Hallo liebe Luftfahrtinteressierte, hier sind wieder Darleen und Florian. Wir sind für euch unterwegs, um mit euch spannende Eindrücke aus unserer Flugbegleiter-Ausbildung zu teilen. In unserem ersten Beitrag haben wir dir von unserem Weg in den Job des/der Flugbegleiter/in berichtet, diesmal berichten wir über die Catering- und Serviceschulung und den Erste-Hilfe-Kurs.
Catering- und Serviceschulung
Die Catering- und Serviceschulung ist der erste große Block in dieser Ausbildung, der uns nach dem Home-Study Test und dem Uniformfitting erwartet. Insgesamt gehen wir in diesen sechseinhalb Tagen einmal virtuell jeden Stauort im Flugzeug durch. Wir lernen, in welchem Trolley (Servicewagen) sich was befindet, welche Units (Stauorte) mit Nachfüllartikeln vorhanden sind und vieles mehr. Außerdem lernen wir unser Dienst-iPad in diesen Tagen um einiges besser kennen! Wir stöbern im Intranet und einer Dokumentenbibliothek, dem IDOC Browser. Im IDOC Browser finden wir alle unsere Handbücher, wichtige Informationen, Neuerungen oder ähnliches. An dieser Stelle war für uns besonders das Handbuch relevant, das den Namen Catering Instructions Manual, kurz CIM, trägt. Es ist ein großer Leitfaden, der über unterschiedliche Beladungen der Flugzeuge auf verschiedenen Strecken Auskunft gibt. Beispielsweise dürfen Zigaretten auf unseren Kanarenumläufen verkauft werden, auf anderen Flügen aufgrund der Zollbestimmungen der EU allerdings nicht. Ebenso verfügt dieses Buch über genaue Staupläne der einzelnen Flugzeuge der TUI fly Flotte.
Technik, die begeistert
Was wir während unserer ersten Schulung ebenfalls kennenlernten, war eine App auf unserem iPad, mit welcher wir den Bordverkauf zukünftig durchführen werden. Unser iPad verwandelt sich mit dieser App in eine sehr übersichtliche Kasse, die uns das Leben an Bord um einiges erleichtert. Die Kasse liefert uns neben Produktinformationen auch Informationen darüber, wo der Gegenstand an Bord verstaut ist. Dies ist vor allem bei unseren Duty-free-Produkten sehr hilfreich. Zudem errechnet die Kasse immer den günstigsten Preis, sodass wir den Preis für unsere Snackdeals nicht manuell anpassen müssen. Bei dieser Serviceschulung hatten wir alle viel Spaß! 🙂 Unsere Trainer teilten uns in Zweierteams ein und wir bekamen jeweils ein Produkt aus dem TUI fly Bordshop. Dieses galt es dann bestmöglich anzubieten. Einige von uns waren richtige Verkaufsgenies und überzeugten in kürzester Zeit. Ein sehr amüsanter Nachmittag!
Alle schönen Dinge enden mit einem Test… Der 7.Tag war angebrochen und wir traten zum Test Nummer 2 in der Karl-Wiechert-Allee 4 an: Unser Wissen aus dem Block TUIfly Catering/CAM 1 wurde abgefragt. Mit dem Ergebnis, dass alle bestanden haben. Juhuu! 🙂
Was genau verbirgt sich hinter First Aid?
In der dritten Woche wurden wir zweieinhalb Tage zu dem Thema First Aid unterrichtet und dabei auf medizinische Notfälle an Bord vorbereitet. Wir haben gelernt, wie wir Erste Hilfe an Bord leisten und was wir bei den einzelnen Symptomen zu beachten haben. Zudem haben wir uns die Merkmale verschiedener Krankheitsbilder wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Schock, Thrombose oder Asthma sowie die richtigen Maßnahmen zu den jeweiligen Krankheitsbildern angeeignet. Es ist wichtig, dass wir auf diese Notfälle vorbereitet sind, da wir in der Luft schließlich nicht einfach die 112 anrufen können. Dort haben wir die Verantwortung für unsere Gäste. Daher ist es wichtig zu wissen, dass wir zum Beispiel einen Gast mit einem Schlaganfall immer aufrecht hinsetzen und einen Passagier mit einem Schockanfall in eine liegende Schocklage bringen müssen.
In dieser Schulungseinheit haben wir auch den Inhalt unserer Notfall-Koffer kennengelernt, von denen wir insgesamt drei an Bord haben. Der erste Koffer heißt Emergency First Aid Kit, dieser beinhaltet u.a. eine Sauerstoffmaske und darf von Flugbegleitern benutzt werden. Der zweite Koffer heißt Supplemental First Aid Kit, in dem ausschließlich Medikamente wie z.B. Schmerzmittel hinterlegt sind. Im dritten Koffer, dem Emergency Medical Kit, befinden sich neben Pflastern, Verbänden und Scheren auch Spritzen und Infusionsbeutel, weshalb dieser nur von einem Arzt benutzt werden darf.
Für den Ernstfall vorbereitet sein
Ein wichtige Einheit in unserer Schulung war das Training, bei dem wir einen bewusstlosen Passagier versorgen und Reanimationsmaßnahmen vornehmen mussten. Da aber nicht nur Erwachsene betroffen sein können, haben wir auch die Reanimation von Kleinkindern und Babys geübt. Bei manchen Krankheitsbildern, wie z.B. Schlaganfall, Herzinfarkt und Lungenembolie ist es nötig, einen Defibrillator anzuwenden. Deshalb haben wir auch den Umgang mit diesem Gerät geübt. Natürlich haben wir dabei keinen richtigen „Schock“ abgegeben. Für viele war der Umgang mit einem Defibrillator absolutes Neuland – dementsprechend viel Scheu hatten wir alle anfangs! Es ist gut zu wissen, wie wir in solchen Notfällen schnell und sicher reagieren können.
Der letzte Test
Am letzten Tag mussten wir unser Wissen in einer schriftlichen und praktischen Prüfung beweisen: Die schriftliche Prüfung bestand aus einem Multiple Choice Fragebogen. Der praktische Teil wurde in Gruppenarbeit absolviert. Wir mussten einen bewusstlosen Menschen aus dem Sitz holen und reanimieren inklusive Defibrillator. Wieder einmal haben glücklicherweise alle einen weiteren Teil der Ausbildung erfolgreich bestanden.
Wir verabschieden uns nun von euch und freuen uns, wenn ihr bald wieder hier vorbeischaut. Ein kleiner Anreiz: Im nächsten Teil unserer Ausbildungsserie gehen wir das erste Mal in den Flieger in der Wartungshalle am Airport Hannover. Es bleibt also spannend!
Eure Darleen & euer Florian
Klick dich gleich weiter zum dritten Teil unseres Azubi-Specials bei TUI fly ➩ Ausbildung bei TUI fly – Traumjob über den Wolken Teil 3