Was Neues wagen. „Auf dem Wasser lasse ich alles hinter mir. Dann bin ich eins mit den Elementen, spüre die Kraft des Windes, höre das Rauschen des Meeres, genieße die Momente der Schwerelosigkeit.“ Eine Liebeserklärung ans Kiten von Carolin Thiersch
Kitesurfen ist keine Altersfrage. An den Stränden wie hier auf Sylt tummeln sich 20-jährige Kitesurfer ebenso wie 60-jährige. Man muss auch noch nicht einmal ein besonders toller Sportler sein, um sich mit Brett und Segel in die Lüfte zu erheben. Von Selbstversuchen rate ich allerdings ab: Ein Kurs bei einer zertifizierten Schule sollte in jedem Fall drin sein – denn Fehler bei Aufbau, Steuerung oder Kite-Größe können schmerzhaft sein.
Bei mir liegt die Liebe zum Wasser quasi in der DNA, meine Eltern waren passionierte Windsurfer, die Sommerferien verbrachten wir immer mit Freunden am Meer. Doch wie das so ist beim Erwachsenwerden: Auch lieb gewonnene Dinge treten irgendwann in den Hintergrund. Doch dann schwärmte eine Kollegin so lange vom Kitesurfen, dass ich es selbst ausprobiert habe. Was für ein Glück!
Ankanten – und schon geht es hoch hinaus
Im Kurs war ich überrascht, wie schnell man diesen spektakulären Sport erlernen kann. Nach nur wenigen Tagen schaffen es die meisten, unfallfrei auf dem Wasser hin- und herzufahren. Und dann kommen sie: die ersten Sprünge. Beherztes Lenken des Kites, während man das Board ankantet, und schon geht es hoch hinaus. Mal mit Drehung, mal einfach nur nach oben – Adrenalin-Kick pur!
Sylt: perfekter Spot für Kitesurf-Anfänger
Für mich ist Kitesurfen mehr als ein Sport, es ist ein Lebensgefühl. Gemeinsam mit unseren Freunden haben wir in den letzten Jahren den Großteil der Sommer-Wochenenden an den Kitesurf-Spots von Nord- und Ostsee verbracht. Im Winter waren Fernreisen angesagt: Ägypten, Brasilien, Kapverden, Kenia, Mauritius oder auch Südafrika, weltweit gibt es unzählige traumhafte Kitesurf-Reviere.
Inzwischen haben wir unseren persönlichen Wassersport-Traum erfüllt und sind an die Nordsee gezogen. Unser „Homespot“ heißt jetzt Sylt. Ein perfekter Ort für alle Kitesurf-Anfänger und Enthusiasten. Deutschlands nördlichster Punkt, der Ellenbogen, ist das ideale Stehrevier für Anfänger und Freestyle-Kitesurfer. Und falls mal kein Wind weht, kann man sich immer noch wunderbar beim Stand-up-Paddling oder Wellenreiten austoben.
Neu entdeckt habe ich für mich das Wingfoilen. Es kombiniert Windsurfen, Kitesurfen und Wellenreiten. Unter dem Board befindet sich ein Flügel, das sogenannte Foil. Mit etwas Geschwindigkeit hebt sich das Board dann aus dem Wasser und fährt nur noch auf dem Foil. Man schwebt förmlich über das Wasser. Durch den geringen Wasserwiderstand funktioniert es auch bei wenig Wind.
Noch bin ich blutige Anfängerin und mehr im Wasser als auf dem Board, aber die Faszination hat mich auch hier gepackt. Und so übe ich weiter. Denn da ist bei jeder Session im Wasser immer dieses besondere Gefühl: Wenn der Wind durch meine Haare weht, das Salz auf meiner Haut kribbelt und Adrenalin in meinen Adern pumpt: Dann bin ich ganz bei mir und eins mit den Elementen.
Hoteltipp auf Sylt
Budersand Hotel-Golf u. SPA-Sylt: Das Designhotel mit seinen lichten Dachterrassen liegt zwischen einem 18-Loch-Golfplatz und der Nordsee. Das offene Meer vor Hörnum ist ideal für erfahrene Kitesurfer. Einsteiger starten auf der Ostseite im flachen Wattenmeer.