10 Städte und ihre Spitznamen

„Spreeathen“ liegt nicht weit entfernt vom „Venedig des Nordens“, können es aber beide in Sachen Schönheit nicht mit der „Perle der Adria“ aufnehmen. Aber welche Städte verbergen sich hinter diesen märchenhaften Namen? Ihr werdet überrascht sein.

1. Berlin – Spreeathen 

Der Dichter Erdmann Wircker lobte 1706 in einem Gedicht die kulturellen Verdienste des preußischen Königs Friedrich I. (Gründung der Akademie der Künste 1696, Gründung der Societät der Wissenschaften 1700). Dabei schuf er Berlins Beinamen: Spree-Athen.  

„Daß ganz Europa nicht von einem Fürsten hört! Der so der Künste Kern als König Friedrich liebet. Die Fürsten wollen selbst in deine Schule gehn, drumb hastu auch für Sie ein Spree-Athen gebauet, wo Prinzen in der Zahl gelehrter Musen stehn, da wird die Weisheit erst in rechter Pracht geschauet.“ 

Etwas hinkte der Vergleich mit Athen noch. Aber als dann fast 100 Jahre später die klassizistischen Bauten Brandenburger Tor (1788), Neue Wache (1815), das Schauspielhaus (1821) und das Alte Museum (1830) dazukamen, die sich an den Baustil der Antike anlehnten, war Spree-Athen schon eher gerechtfertigt – und das ist der Beiname noch bis heute! 

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2. München – Isar-Athen  

Ihr seht: Es zeichnet sich ein Muster ab. München wurde von Bayerns König Ludwig I. (1786 – 1868), der die Antike liebte, auf Athen-Niveau getrimmt: „Ich werde nicht ruhen, bis München aussieht wie Athen!“, sprach er und ließ im Süden der Maxvorstadt den Königsplatz schaffen.  

Die Propyläen an der Westseite des Platzes ist eine Kopie der Propyläen der Akropolis. Die ionische Glyptothek beherbergt größtenteils die antike Sammlung des Königs. Weitere Kunstschätze gibt es gegenüber, in der ludwigschen Version eines korinthischen Tempels: Darin befindet sich heute die korinthische Antikensammlung, eine der größten Antikensammlungen Deutschlands.  

Ziemlich ähnlich ist die Entstehungsgeschichte von „Pleiß-Athen“ (Leipzig), „Saal-Athen“ (Jena), „Ilm-Athen“ (Weimar) und „Leine-Athen“ (Göttingen), also brauchen wir sie nicht noch mal zu klären – Wir wollen ja keine Eulen nach Athen tragen. 😉 

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3. Hamburg – Venedig des Nordens  

Viele Städte tragen diesen Beinamen, wenn viele Brücken sie durchziehen, aber bei Hamburg ist das Prädikat „Venedig des Nordens“ wirklich gerechtfertigt. Denn die Hansestadt hat MEHR Brücken als Venedig, nein noch besser: Mit 2.500 Brücken ist Hamburg Europas Stadt mit den meisten Brücken, wie man bei der Statistik-Plattform „Statista“ errechnet hat.  

Hier die kompletten Top 5 von Statista: 

  1. Hamburg: 2500 Brücken  
  1. Wien: 1716 Brücken  
  1. Amsterdam: 1281 Brücken  
  1. Berlin: 960 Brücken  
  1. Venedig: 400 Brücken 

Eigentlich ist Venedig also das Hamburg des Südens, brückentechnisch. Nicht wettertechnisch. Aber es gibt ja kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. 😉

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4. Paris – Stadt der Lichter 

Die „Stadt der Liebe“ ist auch die „Stadt der Lichter“. Das haben wir Gabriel Nicolas de la Reynie (1625 – 1709) zu verdanken, ab 1667 Generalleutnant der Polizei. Anders als in anderen Städten zu dieser Zeit üblig, ließ er auch die weniger wichtigen Straßen, ja selbst die Gassen von Paris, mit Öllampen ausleuchten – um der Kriminalität vorzubeugen.  

Bei Mondschein und während der Monate April bis Oktober (kürzere Nächte) wurden die Pariser Laternen allerdings anfangs nicht angezündet (Quelle: „Histoire du Luminaire“ von Henry-René d’Allemagne). Dafür ließ „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. 1688 den Schlosspark von Versailles mit 24.000 Laternen illuminieren. Ist ja auch wichtiger als Licht fürs Volk. 

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5. Prag – Stadt der hundert Türme 

Den Altstädter Brückenturm auf der einen Seite und den Kleinseitner Turm auf der anderen Seite der Karlsbrücke habt ihr garantiert schon mal gesehen. An dem 65 Meter hohen Pulverturm am Platz der Republik kommt kein Besucher vorbei – es führt in die wunderschöne Prager Altstadt.  

