedition, sondern sowas wie der Südsee-Urlaub für den kleinen Mann oder die kleine Frau. Ich war früher zum Geburtstag dort, weil es dann kostenlos war und das geht auch heute noch (das Angebot ist aber limitiert auf zehn Gäste pro Tag)!
Dafür warten folgende Attraktionen darauf, von euch ausprobiert zu werden: Deutschlands höchster Wasserrutschen-Turm mit vier Rutschen, nebendran der Wasserspielpark Jungle Splash mit der Trichterrutsche Space Hole und natürlich viele stationäre Wasserpistolen, mit denen die Kleinen ihre Eltern mal so richtig nass machen können.
Der Außenbereich ist sommers wie winters geöffnet. In „Amazonia“ könnt ihr euch durch den längsten Wildwasserkanal Deutschlands treiben lassen. Oder ihr schwingt euch aufs Brett auf „Pororoca“, der stehenden Welle für Wagemutige ab acht Jahren.
Das Beste zum Schluss: Ihr könnt hier sogar wie in einem Südsee-Idyll übernachten. Die liebevoll gestalteten Lodges mit Möbeln aus Tropenholz und romantischen Himmelbetten versprühen genau den Charme, den der Urlauber sucht. Morgens wacht ihr auf, schaut durchs Fenster auf die tropfnassen Palmen … Nach dem Frühstück geht ihr auf die Veranda und legt euch für ein spontanes Nickerchen in die Hängematte.
Näher werdet ihr der Südsee außerhalb der Südsee nicht kommen. So eine Urlaubssimulation werden die Menschen in ferner Zukunft wohl alle machen, auf dem Mars oder so. Quanta costa? Ab 100 Euro pro Person – also nicht die Marsreise, sondern das Tropical Island-Zimmer, inklusive Eintritt und Sauna-Landschaft.
4. Aqua Mundo im Center Parc Allgäu
Ein ähnliches Konzept wie das Tropical Island verfolgt das Aqua Mundo, etwa 60 Kilometer vom Bodensee entfernt. Was dem Tropical Island relativ ähnlich ist: Es gibt eine Wildwasserbahn, unzählige Wasserrutschen und die Spielwelt „Water Playhouse“ mit riesigem 900 Liter Wassereimer.
Was man im Tropical Island vergeblich sucht und nur in Aqua Mundo erleben kann: ein Schnorchelbad. Okay, zum Schutz der Tiere musste man etwas mogeln. Die Fische sind jeweils in eigenen Aquarien, zwischen denen der Besucher hindurch schnorchelt. Aber die Kleinen können schon mal in sicherer Umgebung Schnorcheln lernen. Und beim Kinder-Schnuppertauchgang geht es noch länger unter Wasser.
Auch besonders und besonders schnell ist die Wasserrutsche Aqua Rocket. Hier saust ihr im freien Fall durch eine 64 Meter lange Röhre. Werde zur menschlichen Rohrpost!
5. Amazonienhaus der Wilhelma Stuttgart
„Wilhelma“ nennt sich der zoologisch-botanische Garten in Stuttgart. Besonders an ihm ist seine Geschichte: Der Park wurde als Rückzugsort des Schwabenkönigs Wilhelm I. im traumhaften maurischen Stil errichtet.
Die Anlage versetzt den Besucher noch heute ins 19. Jahrhundert. Einige Teile sind nicht mehr erhalten, der Maurische Festsaal ist heute eine Krokodilhalle Dafür beherbergt die „Alhambra am Neckar“ stattliche 11.000 Tiere. Mit 1.200 Arten können die Betreiber stolz von sich behaupten, einer der artenreichsten Zoos nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zu sein.
Nur ein Teil der Wilhelma ist das Amazonienhaus, in welchem der südamerikanische Regenwald geschaffen wurde. Die Top 3-Promiliste unter den Bewohnern:
- die Breitschnauzenkaimane mit ihren messerscharfen Zähnen
- die Arapaimas: gigantische, bis zu 130 Kilo schwere Süßwasserfische
- die Schwarzen Brüllaffen, mit großem Mitteilungsbedürfnis
Viele andere Tiere entdeckt ihr erst auf den zweiten Blick – wenn überhaupt. Aber der Regenwald gibt seine Geheimnisse nun mal nicht sofort preis: die Schlangen, Leguane und Stirnlappenbasilisken, die sich in der Wilhelma tummeln, wären „da draußen“ ohne ihre perfekte Tarnung ziemlich schnell ausgestorben.
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6. Palmengarten Frankfurt
Zum Schluss noch was für Erwachsene. Auch der Palmengarten in Frankfurt kann mit Historie punkten. Er wurde 1871 errichtet, aber nicht von der Monarchie, sondern „von Bürgern, für Bürger“. Sein Alleinstellungsmerkmal wirkt auf den ersten Blick wie ein Makel: Es gibt keine Tiere. Weder kreischende Affen noch giftige Schlangen treiben hier ihr Unwesen. Die Kinder sind damit schon mal raus.
Blick auf den Palmengarten (shutterstock/artisitc)
Dafür könnt ihr euch ganz auf deren Lebensgrundlage konzentrieren: die Pflanzen. In Gewächshäusern mit einer Gesamtfläche von 7.000 Quadratmetern (ein Fußballfeld) gibt es nicht nur Palmen zu bestaunen, sondern Pflanzen aus wirklich ALLEN Teilen der Erde. Zugleich ist der Palmengarten ein Hort der Muse und Musik, der Erholung und anspruchsvollen Geselligkeit. (Zitat Internetseite des Palmengartens) Was darunter zu verstehen ist, dieses Geheimnis kannst du für dich ja mit einem Besuch lüften. 😉
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