Ihr wollt Orte ganz allein entdecken, ohne Drängeln um den besten Fotospot? Die folgenden Reiseziele sind nicht nur wunderschön – sondern auch sehr unbekannt in der Tourismuswelt. Wir beginnen in Deutschland.
- 1. Mölln – Deutschland: Fallt nicht auf ihre Unschuld rein!
- 2. Dalarna – Schweden: Reitet das Dala-Häst
- 3. Svaneti – Georgien: Am Ende Europas
- 4. Kamtschatka – Russland: Am Ende der Welt
- 5. Die Komoren – Afrika: Afrikanischer Underdog
- 6. Raja Ampat – Indonesien: Archipel der Träume
- 7. Tasmanien – Australien: Schöne Strände, interessante Natur
1. Mölln – Deutschland: Fallt nicht auf ihre Unschuld rein!
Mölln nennt sich stolz die „Eulenspiegelstadt“ und liegt malerisch im Südosten Schleswig-Holsteins. Dieses charmante Örtchen, dessen Geschichte bis ins Mittelalter zurückreicht, ist berühmt für ihre Verbindung zu Till Eulenspiegel: dem legendären umherstreifenden Schalk des 14. Jahrhunderts, der Gutgläubige an der Nase herumführte.
Alle drei Jahre finden seit 1997 die Eulenspiegelfestspiele statt und verwandeln den Marktplatz mit seinen historischen Gebäuden für rund zwei Wochen in eine Theaterkulisse.
Tourismusseite der Stadt Mölln
Abseits der Festspiele ist das Eulenspiegel-Museum ein Höhepunkt für Kultur- und Geschichtsinteressierte. Einige aus dem Volksbuch überlieferte Streiche des bekanntesten deutschen Narren werden hier medial in Szene gesetzt – da freuen sich auch die kleinen Besucher! Weiter geht’s zum Till-Eulenspiegel-Denkmal im Herzen von Mölln, umgeben von historischer Architektur, gepflasterten Straßen und malerischen Fachwerkhäusern.
2. Dalarna – Schweden: Reitet das Dala-Häst
Jeder kennt die Lofoten, Oslo, Stockholm und manche kennen die Ostseeinselgruppe Åland. Aber wohl kaum jemand kennt „Dalarna“, die historische Provinz im Herzen von Schweden.
Hier gibt es Schweden in seiner Urform: rote Holzhäuschen, das rote Dalapferd aus Holz (schwedisch: Dalahäst) und ein Mittsommerfest wie aus dem vorvorigen Jahrhundert. Mit Blumenkränzen im Haar, Trachten, Tänzen, einem Buffet voll Hering, jungen Kartoffeln, Erdbeertorte und Schnaps … und natürlich hilft jeder mit, wenn die Mittsommerstange aufgestellt wird.
Wenn du den längsten Tag des Jahres authentisch feiern willst, bist du in Dalarna richtig, denn hier ist Mittsommer ein Volksfest.
Visitdalarna.eu
Na dann, nichts wie hin!
3. Svaneti – Georgien: Am Ende Europas
Auch Georgien hat kaum jemand auf dem Zettel, doch das völlig zu Unrecht. Und beim Namen „Svaneti“ denken viele höchstens an „Segafredo Zanetti“, das italienische Kaffeeunternehmen.
Die Region im Kaukasus namens Svaneti beziehungsweise Swanetien ist sehr abgelegen – von der Hauptstadt Tiflis sind es mit dem Minibus rund zwölf Stunden bis hierher. Sie ist bekannt für ihre malerischen Bergdörfer, atemberaubende Landschaften mit schneebedeckten Gipfeln und eine reiche kulturelle Geschichte.
Der Hauptort Mestia bietet auf der einen Seite eine gute Infrastruktur (nicht selbstverständlich in Georgien) und auf der anderen Seite traditionelle georgische Architektur und Küche. Von hier aus geht es weiter nach Uschguli, mit seinen mittelalterlichen Wehrtürmen aus dem neunten Jahrhundert.
4. Kamtschatka – Russland: Am Ende der Welt
Kamtschatka, eine abgelegene Halbinsel im Osten Russlands, ist eine der unberührtesten und atemberaubendsten Regionen der Welt. Hier sagen sich Braunbär und aktiver Vulkan gute Nacht. Doch der Kljutschewskoi-Vulkan ist nicht das einzige Indiz dafür, dass die Halbinsel etwas für Abenteurer ist, sondern auch die berüchtigten Visumsbestimmungen, à la „um Ihr russisches Visum zu erhalten (und somit Zugang zur Region Kamtschatka zu erhalten), benötigen Sie eine Einladung, die Sie zusammen mit Ihrem Visumantrag einreichen müssen.“ So schreibt ein hiesiger Reiseveranstalter. Aber lasst euch keine Angst machen: Ihr müsst keine teure Kamtschatka-Tour buchen, um an ein Visum zu kommen. Das geht auch auf eigene Faust.