Oder das Altstädter Rathaus mit seiner imposanten astronomischen Aposteluhr. Weniger alt, aber genauso faszinierend: Der Fernsehturm, an dem die Babyskulpturen Miminka von Bildhauer David Černý hochkrabbeln. 

Kurzum: Türme auf beeindruckenden Gebäuden gibt es in der tschechischen Hauptstadt genügend zu sehen. Das Tourismusportal der Stadt, berichtet davon, dass Prag-Liebhaber nachgezählt haben und auf mehr als 1.000 Türme gekommen sind … 

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6. Dubrovnik – Perle der Adria 

Natürlich liegt das südkroatische Städtchen Dubrovnik an der Adria. Das Unesco-Weltkulturerbe ist eine der schönsten Städte Südeuropas, eine wahre „Perle“ im Mittelmeerraum. Die Bedeutung von Dubrovniks Beinamen ist also ziemlich offensichtlich, aber auch ein eindeutiger Hinweis: nichts wie hin zu der Perle, in dessen zauberhafter Altstadt „Game of Thrones“ gedreht wurde! 

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7. Memphis – Bluff City 

„I’m goin‘ to Memphis“ sang schon Johnny Cash. Memphis, das ist die Stadt von Blues, Soul, Rock ‘n’ Roll und von Elvis, dessen Graceland ihr hier heute noch besuchen könnt. 

Und Memphis ist auch … „Bluff City“. So wie in „Bluff City Law“, der Serie, in der Vater und Tochter zusammen in Memphis eine Anwaltskanzlei betreiben. Sie bearbeiten Bürgerrechtsfälle, schließlich hat die Bürgerrechtsbewegung in Memphis eine besondere Geschichte. In dem Gebäude in Memphis, in dem Martin Luther King ermordet wurde, könnt ihr heute das National Civil Rights Museum besichtigen. Das alles ist interessant, hat aber nichts mit dem Beinamen der Stadt zu tun  

„Bluff“ bedeutet Steilwand und die Ufer des Mississippi River im Westen von Memphis haben viele Steilwände. Rätsel gelöst. 

8. Buenos Aires – Stadt des guten Lüftchens

Zum Namen der Hauptstadt Argentiniens gibt es zwei Theorien: 

  1. Der Konquistador Pedro de Mendoza gründete die Stadt 1536 und wählte den Namen, weil er die heilige Jungfrau von Bonaria („Jungfrau der guten Luft“) verehrte.  
  2. Oder der Name wurde einfach wegen der günstigen Winde im Río de la Plata gewählt, dem Mündungstrichter an dem Buenos Aires liegt. Name = Beiname also. 

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9. Pekings Palastanlage – Die verbotene Stadt  

Wie kann eine Stadt verboten sein, wo doch schließlich per definitionen Leute in ihr wohnen? Indem der Zutritt nur für fast alle verboten ist: Der Aufenthalt war dem Kaiser und seinem Hofstaat vorbehalten.  

Von 1420 bis 1924 beherbergte die Stadt hinter ihrer zehn Meter hohen Mauer die chinesischen Kaiser der Dynastien Ming und Qing. 1924 musst der letzte Kaiser, (Aisin Gioro) Puyi, die verbotene Stadt verlassen und ihre Tore wurden für die Bevölkerung geöffnet. 

Heute könnt ihr hier 890 Paläste mit unzähligen Pavillons mit 8.886 Räumen bewundern. Im kaiserlichen Wohnbereich wurde das Palastmuseum Peking eröffnet, mit der bedeutendsten Kunstsammlung Chinas! 

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10. Wellington – Windy City  

Wellington, das ist die Hauptstadt von Neuseeland. Und, der Autor dieser Zeilen kann es bestätigen, es ist dort sehr windig. Kein Wunder also, dass Wellington „windy city“ genannt wird. 

Das liegt daran, dass die 213.000-Einwohner-Stadt an der Lücke zwischen Nord- und Südneuseeland liegt. Die ist bei Wellington nur 13 Kilometer breit, was schon mal ein Windtrichter ist. Und dann liegt Wellington auch noch in den „Roaring Forties“, der Westwindzone zwischen 40 und 50 Grad südlicher Breite. Im Schnitt weht hier eine Brise von 26,7 km/h. Aber warum nicht mal in die windigste Stadt der Welt reisen und den Weta Workshop besuchen – wo die Spezialeffekte und Kostüme für „Herr der Ringe“ geschaffen wurden?!

Jetzt habt ihr wieder was gelernt. Bleibt nur noch, euch davon zu überzeugen, dass diese Spitznamen verdient sind. Wir bringen euch dorthin und haben exzellente Unterkünfte zu bieten. Schaut hier vorbei.

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