Die Toskana gilt als Sehnsuchtsort für viele Reisende. Sie wartet mit mittelalterlichen Dörfern, kulturell bedeutsamen Städten, hübschen Hügellandschaften mit Zypressen und Olivenhainen und schönen Stränden auf. Dadurch versprüht die Region in Mittelitalien einen gewissen Charme und ist genau der richtige Ort für Genießer. TUI Blogger Ingo hat mit dem Auto die Toskana bereist und zeigt euch seine Geheimtipps.
[googlemaps]Sechs Uhr morgens am Hamburger Flughafen – ein komischer Ort einen Roadtrip zu starten, sagt ihr? Nachvollziehbar. Unser erster Stopp auf unserer gut zweiwöchigen Tour ist jedoch die Schweiz. Ganz in der nähe von Zürich leben meine Schwiegereltern, die uns netterweise ihr Auto leihen. Von hier aus benötigt man bei freier Fahrt nur gute 6 Stunden bis an die nördlichen Ausläufer der Toskana.
Schon der Weg durch die schweizerischen Alpen, dem Gotthard-Tunnel, vorbei am Luganersee und Mailand bis an die italienische Mittelmeerküste ist häufig malerisch und macht uns bereits Lust auf noch viel mehr „Bella Italia“!
Der Norden: Abstecher nach Lucca, Pistoia und Florenz
Wir entscheiden uns bewusst dafür Pisa auszulassen und steuern als erstes großes Ziel Lucca an.
Die Hauptstadt der nördlichen Provinz ist vor allem durch seinen gut erhaltenen historischen Kern bekannt, der durch dicke intakte Befestigungsmauern umgeben wird. Das Zentrum lässt sich entsprechend nach wie vor nur über die vier alten Stadttore erreichen und bietet eine Fülle von prächtigen Plätzen, verwinkelten Gassen, charmanten Kirchen und natürlich auch dem weltbekannten, mit Eichen bewachsenen Torre Guinigi.
In der brennenden Mittagshitze sitzen wir hier mit einem kühlen Getränk im Schatten der alten Bäume und staunen über die Details der schicken Altstadt. Nach einem letzten gemütlichen Frühstück mit Blick auf das bunte Treiben der Stadt, ziehen wir weiter.
TUI HOTELTIPP: Il Castelfalfi – TUI BLUE SELECTION
Inmitten der herrlichen Natur des Toskana – zwischen Florenz, Pisa und Siena – liegt das außergewöhnliche 5* Hotel Il Castelfalfi – TUI BLUE SELECTION. Das Luxushotel ist in ein Landgut eingebettet und bietet einen eigenen Weinberg und den größten Golfplatz der Toskana. Genau die richtige Wahl für Genießer, Golfer und Ruhesuchende!
Zwar ist unser nächstes großes Ziel Florenz, das Aushängeschild der Toskana, doch auf halbem Wege machen wir noch einen kleinen Abstecher nach Pistoia.
Ähnlich wie zuvor in Lucca findet sich auch hier das sehenswerte historische Zentrum eingefasst in den alten Stadtmauern wieder. Besonders sehenswert ist der Piazza del Duomo (Domplatz). Neben dem Rathaus und der San Zeno Kathedrale liegt hier auch die achteckige Kirche Battistero di San Giovanni in Corte. In der heißen Mittagssonne lassen wir uns in einem der netten Restaurants nieder und genießen die entspannte Atmosphäre, während auf dem Domplatz Kinder den vielen Tauben hinterher jagen. Gut gestärkt treten wir die letzten Kilometer in Richtung Florenz an.
Vom entspannten Treiben in Lucca und Pistoia ist in Florenz nicht mehr viel zu spüren. In Scharen strömen die Touristen in das einmalig schöne Stadtzentrum, in dem es hinter jeder Ecke etwas zu bestaunen gibt. Seltsamerweise stört uns das gar nicht.
Wir fließen einfach mit der Masse, machen uns davon frei alles sehen zu „müssen“ und freuen uns über das, was wir neu entdecken.
Um ein wenig antizyklisch zu der „normalen“ Route zu gehen, starten wir mit einem Besuch im Boboli Garten südlich des Arno. Sanft schmiegt sich die prächtige Grünanlage an einen Hügel, von dessen Spitze man einen tollen Blick über die Stadt hat. Danach spazieren wir am Palazzo Pitti vorbei, über die pittoreske Ponte Vecchio, durch den schattigen Innenhof der Uffizien bis zum Palazzo Vecchio, auf dessem Platz auch eine Replika der berühmten Davids-Statue steht.
Unser Highlight ist aber auf jeden Fall die riesige Kathedrale, die wir just erreichen, als sie ins warme Abendlicht getaucht wird. An ein Ende ist aber nicht zu denken. Nach einer kleinen Stärkung laufen wir noch stundenlang durch die engen Gassen und lassen uns immer wieder aufs Neue von der Schönheit von Florenz beeindrucken.
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Die Mitte: Weiter geht’s nach Monteriggioni, Volterra und in den Parco Regionale della Maremma
Auf dem Weg in Richtung Süden fahren wir an sanften Hügeln vorbei, auf die häufig eine Zypressen-Allee zu einem einsamen Haus mit typischen roten Flachdach führt. Die Felder strahlen dabei in einem angenehmen gelb-grün und am Morgen liegt häufig ein weicher Nebelschleier in den Senken.