Belohnt werdet ihr mit einer atemberaubenden Sicht auf den Vulkan Korjakskaja Sopka schon von der Regionshauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski (meist PK abgekürzt) aus. Besucht auch den Talkessel des Uson-Vulkans. In dessen Caldera fühlt es sich an wie auf einem anderen Planeten, mit den heißen Quellen, Schlammkesseln und glasklaren Seen …
5. Die Komoren – Afrika: Afrikanischer Underdog
Komo-was? Die Komoren sind Vulkaninseln im Indischen Ozean vor der Küste Südostafrikas, zwischen Mosambik und Madagaskar. Seit 1975 von Frankreich unabhängig, ist ein Großteil der 870.000 Einwohner muslimisch.
Hier sind einige Dinge, die ihr im Urlaub auf den Komoren genießen könnt:
- Aktivitäten: Schnorcheln, Tauchen, Kajakfahren, Surfen oder einfach nur entspannen: Die Komoren bieten einige der schönsten Strände der Welt.
- Wanderungen: Erkundet die (noch verbliebenen) Regenwälder. Das Mongozmaki-Äffchen gibt es nur hier auf den Komoren. Dazu gesellen sich seltene Vogel- und Schildkrötenarten. Prima erwandern lassen sich auch die vulkanischen Landschaften und die atemberaubenden Wasserfälle wie der Miringoni-Wasserfall.
- Kultur: Generell sind die Komoren ein Schmelztiegel aus afrikanischen, arabischen und französischen Einflüssen. Die Hauptstadt Moroni, im 10. Jahrhundert von arabischen Seefahrern gegründet, trumpft mit uralten Moscheen, exotischer Bepflanzung und dem authentischen Volo-Volo-Markt auf.
- Bootstouren: Die Gewässer der Komoren sind reich an marinem Leben, darunter Delfine, Wale und bunte Korallenriffe. Unternehmt Bootsausflüge, um diese faszinierenden Kreaturen zu beobachten und hüpft auch zu den kleineren Inseln.
6. Raja Ampat – Indonesien: Archipel der Träume
Zum Glück und auch leider ist die Anreise hierher nicht einfach, weswegen sich große Touristenströme hier vorerst nicht ergießen werden. Das entlegene Archipel im Westen der indonesischen Provinz Westpapua ist ein Paradies für Taucher und Naturliebhaber. Mit einer der höchsten Artenvielfalten unter Wasser bietet Raja Ampat eine spektakuläre Unterwasserwelt mit farbenfrohen Korallenriffen, Haien, Mantarochen und einer Fülle exotischer Meereslebewesen.
Langweilig wird es euch hier nicht werden, bei 1800 teils sehr voneinander verschiedenen Inselchen. Es ist eine dieser Traumdestinationen, die ihr nie vergessen werdet. Und dabei so klein, dass man sie nicht mal auf Google Maps erkennen kann.
7. Tasmanien – Australien: Schöne Strände, interessante Natur
Der Autor dieser Zeilen war selbst in Australien und ich muss sagen: Wer Down Under unterwegs ist, wird eventuell auch nach Tasmanien reisen. Es ist unter Australienreisenden überhaupt kein Geheimtipp. Trotzdem kommen erst gar nicht so viele Menschen nach Australien und kennen dann meist auch Tasmanien gar nicht. Höchstens den Tasmanischen Teufel Taz aus der Zeichentrickserie „Looney Tunes“. Hier gibt es hier auch Kängurus und Wallabies zu bewundern, die etwas kleiner sind als ihre Artgenossen auf dem Festland. Noch kleiner: das Tasmanien-Bürstenrattenkänguru.
Die „Bay of Fires“, zu deutsch Feuerbucht, ist ein traumhafter Strandabschnitt im Nordosten, mit Steinblöcken aus orangefarbenem Granit auf feinem weißgelbem Sand. Wunderschön auch der Strand an der Ostküste namens „Wineglass Bay“ oder die menschenleeren Sandstrände an der Südküste …
Neben den üblichen Outdoor-Aktivitäten könnt ihr auf Tasmanien auch an Weinverkostungen in den malerischen Weinbergen teilnehmen: Australien ist eine echte Wein-Nation!
Macht euch beim Buchen der Reiseziele nicht allzu viel Druck. Es herrscht kein so großer Andrang wie bei Mallorca & Co. 😉