Gewürzinsel, Paradies für Kitesurfer und Taucher, Insel der freundlichen Menschen – Sansibar ist für viele ein Synonym für unvergessliche Ferientage am Strand. Doch die Insel hat noch viel mehr zu bieten, wie unsere Reisebloggerin Anja Knorr herausgefunden hat.
Als ich das erste Mal ein Foto von den unendlich langen, weißen Sandstränden auf Sansibar sah, wusste ich sofort, dass es mir dort gefallen würde. Die Insel versprach Exotik und paradiesische Landschaften gepaart mit viel afrikanischem Hakuna Matata.
Wenn man von Sansibar spricht, meinen die meisten die Hauptinsel Unguja. Doch eigentlich handelt es sich um einen Archipel aus einer weiteren Insel namens Pemba und vielen kleinen Atollen. Mich zieht es auf die paradiesische Hauptinsel Unguja, die im Gegensatz zum tansanischen Festland sehr arabisch geprägt ist.
[googlemaps]Ich fliege aus Deutschland in die tansanische Hauptstadt Daressalam und nehme von dort eine Fähre nach Stonetown auf Sansibar. Diese verkehren regelmäßig und allein bei dem regen Fährbetrieb, wird mir schnell klar, dass Sansibar eine gut besuchte Insel ist mit einem gut geölten Tourismussektor. Ich sitze auf dem Deck der mehrstöckigen Fähre und lasse mir den warmen Fahrtwind um die Nase wehen. Als wir nach rund drei Stunden in Stonetown einlaufen, erkenne ich schon von weitem die charmanten Altstadtbauten. Die Altstadt Stonetowns gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist ein wahrer Schmelztiegel von verschiedenen Kulturen. Inder, Afrikaner, Araber, Massai, Christen leben alle mehr oder weniger friedlich auf der Insel und haben die Insel im Lauf der Jahrhunderte geprägt.
Als ich durch das Fährterminal ins Freie laufen will, werde ich von den einem Beamten zur Seite gewunken. Ich solle meinen Pass zeigen, immerhin sei Sansibar seit 1964 ein autonomer Teil von Tansania. Das bedeutet auch, dass ich mir einen weiteren Einreisestempel abzuholen habe.
Der berühmteste Sohn der Insel ist übrigens Freddy Mercury von Queen, der in Stonetown im Jahre 1946 das Licht der Welt erblickte und dort viele Jahre lebte. Fans können dort sogar sein altes Wohnhaus bestaunen. Doch Sansibar hat viel mehr zu bieten als alte Häuser und achtziger Jahre Pop-Ikonen.
1. Das Hakuna Matata-Lebensgefühl
Spätestens seit dem Disney-Film „Der König der Löwen“ kennt wohl jedes Kind den Ausruf Hakuna Matata.
TUI HOTELTIPP: TUI BLUE BAHARI
Im Juli 2020 wird das Dream of Zanzibar als TUI BLUE Bahari eröffnet. Das wunderschöne 5-Sterne-Haus liegt an der Nordküste Sansibars, am Strand Kiwengwa
Ich bin den Disney-Filmen längst entwachsen und dachte immer, dabei würde es sich um eine Fantasiesprache handeln. Aber den Ausdruck gibt es wirklich in Suaheli. Er bedeutet so viel wie „Keine Sorgen“ und trifft damit den Lebensstil der Sansibarer – und eigentlich aller Tansanier – ziemlich gut. Hakuna Matata passt in so ziemlich allen Lebenslagen und höre ich am Tag bestimmt zehn Mal. Es scheint eine universelle und omnipräsente Erinnerung daran zu sein, dass es sich wirklich nicht lohnt, über Dinge, die man nicht ändern kann, lange nachzudenken.
2. Traumhaftes Wetter ohne Jetlag
Da Sansibar in den Tropen liegt, bietet es das ganze Jahr über Temperaturen um die 30 Grad. Es ist daher das ideale Reiseziel für kälteempfindliche Europäer, die dem grauen Winter entfliehen wollen und keine Zeitverschiebung, wie an anderen tropischen Orten – sechs Stunden nach Bali (!) – auf sich nehmen wollen. Ebenso verführt das Wasser mit ganzjährig angenehmen Temperaturen über 25 Grad. Im Januar und Februar sowie zwischen Juni und Oktober sind die Tage am trockensten und eignen sich am besten für einen Besuch auf der Insel.
3. Paradiesische Strände
Ich bin schon viel in der Weltgeschichte herumgekommen, aber so feinen, weißen Sand und türkisfarbenes Meer habe ich selten in meinem Leben gesehen.
Auf Sansibar liegen einige der schönsten Strände Afrikas: Im Kitesurf-Hotspot Paje im Osten der Insel gefiel es mir so gut, dass ich gleich drei Wochen blieb. Im Ort gibt es eine gute Auswahl an Hotels, Gästehäusern und Backpacker Hostels, doch ist er noch lange nicht so überlaufen wie der quirlige Norden um Nungwi. Dieser ist zwar weltberühmt, aber gerade an den Hauptreisezeiten sieht man den Sand nicht mehr vor lauter Touristen.