Hier sieht die Toskana aus wie auf den Bildern im Katalog.
Unsere Unterkunft liegt zwischen Siena, der größten Stadt der Region, und der kleinen Festung Monteriggioni – die perfekte Ausgangslage zu diesen und allen anderen sehenswerten Orten der Region. Da uns Freunde und Familie bereits im Vorfeld so sehr von San Gimignano vorgeschwärmt haben, brechen wir gleich am nächsten Tag in Richtung Westen auf. Schon aus der Ferne sind die vielen ikonischen Turmspitzen zu erkennen, die der Stadt auch den Spitznamen „Mittelalterliches Manhattan“ eingebracht haben. Durch ein unscheinbares, kleines Tor betreten wir das historische Zentrum und gelangen über eine lange, gerade und mit vielen Souvenir- und Feinkostgeschäften gesäumte Straße zum Piazza della Cisterna, von dem man viele der 15 erhaltenen Türme (einst waren es 72) erblicken kann.
Mein Tipp: Von der Turmruine im Park della Rocca hat man ebenfalls einen tollen Blick zu den Türmen und muss diesen nur mit vergleichsweise wenig Touristen teilen.
Weiter geht es nach Volterra. Von der auf einem 500 Meter hohen Bergrücken gelegenen Stadt kann man weit über die Hügel der Toskana blicken. Doch auch in den Stadtmauern gibt es einiges zu entdecken. Durch das westlich gelegene Tor Porta San Francesco arbeiten wir uns durch die engen Gassen langsam zur Piazza dei Priori vor, an dem auch der gleichnamige Palast steht. Der Palazzo dei Priori ist der älteste Kommunalpalast der Toskana und Aushängeschild der Stadt. Mit einem Gelato in der Hand schlendern wir nun gen Norden, wo die Überreste des Teatro Romano vor der Stadtmauer zu besichtigen sind.
Uns ist nach Meer und so entscheiden wir uns in den am westlichen Mittelmeer gelegenen Parco Regionale della Maremma zu fahren.
Der fast 10.000 Hektar große Naturpark kann nur über einen Bus aus dem kleinen Örtchen Alberese angefahren werden. Von der Haltestelle im Park kann man dann zwischen einer Vielzahl unterschiedlich langer Wanderrouten wählen, die mal ins Inland führen und mal an die Küste. Wir entscheiden uns für eine dreistündige Wanderung an Olivenhainen vorbei, durch dichtes Gestrüpp, mit spektakulären Ausblicken von Türmen & steilen Klippen und einem kurzen Strandabschnitt entlang, an dem wir unsere müden Füße in Mittelmeer kühlen können.
Die Toskana ist eben viel mehr als Hügel, Zypressen und guter Wein – wobei das alles nicht zu verachten ist.
Der Süden: Zum Abschluss nach Sorano und Radicofani
Durch einen Zufall stoßen wir beim Blättern durch einen Reiseführer auf das Bild einer altertümlichen Stadt, die auf einem Tuffsteinmassiv sitzt und von Schluchten und Wäldern umgeben ist. Dieses Bild zieht uns magisch an und so planen wir einen Tagestrip in den weniger besuchten, wilden Süden der Toskana – auf geht’s nach Sorano.
Gute zwei Stunden benötigen man mit dem Auto von Siena aus – normalerweise! Denn auf halben Wege ist plötzlich die einzige Hauptstraße gen Süden gesperrt und wir werden über ein undurchsichtiges Wirrwarr an Umwegen über kleine Landstraßen geführt.
Eigentlich sind wir dankbar für die Sperrung, denn mit etwas Abstand betrachtet sind es doch diese kleinen unvorhergesehenen Abenteuer, die einem lange in guter Erinnerung bleiben. Als wir dann nach gut 3 Stunden in Sorano ankommen sind wir überwältigt. Alleine der Blick von der anderen Seite der Schlucht auf die Stadt ist grandios und als wir fast allein durch die mittelalterliche Stadt spazieren, fühlen wir uns um ein paar Jahrhunderte zurückversetzt. Kleine Handwerkskunstläden laden zum Shoppen ein und die vielen malerischen Ausblicke auf Gassen, Gebäude und die umliegende Schlucht ziehen Hobbymaler und Fotografen an.
Sorano ist unser Geheimtipp für einen Ausflug Abseits des Touristenstroms!
Auf dem Heimweg treibt uns der Hunger zu einem weiteren außerplanmäßigen Stopp. In Sichtweite vom Monte Amiata, dem mit 1.738 Metern höchste Berg der südlichen Toskana, liegt malerisch auf einem kleineren Berggipfel das kleine Dörfchen Radicofani.
Die schmalen und mittelalterlichen Gassen führen stetig bergauf zur Festungsruine auf dem Gipfel. Der kurze, aber nicht unanstrengende Aufstieg bietet immer wieder weite Blicke auf die umliegende Toskana und den Monte Amiata. Obwohl das kleine Café an der Festungsruine bereits offiziell geschlossen hat, werden wir freundlich empfangen und mit einem improvisierten Panini und einem kalten Getränk bedient.
So geht ein ereignisreicher Roadtrip durch die Toskana zu Ende und wir freuen uns schon wieder in nicht allzu ferner Zukunft nach „Bella Italia“ zu reisen.
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