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Die Strände in und um Paje ziehen sich dagegen kilometerweit und sind gerade etwas außerhalb des Ortes touristisch kaum erschlossen. Ich verliere mich jeden Tag an den endlosen Stränden und bin fasziniert davon, wie weit sich das Meer bei Ebbe zurückzieht, so dass alle paar Stunden ein Art Lagune an Sansibars Küste erschaffen wird. Genau diese Lagune ist in Kombination mit beständigem Wind das Traumziel schlechthin für Kiter aus aller Welt.
Fischer segeln in ihren traditionellen Dhows über das Wasser und Frauen bauen im flachen Wasser der Lagune See-Algen an.
4. Einsame Surfspots im Nirgendwo
Nahe Paje befinden sich auch ein paar tolle Reefbreaks, die Surfer-Herzen höherschlagen lassen. Dazu bezahle ich einfach einen Fischer, der mich in seiner Dhow etwa zehn Minuten raus zum Riff fährt. Den Rest laufe und paddele ich und surfe bei Flutwellen ganz allein. Etwas mulmig wird mir dabei schon, immerhin hatte ich mit dem Fischer ausgemacht, mich erst zwei Stunden später wieder abzuholen. Ich kneife die Augen zusammen und schätze, dass ich bis zurück zum Ufer rund eine dreiviertel Stunde paddeln müsste.
Daher entscheide ich man den nächsten Tagen, mit einer Surfschule herauszufahren. Sie kümmern sich um den Transfer und geben mir etwas Sicherheit, bei eventuellen Notfällen helfen zu können.
TUI Hoteltipp in Paja: Direkt am Sandstrand liegt das kleine 4* Hotel Dhow Inn mit seinen gerade mal 28 Zimmern. Hier könnt ihr so richtig die Seele baumeln lassen!
5. Tauchen und Schnorcheln
Überhaupt dreht sich auf Sansibar alles um Meeresaktivitäten – Tauchen und Schnorcheln gehören zu den Beliebtesten.
Die Riffe sind der Insel etwas vorgelagert und bieten eine überwältigende Vielfalt von Korallen und farbenprächtigen Fischen.
Ich schwimme mit Delfinen, bin aber trotzdem etwas enttäuscht, eher wenig Unterwasserwelt zu beobachten. Vielleicht bin ich durch meine Divemaster-Tätigkeit etwas verwöhnt.
Mein Tipp: Mafia Island südlich von Sansibar ist nicht innerhalb eines Tagestrips für Taucher zu erreichen, aber absolut zu empfehlen, wenn Taucher mit Walhaien schwimmen wollen. Mafia Island gilt als der Hotspot für regelmäßige Walhaie-Sichtungen.
6. Delfine Beobachten bei Mnemba
Die einstmals unbewohnte, winzig kleine Insel Mnemba war früher mal ein echter Geheimtipp für Schnorchler und Tagesausflügler. Die zehn Hektar große Privatinsel ist von weichem, puderweißem Korallensand umgeben, auf dem Schildkröten nisten.
Mittlerweile wurde Mnemba von einem Investor gekauft und aufwändig zu einem Luxusressort ausgebaut, und Nichtgästen ist es nicht erlaubt, die Insel zu betreten. Doch der Zugang zum davor gelagerten Meeresschutzgebiet steht allen Gästen frei und belohnt mit unglaublichen Korallenriffen, die zu den besten in Tansania zählen. Mehr als 600 verschiedene Korallen-Fische, verschiedene Arten von Delfinen und Meeressschildkröten sind hier heimisch und können mit etwas Glück beobachtet werden.
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7. Rotstummelaffen in Jozani
Nicht weit von Paje entfernt unternehme ich einen Tagesausflug in den Jozani Chwaka Bay National Park, um die seltenen Colobus-Affen zu beobachten.
8. Sansibar heißt nicht umsonst Gewürzinsel
Araber, Inder, Europäer – Um die Vorherrschaft des strategisch wichtigen Sansibars stritten sich im Lauf der Jahrhunderte viele Mächte. Die wechselvolle Geschichte spiegelt sich bis heute in den Kochtöpfen der Einheimischen wider. Currys, Pilau, Gewürze wie Kardamom und Zimt. Auf Sansibar lohnt ein Besuch auf einer der Gewürzfarmen, um über den Anbau und die vielfältige Verwendung zu lernen.
Sansibar verführt mich schnell mit seinen Stränden und azurblauem Wasser. Was soll ich sagen, es sieht auf der Insel wirklich genauso aus wie auf den Fotos der Reisebüros. Ein wunderbarer Fleck Erde, besonders abseits der großen Bettenhochburgen im Norden der Insel!